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GK181 - Der Spinnenmann

GK181 - Der Spinnenmann

Titel: GK181 - Der Spinnenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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liebsten im Boden versinken, ist das nicht ulkig.«
    Poko ballte grimmig die Fäuste. »Hör auf, mich aufzuziehen, Boß! Du weißt, daß ich das nicht haben kann!«
    »Ist ja schon gut, Kid. Ich werde versuchen, ein Girl für dich aufzutreiben, daß so aussieht wie Bonnie. Einverstanden?«
    Das Mädchen bekam noch einen Klaps.
    Mit einem koketten Blick sagte sie: »Gute Nacht, Kid.«
    »… Nacht, Bonnie«, würgte der Muskelmann hervor. Bonnie begab sich mit schaukelnden Hüften ins Schlafzimmer.
    »Eine Wucht ist sie, was?« grinste Gordon Cappolo.
    »Eine Folter ist sie für jeden Mann, der sie nicht haben darf!« knurrte Kid Poko. Er wischte sich mit einem großen Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    Cappolo lachte. »Wenn die Kinder wüßten, was Bonnie in Wirklichkeit für ein Luder ist… Das Baby ist imstande, ganz Großbritannien zu verderben, mein Wort darauf, Kid.«
    Poko wechselte das Thema. Er blickte auf seine Uhr. »Gleich werden die ersten Geldboten eintreffen.«
    Cappolo nickte. »Mach inzwischen die Drinks für sie fertig.«
    Kid Poko ging sogleich an die Arbeit.
    Das Penthouse des Gangsterbosses war eine uneinnehmbare Festung, dafür hatte Gordon Cappolo gesorgt. Man konnte das Penthouse nur mit dem Direktlift erreichen. Im Fahrstuhl befand sich einer von Cappolos Männern. In der Erdgeschoßhalle wurde die Lifttür von zwei weiteren Gorillas bewacht. Und vor dem Gebäudeeingang standen noch mal zwei Posten — bis an die Zähne bewaffnet.
    Cappolo hatte in der Stadt zahlreiche illegale Geschäfte laufen. Was dabei an Gewinnen abfiel, wurde einmal in der Woche beim großen Boß abgeliefert.
    Der erste Geldbote traf ein.
    Gordon Cappolo empfing den Mann in seinem Arbeitszimmer. Die Tür des alten Tresors stand weit offen. Selbstverständlich hätte sich Cappolo einen Geldschrank mit allen Mätzchen leisten können, aber er hing an dem alten Stück. Es erinnerte ihn an die Zeit, wo er angefangen hatte. Er hielt nichts von Alarmanlagen und all dem elektrischen Kram. Er hatte seine Männer. Die bewachten ihn und sein Geld weit besser als jede Anlage, die ja doch — wenn man clever genug war — überlistet werden konnte.
    Cappolo führte ein kurzes Gespräch mit dem Mann. Von Kid Poko bekam der Geldbote seinen Drink.
    Dann kam der nächste.
    Zehn Männer kamen insgesamt. Und jeder brachte einen Haufen Geld. Der Tresor füllte sich erstaunlich rasch. Cappolos Augen glänzten. Geld kam für ihn weit vor allem anderen.
    Als die Geldboten weg waren, nahmen Cappolo und Poko noch einen Bourbon zur Brust.
    »Diesmal übertrafen die Einnahmen meine kühnsten Erwartungen«, meinte Cappolo strahlend. Er schloß grinsend den Tresor, der eigentlich nur dazu da war, daß das Geld nicht in der Wohnung herumlag.
    Der Gangsterboß schlug seinem Leibwächter kichernd auf die Schulter. »Weißt du, woran ich denke, Kid?«
    »Nein, Boß.«
    »An diesen geheimnisvollen Spinnenmann.«
    Pokos Augen wurden schmal.
    »Ein Bursche, vor dem man den Hut ziehen muß«, sagte Cappolo. »Wie er diesem Industriellen die Bilder geklaut hat, das war das reinste Bravourstück, was meinst du?«
    »Er hat was auf dem Kasten, das stimmt, Boß.« Kid Poko warf einen nervösen Blick auf den Safe. »Wenn ich mir vorstelle, daß er weiß, wieviel Geld hier zu holen ist… Da überläuft es mich verdammt kalt, Boß.«
    Cappolo lachte unbekümmert. »Der Kerl mag zwar vieles können, Kid, aber Wunder kann auch er keine vollbringen. Das Geld ist hier bei uns so sicher wie in keiner Bank, mein Junge. Glaub mir, an das käme der Spinnenmann in hundert Jahren nicht ran. Mein Penthouse ist ’ne uneinnehmbare Festung, vergiß das nicht.«
    Gordon Cappolo irrte sich zum erstenmal in seinem Leben.
    Aber wie hätte er das im Augenblick schon ahnen sollen?
    ***
    Sardo verließ das Haus, in dem er wohnte. Er setzte sich in seinen Wagen und fuhr in Richtung Themse. Er kam an einer BP-Tankstelle vorbei und stellte zufrieden fest, daß der Wind, der am Abend aufgekommen war, an Stärke zugenommen hatte. Die Reklamefahnen knatterten laut an den hohen weißen Stangen. Der Wind gehörte mit zu Sardos Plan. Der Wind war ein Verbündeter des Spinnenmanns. Sardo war auf ihn angewiesen. Wenn sein waghalsiger Coup gelingen sollte, durfte es vor allen Dingen keine Flaute geben.
    Clips Sardo stellte den Wagen in einer schmalen Straße ab. Auch diesmal legte er den Rest des Weges zu Fuß zurück.
    Bald stand er vor dem hohen Gebäude, in dem Gordon Cappolo

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