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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bedeckte sie nun verstört ihre Blößen mit den Händen.
    Da packte Todd sie und zerrte sie blitzschnell vom Tisch herunter. Sie stieß einen grellen Schrei aus, der in dem Moment verstummte, als sich Todds Finger wie Stahlklammern um ihren schlanken Hals legten.
    »Mein Gott, er bringt sie um!« rief jemand bestürzt aus.
    Das löste die Lähmung von den anderen. Gemeinsam warfen sie sich auf Virgil Todd, der den Verstand verloren haben mußte. Sie schlugen mit ihren Fäusten auf ihn ein. Sie packten ihn an den Schultern, am Gürtel seiner Hosen, wollten ihn von Lorraine West wegreißen, doch sie schafften es nicht.
    Lorraines Augen quollen aus den Höhlen. Das nackte Mädchen wehrte sich verzweifelt gegen die würgenden Hände, doch es war ihr unmöglich, sich davon zu befreien.
    Mr. Silver hatte nicht sofort geschaltet. Virgil Todds Auftritt hatte ihn zu Beginn ebenso überrascht wie die anderen. Als der Stuntman dann auf Lorraine zugegangen war, als Todd in der Dämonensprache gesprochen hatte, fiel es Mr. Silver wie Schuppen von den Augen.
    Todd war besessen.
    Sein Geist war von einem Dämon vergiftet worden. Mr. Silver war der einzige in der Cantina, der verstehen konnte, was Todd sagte, als er sich Lorraine West mit feindseligem Blick näherte: »Du hast eine schwarze Seele, Mädchen. Gerade recht für die Hölle. Ich werde sie mir holen und sie meinen Ahnen zum Geschenk machen!«
    Es ging danach alles furchtbar schnell.
    Jetzt war Todd bereits bei Lorraine, und er würgte sie mit der Kraft des Dämons, der sich in seinem Körper eingenistet hatte. Alle Männer stürzten sich auf den Stuntman. Es wunderte Mr. Silver nicht, daß keiner etwas gegen Virgil Todd ausrichten konnte.
    Der Hüne mit den silbernen Haaren wußte, daß nur er das Mädchen retten konnte. Mit raschen Schritten stampfte er auf den Menschenknäuel zu. Tische und Stühle, die ihm im Wege standen, schleuderte er knurrend zur Seite. Dann erreichte er die keuchenden Männer.
    Wie die Stühle warf er auch sie nach links und rechts.
    Mit starrem Blick und aufeinandergepreßten Kiefern bahnte sich Mr. Silver seinen Weg.
    Sein maßloser Zorn ließ seine Fäuste zu purem Silber werden. Als er Virgil Todd erreicht hatte, drosch er mit diesen Silberhämmern gnadenlos auf ihn ein, und seine Schläge zeigten jene Wirkung, die keiner sonst in der Cantina jemals erreicht hätte.
    Todd schrie mit wut- und schmerzverzerrtem Gesicht auf. Er mußte Lorraines Hals loslassen, fuhr herum und starrte haßerfüllt in Mr. Silvers perlmuttfarbene Augen. Der Ex-Dämon ließ sich von diesem Blick jedoch nicht einschüchtern.
    Jemand fing das zu Boden sinkende Mädchen auf. Andere Hände faßten hilfreich mit an. Lorraine West wurde schnell weggetragen. Um Mr. Silver und Virgil Todd bildete sich ein Kreis. Der Stuntman sprang Silver mit einem langgezogenen Wutgeheul an. Seine Fäuste trafen das Gesicht des Hünen, die Schläge blieben aber ohne jede Wirkung.
    Nun machte Mr. Silver kurzen Prozeß mit Todd.
    Zunächst schmetterte er dem Gegner seine Silberfäuste links und rechts gegen die Schläfen, dann riß er den Mann hoch, drehte sich mit ihm mehrmals um die eigene Achse und schleuderte ihn anschließend mit aller Kraft zu Boden.
    Das reichte.
    Virgil Todd kam nicht mehr hoch…
    ***
    »Du lieber Himmel, das sind Sachen!«, stieß Allan Richardson hervor, und er rang dabei ärgerlich die Hände. Er stand in der Cantina. Umringt von ein paar Leuten. »Wir wollten doch morgen die Feuerszene drehen, und nun verliert Virgil ganz plötzlich den Verstand… Alle Vorbereitungen umsonst getroffen … Wir können das ganze Zeug wieder abbauen …«
    »Kann Gus Kane die Sache nicht machen?« fragte einer der Männer.
    »Kane ist zwar ein hervorragender Stuntman, aber er ist zu fett, deshalb kann er Kookie Banks unmöglich doubeln«, erwiderte Richardson mit sorgenvoller Miene. »Liebe Güte, das kostet die Produktion ein Vermögen… Und wer weiß, ob Lorraine in den nächsten Tagen vor die Kamera treten kann … Verdammter Mist! Immer diese unvorhersehbaren Zwischenfälle … Was ist denn bloß in Virgil gefahren, kann mir das einer von euch erklären?«
    Die Männer schüttelten ernst den Kopf.
    »Wo ist Dr. Carter?« fragte der Regisseur.
    »Bei Todd.«
    »Vielleicht sollten wir’s morgen doch mit Kane versuchen«, sagte Lionel Meagher, der Kameramann. Er war schlank und hatte schmale Hüften. Sein Gesicht war hübsch und fein geschnitten. Er hätte – mit etwas mehr

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