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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hätte ich…«
    Mr. Silver ließ den Mann los. »Ich möchte mit Ihnen reden, Sundance!«
    »Das tun Sie bereits.«
    Mr. Silver starrte dem Häßlichen fest in die Augen. Er hatte die Absicht, Sundance zu hypnotisieren, und unter normalen Umständen wäre ihm das auch mühelos geglückt. Doch in diesem Moment stand dem mageren Mann Zodiac bei. Mr. Silver spürte ganz deutlich den Widerstand, den ihm der Dämon entgegensetzte. Zodiac schirmte seinen Schützling wirkungsvoll ab. Es war Mr. Silver nicht möglich, bis zu Sundances Geist vorzudringen.
    Nach einer Weile gab Mr. Silver den Hypnoseversuch auf.
    Um Sundances dünne Lippen zuckte ein höhnisches Lächeln.
    »Ich weiß nicht, was für ein Spiel Sie hier zu spielen gedenken, Sundance!« knurrte der Hüne ganz hinten in der Kehle.
    »Spiel?« fragte der Häßliche unschuldig.
    Mr. Silver fletschte die kräftigen Zähne. »Sie können mich nicht täuschen. Sie führen in dieser Geisterstadt irgend etwas im Schilde. Verlassen Sie sich darauf, ich werde es rauskriegen!«
    Sundance lachte abgehackt. »Dazu wünsche ich Ihnen viel Erfolg, Mr. Silver.« Er machte auf den Hacken kehrt und verließ mit trotzig erhobenem Kopf den Friedhof.
    ***
    Chihuahua ist die Hauptstadt des größten mexikanischen Bundesstaates gleichen Namens. Die Stadt hat 370.000 Einwohner und liegt mit ihren gepflegten Wohnvierteln in einem reichen Minengebiet. Die Maschine, in der ich saß, flog über wild zerklüftetes, schwach besiedeltes, trockenes Bergland. Irgendwo dort unten lag Pueblo Lobo. Ich versuchte es zu entdecken. Die Sicht war an diesem Tag hervorragend, aber Pueblo Lobo bestand nur aus einigen wenigen Häusern, die aus einer Höhe von etwa zehntausend Metern einfach nicht auszumachen waren.
    Wir landeten eine dreiviertel Stunde später bei gleißendem Sonnenschein in Chihuahua.
    Ich wurde gleich nach der Landung aktiv, und schaffte es im Handumdrehen, einen Helikopter der Aeromexico samt Pilot zu chartern.
    Als er hörte, wohin ich wollte, war er gleich nicht mehr so freundlich wie zu Beginn. Eigentlich machte er eine Kehrtwendung um hundertachtzig Grad.
    »Pueblo Lobo«, sagte er in hartem Englisch, »da fliegt keiner gern hin, Señor.«
    Ich lächelte den schwarzhaarigen Burschen entwaffnend an. »Es ist mir gleichgültig, ob Sie gern oder nicht gern dorthin fliegen. Hauptsache Sie fliegen.«
    »Meine Mühle ist schon ein uraltes Modell… Die Schlucht, in der Pueblo Lobo liegt, ist eng … Eine Landung ist eine gefährliche Sache …«
    »Ich wette, Sie können mit Ihrem Hubschrauber auf einer Briefmarke landen, wenn Sie wollen«, gab ich zurück. »Sollte Ihnen die Landung wirklich so große Sorgen machen, halten Sie den Helikopter einfach über Pueblo Lobo in der Luft, und ich springe ab…«
    »Vielleicht sollten Sie sich an Señor Casals wenden. Er besitzt einen Privathubschrauber…«
    »Ich fliege mit Ihnen.«
    Der Pilot machte ein leidendes Gesicht. »Warum ausgerechnet mit mir?«
    »Sie sind mir sympathisch«, entgegnete ich grinsend.
    »Was hat denn das damit zu tun?«
    »Angenommen, ich würde den doppelten Flugpreis bezahlen. Hätten Sie dann immer noch Bedenken, mich nach Pueblo Lobo zu bringen?«
    Der Pilot wand sich. Der doppelte Flugpreis. Das war etwas, das ihn interessierte und seine Furcht vor Pueblo Lobo zerstreute. Er rechnete blitzschnell, was er für dieses Geld alles kaufen konnte. Ein paar neue schicke Kleider für Consuela zum Beispiel. Seine hübsche Frau bearbeitete ihn deswegen schon seit mehreren Monaten.
    Tief seufzend meinte der Pilot schließlich: »Na schön. Dann nehme ich das Risiko eben auf mich.«
    Ich nickte schmunzelnd. »Das ist ein Wort.«
    ***
    Zehn Minuten nach diesem Wortgeplänkel waren wir schon in der Luft. Ich saß neben dem Mexikaner. Wir ließen Chihuahua hinter uns und flogen mitten in das mexikanische Hochland hinein. Es war später Nachmittag. Die Sonne sank langsam auf die hohen Berggipfel herab. Unter uns wand sich eine schmale Straße durch ein enges, karstiges Tal. Was ich sah, gefiel mir. Auch Trostlosigkeit und Öde kann schön sein.
    Hier also sollten die Außenaufnahmen zu Vickys erstem Film entstehen. Die zerklüftete Gegend war ein herrlicher Rahmen für die Handlung des Streifens.
    Über uns flappte der Rotor.
    Der Pilot wies nach vorn und brüllte mir durch das Motorengeräusch zu: »Pueblo Lobo!«
    Ich nickte, denn ich hatte die Geisterstadt bereits entdeckt. Daß sie es war, erkannte ich an den Wohnwagen, die

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