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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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will.« Kareb ließ die Faust auf und ab wippen. »Aber wir kriegen den Knaben. Vielleicht schon in dieser Nacht. Dann wird seine Seele in der Hölle schmoren, darauf gebe ich dir mein Wort!«
    Damit betrachtete Jaffir Kareb das Gespräch für beendet.
    Arlene verließ jedoch sein Büro nicht.
    »Ist noch was?« fragte der General das Mädchen scharf.
    Arlene räusperte sich. »Ich sag’s nicht gern, General, aber wenn Sie sich weigern, mich zu versetzen, dann…«
    Kareb kniff wütend die Augen zusammen. »Was ist dann, he?«
    »Dann werde ich meinen Job hier nicht mehr tun!« sagte Arlene mit trotzig vorgeschobenem Kinn.
    Kareb stieß ein eisiges Lachen aus. »Du willst also streiken, wie?«
    »Ja. Das werde ich… streiken!« Kareb faßte in Arlenes langes Haar. Seine Finger verkrallten sich in der duftenden Fülle. Es schmerzte, doch das Mädchen zuckte mit keiner Wimper. »Dann will ich dir jetzt mal was flüstern, Kindchen!« zischte der General erzürnt. »Solltest du tatsächlich die Arbeit niederlegen, lasse ich dich in den Bunker sperren.«
    Der Bunker war ein häßlicher Klotz am Rande von Bir el-Kubba. Er hatte nur eine Tür, kein Fenster. Und am Tag knallte die Sonne mit ihrer ganzen Glut darauf, wodurch der Bunker zu einem fürchterlichen Backofen wurde.
    »Und du kriegst von uns so lange nichts zu trinken, bis du klein beigegeben hast!« beschloß der General seine Ausführungen. Er ließ Arlenes Haar los. »Du kannst jetzt gehen!« sagte er schneidend. »Überlege dir gut, was du tun willst. Ich werde dich morgen rufen lassen und dich fragen, wofür du dich entschieden hast – für die Arbeit oder für den Bunker.«
    Arlene war so wütend auf den General, daß sie ihm am liebsten das Gesicht zerkratzt hätte. Tapfer kämpfte sie gegen ihre Tränen an, und sie weinte erst, als sie das Arbeitszimmer Jaffir Karebs verlassen hatte.
    Es war mittlerweile Abend geworden.
    Das Mädchen trat aus dem Gebäude, in dem der General wohnte. Die Finsternis weckte ihre Angst. Sie wollte zusehen, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.
    In diesem Moment vernahm sie dicht hinter sich ein verräterisches Knirschen. Wie von der Natter gebissen fuhr Arlene herum.
    Da stand er… hoch aufgerichtet, die schweren schwarzen Arme pendelten an seiner Seite. Mit einem feindseligen Knurren kam er auf Arlene zu.
    Das Mädchen war gelähmt vor Grauen und Entsetzen…
    ***
    Jaffir Kareb massierte an seinem Kinnbart herum. Er war ärgerlich, obwohl er damit rechnete, Arlene mit seiner Drohung wieder zur Vernunft gebracht zu haben.
    In Bir el-Kubba begann sich eine gewisse Unruhe bemerkbar zu machen. Seltsamerweise auch bei den Männern, obwohl bislang nur Mädchen ermordet worden waren.
    Vielleicht befürchteten die Männer unterschwellig, daß dies nicht immer so bleiben würde und daß sich der schwarze Mann eines Tages einen von ihnen holen könnte.
    Es waren bereits verschiedentlich Klagen laut geworden, daß mit den Mädchen nichts mehr anzufangen wäre, man behauptete, sie wären völlig verängstigt und verstört, wagten sich kaum noch vors Haus, wären schreckhaft und hysterisch.
    Kareb knirschte mit den Zähnen. Teufel, es mußte endlich etwas geschehen in Bir el-Kubba. Hart durchgegriffen mußte werden. Aber wie? Wie konnten die alten Zustände wiederhergestellt werden?
    Der General wollte sich nicht lächerlich machen, indem er auf einen Spuk Jagd machte. Aber allmählich reifte in ihm doch der Entschluß, mal das unterste von Bir el-Kubba zuoberst kehren zu lassen.
    Vielleicht brachte das den schwarzen Killer ans Tageslicht.
    Jaffir Kareb trat nachdenklich ans Fenster. Plötzlich war ihm, als hätte jemand einen Eimer mit Eiswasser über seinem Kopf ausgeleert. Er sah Arlene, die wie gelähmt dastand, und er sah zum erstenmal mit eigenen Augen den schwarzen Golem.
    ***
    Blitzschnell riß er die Schreibtischlade auf. Er nahm seine Pistole heraus und schlug dann brüllend Alarm. Mit federnden Sprüngen jagte der General aus dem Haus.
    Das schwarze Monster drückte sein Opfer gerade zu Boden. »Feuer!« schrie Kareb, halb blind vor Zorn, und er ballerte als erster wild drauflos.
    Fassungslos sah er, wie die Projektile den mächtigen schwarzen Körper zwar trafen, von diesem aber abprallten und als gefährliche Querschläger davonsirrten. Das ganze Magazin verschoß General Kareb, doch keine seiner Kugeln vermochte dem schwarzen Scheusal etwas anzuhaben.
    Die Nacht war vom lauten Peitschen zahlreicher Schüsse

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