Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Bewußtsein, daß er sich dem kleinen Friedhof näherte. Benommen blieb er stehen. Ärgerlich fuhr er sich über die Augen, und er massierte seine Stirn, denn sein Geist war irgendwie gelähmt. Der verdammte Tequila. Scharf und stark. Zu stark, wenn man am nächsten Tag schwer arbeiten muß…
    Zum Teufel, woher kam plötzlich die Gänsehaut auf seinem Rücken? Todd blieb stehen und holte tief Luft. Er wandte den Kopf und blickte über die Schulter zurück. Still und ausgestorben lag der Dorfplatz da. Pueblo Lobo. Wolfsdorf! Hatte dieser Name irgendeine Bedeutung? Hatte ein Wolf sämtliche Bewohner in die Flucht geschlagen?
    Blödsinn, dachte Virgil Todd. Kein gewöhnlicher Wolf hätte dieses Kunststück fertiggebracht…
    Plötzlich drang ein dumpfes Knurren an Todds Ohr.
    Er fuhr erschrocken herum, aber er sah nur den Friedhof, der mit einer kniehohen Mauer umsäumt war, und zahlreiche Grabsteine, teilweise schon stark verwittert. Doch ein Wolf?
    Der Stuntman befeuchtete sich die Lippen. Verdammt noch mal, was war denn in ihn gefahren? Er war wütend auf sich, weil er sich so sehr zu seinem Nachteil verändert hatte, seit er hier angekommen war. Ein Stuntman mit Angst in den Knochen ist zu nichts mehr nütze, der kann seinen lebensgefährlichen Job an den Nagel hängen.
    Todd kniff die glasigen Augen zusammen. Schwankend näherte er sich dem finsteren, unheimlichen Friedhof.
    Das Knurren wiederholte sich, als Virgil Todd den Friedhof betrat. Einen Augenblick dachte er, es wäre besser, umzukehren und sich in jenem Wohnwagen aufs Ohr zu legen, den er sich mit Gus Kane – er war ebenfalls Stuntman – teilte. Aber dann zwang er sich, weiterzugehen. Wenn er jetzt kehrtgemacht hätte, wäre das einer Flucht gleichgekommen, und die Furcht hätte zum erstenmal in seinem Leben über ihn triumphiert. Das durfte nicht geschehen. Er hätte mit dem Wissen, vor etwas davongelaufen zu sein, nicht leben können. Das wäre ihm unerträglich gewesen.
    Entschlossen setzte er seinen Weg fort.
    Er fühlte sich von einer fremden Macht gesteuert, brauchte nur ein Bein vor das andere zu setzen, die Richtung bestimmte ein anderer.
    Und dann stand er vor einem mannshohen Grabstein, auf dem nichts weiter stand als… ZODIAC!
    ***
    Der helle Stein war schräg nach hinten geneigt.
    Virgil Todd beugte sich etwas vor und entdeckte Hieroglyphen, die jemand mit einem Stück Holzkohle, oder mit einer schwarzen Kreide, darauf gemalt hatte. Die Zeichen umsäumten den gesamten Stein und schienen erst kürzlich darauf gekritzelt worden zu sein.
    Todd blickte sich kurz um.
    Wer hatte geknurrt? Außer ihm befand sich doch keiner auf diesem gottverdammten Friedhof!
    Plötzlich hatte der Stuntman den Eindruck, daß sich hinter dem Grabstein jemand bewegt hatte. Das war also des Rätsels Lösung: ein irrer Grabschänder. Und vor so etwas hätte Todd beinahe Reißaus genommen. Er preßte die Kiefer fest aufeinander und federte dann blitzschnell vorwärts.
    Er sah eine Gestalt. Seine Hände schossen darauf zu, die Gestalt stieß einen heiseren Schrei aus, und noch in derselben Sekunde wurde sie hinter dem Grabstein hervorgerissen…
    Sundance war es. Der magere Mann hing mit furchtsamer Miene zwischen Todds sehnigen Fäusten und klapperte vor Angst mit den Zähnen.
    »Na, du kleiner Narr, was suchst du denn des nachts hier auf dem Friedhof, hm?« herrschte Todd den Häßlichen an.
    »Es… es tut mir furchtbar leid, wenn ich Sie erschreckt haben sollte, Mr. Todd«, beeilte sich Sundance zu sagen. Sie waren einander in der Cantina vorgestellt worden.
    »Erschreckt?« blaffte Virgil Todd überheblich. »Denkst du, so ‘ne Kröte wie du könnte mich tatsächlich erschrecken? Warum hast du dich versteckt?«
    »Ich… ich wollte hier nicht gesehen werden.«
    »Hast du den Grabstein vollgekritzelt?«
    »J-ja.«
    »Warum?«
    »Ich verstehe ein bißchen was von Schwarzer Magie…«
    »Dann warst du das, der vorhin so geknurrt hat?«
    »Ich murmelte Beschwörungsformeln.«
    »Weshalb? Wen willst du beschwören?«
    »Zodiac«, sagte Sundance. Er wies mit den Augen auf den Namen, der auf dem Grabstein stand. »Haben Sie die Freundlichkeit und lassen Sie mich nun wieder los, ja?«
    Todds Finger öffneten sich. Sundance schüttelte sich wieder in seine Kleider. Der Stuntman grinste. »Bist wohl nicht ganz sauber im Oberstübchen, wie? Treibst dich in der Nacht auf ‘nem einsamen Friedhof herum und beschwörst Geister.«
    »Jeder Mensch hat ein Hobby.«
    »Nun versuch

Weitere Kostenlose Bücher