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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gesagt, genau weiß ich das nicht. Vielleicht entschließt sich in den nächsten Stunden doch noch einer von diesen Toten, sich zu bewegen. Ich möchte dabeisein, wenn es geschieht.«
    »Und wenn nichts geschieht?«
    »Dann haben wir uns eben eine Nacht umsonst um die Ohren geschlagen. Ist doch weiter nicht schlimm. Waren Sie noch nie auf einer Party, auf der es Ihnen überhaupt nicht gefallen hat – und Sie sind trotzdem bis zum Morgengrauen geblieben? Auch eine verlorene Nacht… genau wie diese – möglicherweise.«
    Wir fanden ein windgeschütztes Plätzchen. Zeno Kabajashi trug große Blätter und dünne Zweige zusammen. Er legte alles auf einen Haufen, und wir setzten uns darauf. Es war eine seltsame Szene. Wir starrten unentwegt die Toten an – und die Toten starrten ebenso unentwegt uns an. Und nichts geschah.
    Kabajashi wurde langsam müde.
    Ich bemerkte, wie ihm die Augen zufielen. Er kämpfte gegen den Schlaf an, aber der Schlaf war hartnäckiger, übermannte ihn und drückte ihn langsam auf die Blätter nieder. Bald schlief Zeno mit tiefen, regelmäßigen Zügen.
    Beim Felsengrab blieb alles ruhig.
    Ich fragte mich schon, ob es nicht besser gewesen wäre, aufzugeben, mich neben Zeno hinzulegen und ebenfalls zu schlafen. Aber dann ermahnte mich eine innere Stimme. Sie sagte mir, daß es vielleicht gerade das war, worauf diese Toten warteten. Deshalb hielt ich meine Augen verbissen offen.
    Zwei Stunden später schreckte der Japaner mit einem raschen Seufzer hoch. Er setzte sich mit einem Ruck auf und blickte mich verwirrt an.
    »Habe ich geschlafen?« fragte er mich. Es klang so, als wäre er darüber sehr entrüstet.
    Ich nickte schmunzelnd und sagte: »Aber machen Sie sich nichts draus. Sie haben nicht das Geringste versäumt.«
    Sein Blick wanderte zu den starren Leichen hinüber. Der Wind fegte durch ihre Gebeine. Die Astgabeln zitterten leicht. Ein Knirschen und Ächzen erfüllte die Nacht. Schauderhafte Geräusche – zugegeben… aber im Grunde genommen doch absolut harmlos.
    Um es kurz zu machen: In dieser Nacht ereignete sich überhaupt nichts. Als der Morgen graute, hatte ich steife Glieder. Ich erhob mich, streckte mich, räkelte mich, kratzte mein Kinn, das nun mit Bartstoppeln übersät war, und sagte: »Es hat sich nicht gelohnt, hierherzukommen. Es war wie eine von diesen stinklangweiligen Parties.«
    Ich kletterte bei Tagesanbruch noch einmal zu allen Toten hinauf, unterzog sie einem neuerlichen Test, der ebenso negativ verlief wie der erste. Ich spürte instinktiv, daß ich hier eine Nuß zu knacken hatte, die wesentlich härter war als alles bisher Dagewesene. Solange ich nicht wußte, wodurch es diesen Leichen möglich war, diesen Friedhof zu verlassen, konnte ich nichts tun, um zu verhindern, daß sie im Lager der amerikanischen Filmleute auftauchten. Das machte mir Sorgen.
    Ich mußte herausfinden, welche Kraft diese Leichen aus ihrer ewigen Starre befreite. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. So ratlos wie diesmal war ich noch nie gewesen. Ich stand vor einem Rätsel, und ich fürchtete, es nicht lösen zu können. Was dann? Würde wieder ein Toter herabsteigen und jemanden aus der Film-Crew töten?
    Egal wie – das mußte ich auf jeden Fall verhindern!
    Zeno Kabajashi und ich machten uns, als die ersten Sonnenstrahlen wie gleißende Lanzen durch den grünen Baldachin des Dschungels stachen, auf den Rückweg. Auch im Lager war nichts vorgefallen. Ich hatte ein längeres Gespräch mit dem Regisseur. Der Japaner verkroch sich in seinem Wagen, um noch eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Ich besuchte Ella Gauss. Es ging ihr etwas besser. Dr. Woolds war jedoch der Meinung, daß sie ihre Arbeit noch nicht wiederaufnehmen dürfe. Ich nickte zustimmend. Er hatte recht. Ganz wiederhergestellt war das Skriptgirl noch nicht, das war ihr leicht anzusehen. Sie wirkte sehr blaß und sehr schwach. Dr. Woolds’ Medikamente und die Kraftnahrung, die er für sie zusammengestellt hatte, würden sie aber bald wieder fit gemacht haben, das stand außer Zweifel.
    Niemand hatte ihr noch vom Tod des Schauspielers erzählt. Man konnte nicht voraussagen, wie sie die Nachricht aufgenommen hätte, deshalb war es besser, noch damit zu warten, bis Ella genügend neue Kräfte gesammelt hatte.
    Müde zog ich mich in mein Zelt zurück.
    Ich schlief schlecht. Kein Wunder. Die Filmleute schienen vor meinem Zelt auf und ab zu patrouillieren. Sie unterhielten sich mit lauten Stimmen, ohne auf

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