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GK181 - Der Spinnenmann

GK181 - Der Spinnenmann

Titel: GK181 - Der Spinnenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hut und Mantel. Er beugte sich über Nelly. Sie wollte sich von ihm nicht küssen lassen, aber er griff mit beiden Händen nach ihrem hübschen Gesicht, so daß sie sich von ihm nicht wegdrehen konnte. »Ich bin da der Story des Jahrhunderts auf der Spur«, sagte er noch schnell. »So etwas kann ich einfach nicht sausen lassen. Dazu bin ich viel zu sehr Reporter.« In der Tür stehend, schickte er ihr noch schnell einen Kuß. »Schlaf weiter, Baby.« Hastig verließ er die Wohnung.
    ***
    Wenn das alles stimmte, was Max Lanza ihm erzählt hatte, bahnte sich in dieser Nacht eine einmalige Sensation an. Und nur er — Vernon Kellag — würde die Story bringen.
    Sein dunkelgrüner Fiat 125 brauste durch die leeren nächtlichen Straßen.
    Einmal möchte ich erleben, daß diese Straßen am Tag so wohltuend leer sind, dachte Kellag. Er zog den Wagen in eine enge Kurve. Die Pneus pfiffen ein schrilles Lied. Er dachte an die Leute, die jetzt in ihren Betten erschrocken hochfuhren, und grinste. Warum sollte nur er wach sein?
    Er orientierte sich kurz an Hand der Straßenschilder.
    Im Geist sah er schon die Schlagzeile vor sich, die er morgen bringen wollte.
    SPINNENMANN ENTLARVT.
    Lanza hatte zwar erzählt, daß er die Spur des Spinnenmanns auf der Baustelle verloren hatte, aber Kellag hoffte, gemeinsam mit Max die Spur wiederzufinden. In sein Gehirn nistete sich eine fixe Idee ein: Diese Baustelle — das war der Schlupfwinkel des geheimnisvollen Verbrechers. Man mußte nur gründlich genug nach seinem Versteck suchen, dann würde man es auch finden.
    Die letzten paar hundert Meter.
    Vernon Kellag nahm den Fuß vom Gaspedal und ließ den Fiat auf den vereinbarten Treffpunkt zurollen.
    Die Lichtlanzen der Scheinwerfer stachen in die Finsternis, die über der Baustelle brütete. Dort! Irgendwo auf dem weiten Areal. Da mußte das Versteck des Spinnenmanns sein!
    Wir müssen es finden! sagte sich Kellag. Seine Backenmuskeln zuckten. Wir müssen das Versteck auf jeden Fall finden. Dann ist die gigantischste Sensation perfekt, die eine Zeitung ihren Lesern jemals geboten hat.
    Die Telefonzelle.
    Vernon Kellag stoppte seinen Fiat davor. Mit einem raschen Sprung war er aus dem Wagen. Er sah sich um. Seine Augen suchten Max.
    Und dann entdeckte er ihn.
    Es überlief den Reporter eiskalt. Max Lanza lag in der Telefonzelle. Seine Beine ragten zur Tür heraus. Sein Gesicht war furchtbar verzerrt. Die Zunge hing ihm aus dem Mund. Seine weit aufgerissenen Augen hatten keinen Glanz mehr.
    Er war anscheinend erwürgt worden.
    Und überall auf seinem Körper glänzten Spinnfäden…
    ***
    Irgendwann war das Geschrei des Ehepaares Sulzman von den Nachbarn gehört worden. Nun war die Polizei in ihrer Wohnung. Der Arzt hatte Lorie Sulzman eine Injektion verpaßt. Harry Sulzman hatte es abgelehnt, sich ebenfalls versorgen zu lassen. Er trank französischen Cognac und war überzeugt, daß der Drink dieselbe krampflösende, aufbauende Wirkung haben würde wie die Spritze des Polizeiarztes. Lorie trug einen dicken Morgenmantel. Auch ihr Mann war in seinen Morgenmantel geschlüpft. Den Polizeibeamten war es inzwischen gelungen, die Tat zu rekonstruieren. Es war festgestellt worden, von wo der Spinnenmann sich zur Loggia herabgelassen hatte, und wie er die Acht-Zimmer-Wohnung des Industriellen nach getaner Arbeit verlassen hatte.
    »Ein waghalsiger Qoup«, sagte Earl Jason zu Inspektor Nicholson.
    Lou Nicholson nickte mit ernster Miene. »Ein Coup, der uns beiden das Polizistengenick bricht, ist dir das klar?«
    Jason hob gleichmütig den Schultern.
    »Jetzt sind wir den Fall unter Garantie los!« knurrte der Inspektor.
    »Du mußt es mit Fassung tragen, Lou.«
    »Ich wollte ich könnte das. Aber es kotzt mich an, zuzusehen, wie mir dieser verdammte Verbrecher auf der Nase herumtanzt.«
    »Morgen wird er auf der Nase eines anderen Yard-Beamten herumtanzen«, meinte Jason. Die Worte sollten Trost spenden, taten es aber nicht.
    »Morgen wird dich unser guter Chief-Superintendent möglicherweise schon in die Registratur versetzen. Läßt dich das ebenfalls kalt?« fragte Nicholson mit fanatisch brennenden Augen.
    »Vergiß nicht, ich komme von da, und ich muß sagen, es war ein schöneres Leben, als ich es heute zu führen gezwungen bin. Ich hatte immer ein paar nette Mädchen um mich — und vor allem hatte ich eine geregelte Arbeitszeit von nur — höre und staune — acht Stunden!«
    »Verflucht, noch nie war ich gezwungen, einen Fall abzugeben«,

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