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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Etwas kam aus dem Unterholz gekrochen.
    Ich zog sofort meinen Colt und wartete mit angespannten Sinnen.
    Verdammt, Aufregungen hatte dieser Tag schon genug für mich gehabt.
    Ich kniff die Augen zusammen und wartete auf das, was nun auf mich zukommen würde.
    Ich war bereit, unverzüglich zu schießen, wenn es nötig sein sollte.
    Mit diesen wilden Tieren ist nicht zu spaßen. Man darf sich niemals darauf verlassen, dass sie harmlos sind.
    Ein Riesenschuppentier kam aus dem Unterholz.
    Ich atmete erleichtert auf und grinste, denn von diesem Ungetüm drohte mir keine Gefahr.
    Mir war bekannt, dass diese Tiere eine Größe von ein Meter sechzig erreichen konnten.
    Doch dieses Tier Maß an die zwei Meter.
    »Sag mal, Freund, hast du etwa den Baum umgeworfen?«, fragte ich scherzhaft das näher kommende Schuppentier. »Finde ich aber gar nicht nett von dir!«
    Ich steckte den Diamondback weg.
    Schuppentiere sind harmlos. Sie sind mit ihrem langen, röhrenförmigen Maul nicht in der Lage, zu beißen.
    Ich musterte dieses seltsame Lebewesen.
    An der Körperseite hatte das Tier eine einzigartige Schutzbepanzerung, die aus großen, scharfrandigen, dachziegelartig angeordneten Hornschuppen bestand. Sie bedeckten das Tier von der Stirn bis zur Spitze des rundum gepanzerten Schwanzes.
    Auch die Außenseiten der Beine waren geschuppt.
    Das einzig Gefährliche an diesem Tier schienen mir die langen Vorderfußkrallen zu sein, die wie Dolche aussahen.
    Das Panzertier war auf eineinhalb Meter an mich herangekommen.
    Nun erhob es sich auf die Hinterbeine.
    Und plötzlich begann sich das harmlose Röhrenmaul zu verformen!
    Es ging unglaublich schnell.
    Die Schnauze wurde zu einem großen, aufklaffenden Etwas, aus dem rote Feuerzungen schlugen. Plötzlich erkannte ich lange, dolchartige Zähne im weit aufgerissenen Maul und erfasste die tödliche Gefahr, in der ich mich befand.
    Schon fiel die Bestie über mich her.
    Die Krallen versuchten mich zu packen.
    Ich schnellte entsetzt zurück und zog meinen Diamondback.
    In derselben Sekunde bellte der Schuss los.
    Die Kugel ratschte über den Panzer des Untiers.
    Ich hatte längst begriffen, welcher Film hier lief. Das war kein gewöhnliches Riesenschuppentier, wie man es im Lexikon finden kann.
    Dieses Tier war ein Monster. Ein Ungeheuer, das es eigentlich nicht geben durfte.
    Deshalb vermochte ich auch mit meinen Revolverkugeln nichts auszurichten.
    Die überlangen, dolchartigen Zähne in dem grässlichen Maul verrieten mir, dass ich es hier mit einem Ungeheuer zu tun hatte, das nicht von dieser Welt stammte.
    Mit den langen Krallen konnte es mich zerfetzen, mühelos Muskeln und Sehnen zerschneiden und meine Knochen in Trümmer hauen.
    Die Bestie griff mich erneut an.
    Ich schoss auf seine Augen. Ebenfalls ohne Erfolg.
    Da steckte ich die Waffe weg.
    Stampfend kam die Riesenechse auf mich zu.
    Ich ballte die Rechte, an der ich meinen magischen Ring trage.
    Wenn das hier ein Dämon war, dann konnte ich ihn nur mit meinem Ring bezwingen.
    Das Schuppentier sprang mich an.
    Es umklammerte mich mit seinen Vorderfüßen und versuchte, mir die langen Krallen in den Rücken zu jagen.
    Die Schnauze näherte sich gleichzeitig meinem Hals, um mir den Kopf abzubeißen.
    Ich versuchte mich loszureißen. Es gelang mir nicht. Das geschuppte Untier verfügte über elementare Kräfte.
    Da schlug ich mit meinem Ring zu.
    Ich traf einen Punkt genau zwischen den Augen des Untieres.
    Das Wesen fauchte.
    Die Flammen versengten meine Brauen. Immer mehr Feuer schoss aus seinem weit aufgerissenen Maul.
    Ich rammte dem schrecklichen Dämon meine Faust daraufhin mitten ins Maul, hörte ein fürchterliches Gurgeln und wusste, dass ich das Schuppentier mit diesem Hieb schmerzhaft getroffen hatte.
    Die Krallen ließen mich los.
    Die Bestie sprang zurück.
    »Damit hast du wohl nicht gerechnet, was?«, schrie ich und setzte dem Unhold wütend nach.
    Da warf sich das mächtige Schuppentier in rasender Eile herum und suchte sein Heil in der Flucht.
    Es preschte in das Unterholz hinein, ich hörte es mit kraftvollen Sätzen davonstampfen.
    Dann folgte Stille.
    Und plötzlich fielen mir hundert Dinge auf einmal ein.
    Lance Selby war spurlos verschwunden. Ich hatte angenommen, er hätte sich in der Weite der Steppe verlaufen.
    Aber nun wusste ich es besser.
    Selbys Verschwinden hatte irgendwie mit irgendwelchen Dämonen zu tun.
    Ich dachte an Mr. Silver und dass ich ihn besser nicht zu Hause gelassen hätte, denn hier wäre

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