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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich an. Sein Arm saust auf mich zu. Ein Schlag. Es wird mir schwarz vor den Augen. So unendlich schwarz. Ich lebe nicht mehr. Dieses grauenvolle Monster hat mich getötet. Mit seiner bloßen Hand hat es mich erschlagen …«
    Das Mädchen weinte bis zur Erschöpfung.
    Kendal Blake starrte mich fassungslos an.
    »Ein lebender Leichnam!« preßte er verdattert hervor. »Das geht über mein geistiges Fassungsvermögen.« Er schüttelte benommen den Kopf. »Und ich habe mir immer eingebildet, eine rege Phantasie zu haben.«
    »Ich muß ihr ein kreislaufstärkendes Mittel spritzen«, sagte Dr. Woolds nervös. »Sonst klappt sie zusammen.«
    »Warten Sie noch einen Augenblick«, sagte ich, und dann nahm ich wieder geistigen Kontakt mit dem Mädchen auf. Ich zwang ihr meinen Willen auf und befahl ihr, dieses entsetzliche Erlebnis für immer aus ihrem Gedächtnis zu löschen. Ich redete ihr ein, daß sie sich nach dem Erwachen aus der Hypnose nicht mehr an die Vorgänge in jener Nacht erinnern würde. Dann holte ich sie langsam aus ihrem Dämmerzustand hoch. Ich ließ ihr sehr viel Zeit. Die brauchte sie, denn sie war lange Zeit fort gewesen.
    Als sie mich zum erstenmal bewußt anschaute, fiel mir ein Stein vom Herzen. Das Experiment war gelungen.
    »Wer sind Sie?« fragte sie mich mit einem verwunderten Ausdruck in ihren hübschen Augen.
    »Mein Name ist Ballard. Tony Ballard. Sie dürfen mich Tony nennen.«
    Sie schaute sich um, war erstaunt, im Krankenzelt zu liegen.
    »Was ist passiert?« fragte sie den Regisseur.
    Kendal Blake warf mir einen kurzen Blick zu und sagte dann: »Die Hitze hat Sie umgeworfen. Sie waren eine Weile ohnmächtig. Aber Sie sind bereits wieder über dem Berg, Ella.«
    Dr. Woolds prüfte den Puls des Mädchens. Das kreislaufstärkende Mittel war nicht mehr erforderlich. Er gab ihr eine Schlaftablette. »Hier. Schlucken Sie das. Sie brauchen jetzt sehr viel Ruhe.«
    Ella schaute den Regisseur an. Der nickte lächelnd. »Nun tun Sie schon, was der Doktor sagt, Mädchen. Er meint es gewiß nicht schlecht mit Ihnen.«
    Sie nahm die Tablette mit Wasser. Als sie das Glas zurückgab, sagte sie zu Blake: »Es tut mir so leid, daß ich Sie im Stich gelassen habe, Mr. Blake.«
    Der Regisseur zwang sich zu einem heiseren Lachen. »Ach was. Ich komme ganz gut ohne Sie zurecht.« Und er dachte: Liebe Güte, wenn es doch bloß das wäre, was mir Kummer macht.
    Wir verließen das Krankenzelt.
    »Sie sind ein Zauberer, Mr. Ballard«, sagte der Regisseur. Sein Blick strömte über vor Dankbarkeit. Wir gingen ein Stück schweigend nebeneinander. Blake zündete sich wieder eine Zigarette an. »Lebende Tote«, sagte er fassungslos.
    »Sie sagten, zwei Leichenkörbe wären dort oben beim Felsengrab leer.«
    Kendal Blake nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. Seine Wangen fielen dabei ein. »Beim erstenmal – Ella Gauss«, sagte er konsterniert. »Beim zweitenmal – Jack Lambeth.«
    Unsere Blicke trafen sich. »Ballard, ich habe Angst«, stöhnte der Regisseur. »Was läuft hier? Wieso können diese Leichen auf einmal ihre Totenstätte verlassen? Wie ist so etwas möglich?«
    »Vielleicht sind magische Kräfte im Spiel«, sagte ich.
    »Magische Kräfte? Gibt es die überhaupt?«
    »Zweifeln Sie daran?«
    »Ehrlich gesagt – ja.«
    Ich wies auf den Ring, den ich an meiner rechten Hand trage. »Sehen Sie diesen schwarzen Stein, Mr. Blake?«
    Der Regisseur nickte. »Was ist damit?«
    »In ihm wohnen magische Kräfte. Sie beschützen mich. Ohne sie wäre ich schon tausend Tode gestorben.«
    »Ist das Ihr Ernst, Mr. Ballard?« Der Regisseur schaute meinen Ring ungläubig an.
    »Ich kann damit alles Böse, das seinen Ursprung im Übersinnlichen hat, vernichten«, behauptete ich. Es war Kendal Blake anzusehen, daß es ihm sehr schwerfiel, mir das zu glauben, aber er bemühte sich wenigstens.
    »Können Sie mir erklären, weshalb diese Toten unser Lager heimsuchen?« fragte Blake beunruhigt.
    »Vielleicht wollen die Kuka-Kukas nicht, daß Sie hier drehen. Sie entweihen damit ihren Friedhof.«
    »Also ich schwöre Ihnen, daß wir das ganz bestimmt nicht getan haben.«
    »Die Kuka-Kukas könnten anderer Ansicht sein.«
    »Was sollen wir tun, Mr. Ballard? Wir müssen morgen weiterdrehen. Wir sind mit unserem Drehplan sowieso schon weit im Verzug.«
    »Lassen Sie heute Nacht das Lager bewachen.«
    Blake schaute mich erschrocken an. »Denken Sie, der Spuk könnte weitergehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wohin verschwinden

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