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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Talent – auch vor der Kamera arbeiten können.
    Richardson blickte ihn ärgerlich an. »Hast du nicht gehört, was ich vorhin sagte? Kane ist zu fett.«
    »Er rennt doch bloß durchs Feuer«, erwiderte Meagher. »Wenn wir mit der Linse etwas tricksen…«
    Allan Richardson schüttelte zornig den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Wenn es Todd nicht machen kann, dann fordern wir eben Dusty Prescott an. Er hat Kookie Banks auch schon gedoubelt…«
    »Prescott arbeitet zur Zeit in Acapulco«, sagte Meagher.
    »Um so besser. Dann ist er wenigstens schneller hier«, blaffte Richardson.
    »Vorausgesetzt, daß Lon Garner, der Besetzungschef von EAGLE-Productions, ihn freigibt.«
    Richardson winkte ab. »Keine Sorge, das schaff ich schon. Garner frißt mir neuerdings aus der Hand… Wenn Carter mit Virgil fertig ist, soll er zu mir in den Wohnwagen kommen!« verlangte der Regisseur abschließend, dann lief er mit schweren Schritten aus der Cantina.
    ***
    Mortimer Carter hatte alle Hände voll zu tun. Zuerst kümmerte er sich um Lorraine West. Er spritzte ihr etwas, das ihren Kreislauf stabilisierte und die Herztätigkeit stärkte. Danach legte er ein paar Tabletten auf den schmalen Nachttisch und sagte zu Norma Morrison, die mit Norma Lorraine zusammen wohnte: »In einer halben Stunde geben Sie ihr zwei Stück davon mit viel Wasser, okay?«
    »Okay«, nickte Norma und strich sich verwirrt eine blonde Strähne aus der Stirn. Ihre braunen Augen blickten den Arzt besorgt an. »Doc…«
    »Ja?«
    »Wie konnte das passieren?«
    »Virgil Todd hat momentan den Verstand verloren.«
    »Einfach so?«
    »Vielleicht ist die Hitze daran schuld«, sagte Carter und räumte alles, was er ausgepackt hatte, wieder in seine Bereitschaftstasche.
    Norma schluckte ihre Nervosität hinunter. Sie blickte auf ihre Hände. »Als wir hierherkamen«, sagte sie mit tonloser Stimme, »dachte ich, mir würde das Klima nicht guttun, aber bald schon merkte ich, daß es nicht das Klima war, das dieses komische Unbehagen in mir hervorrief. Es war Pueblo Lobo, Doktor.«
    Carter schüttelte schwach lächelnd den Kopf. »Unsinn, Norma. Pueblo Lobo besteht aus nichts weiter als aus leeren Häusern.«
    Norma sah zum Fenster. Mit dünner Stimme widersprach sie. »Nein, Doc. Hier wohnt etwas oder jemand, vor dem wir uns in Acht nehmen sollten. Ich fühle es ganz genau…«
    Carter nickte mit zusammengezogenen Brauen, es sollte aber keinesfalls eine Zustimmung sein. Er hatte keine Zeit, mit Norma zu diskutieren. Da war noch Virgil Todd, um den er sich kümmern mußte. Sein Blick wanderte zu Lorraine. Sie lag auf der Klappcouch, mit einer bunten Wolldecke zugedeckt. Ihre Augen waren geschlossen, aber sie schlief nicht. Eine glitzernde Träne löste sich aus ihren Augen und rollte über die blasse Wange.
    »Morgen ist sie wieder auf dem Damm«, sagte Mortimer Carter zuversichtlich.
    »Ich hoffe es«, seufzte Norma. »Ich mag Lorraine sehr.«
    »Wir mögen sie alle sehr«, meinte Carter und wandte sich um…
    ***
    Irgendwann kam Virgil Todd zu sich.
    Daß sich Dr. Carter um ihn gekümmert hatte, wußte er nicht. Überall da, wo ihn Mr. Silvers harte Silberfäuste getroffen hatten, verspürte er einen dumpfen Schmerz. Mühsam versuchte er das Gedankenpuzzle zusammenzusetzen. Was war geschehen. Die Erinnerung war ein so schreckliches Durcheinander, daß er sich außerstande sah, Ordnung hineinzubringen.
    Ächzend setzte er sich auf.
    Er war allein im Wohnwagen. Gus war wohl noch in der Cantina.
    Todd stützte seinen Kopf in die eiskalten Hände und zermarterte sich das Gehirn, um die Lücke zu schließen, die in seinem Gedächtnis klaffte. Cantina! Das war vielleicht das Ende des roten Fadens, nach dem er suchte. Er erinnerte sich, in Pueblo Lobo angekommen zu sein und mit seinen Freunden in der Cantina Wiedersehen gefeiert zu haben. Zuviel Tequila hatte er getrunken, und dann war er rausgegangen, um frische Luft zu schnappen, weil er morgen fit sein wollte.
    Der Friedhof war die nächste Station gewesen.
    Dazu fiel ihm Sundance ein, den er dort ertappt hatte.
    Was hatte Sundance auf dem Friedhof getan?
    Eiswasser pulste mit einemmal durch Virgil Todds Adern. Mit einem Schlag war das Erlebte wieder voll da. Er hatte das Scheusal dort unten im Grab liegen gesehen. Unter der Erde – und doch sichtbar. Tot – und doch lebendig. Todd erinnerte sich an jenen furchtbaren Schmerz, der sich in seinen Schädel gebohrt hatte. Ohnmächtig war er geworden, und als er wieder zu sich

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