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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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– blitzschnell auf die Schrift zu. Ein unheimliches Ächzen verriet mir, daß ich Erfolg hatte. Etwas zischte – wie schwelendes Feuer, in das man Wasser gießt. Dann war das Glühen weg. Nichts schmerzte mich mehr in meinen Augen.
    »Wohl eine kleine Kraftprobe zwischen Zodiac und mir«, sagte ich zu Mr. Silver.
    »Scheint so!« sagte mein Freund grimmig.
    Ich sah mir die schwarzen Hieroglyphen an, die den Grabstein umsäumten. Dann hob ich den Kopf und sagte zu Mr. Silver: »Das sind Zeichen der Schwarzen Magie. Jemand hat Zodiac beschworen.«
    »Sundance!« sagte der Hüne wie aus der Pistole geschossen, und er schlug sich mit der flachen Hand ärgerlich auf die Stirn. »Verdammt noch mal, daß mir das nicht gleich eingefallen ist.«
    »Ich nehme an, daß Sundance dem Dämon seine Dienste angeboten hat.«
    »Und Zodiac hat das Angebot angenommen. Seither schützt er seinen Diener – wie mein mißlungener Versuch, den Mann zu hypnotisieren, deutlich beweist. Weswegen fühlt sich dieser verfluchte Kerl so sehr zu Zodiac hingezogen?«
    »Aus Geltungssucht«, sagte ich. »Wegen eines Minderwertigkeitskomplexes. Du hast gesagt, er ist ein Ausbund an Häßlichkeit. Bestimmt wurde er sein Leben lang von allen getreten, verachtet und verspottet. Mit Zodiacs Hilfe kann er es allen heimzahlen. Dafür ist er gern bereit, den von Dämonen im allgemeinen geforderten Preis zu bezahlen: seine Seele…«
    »Na schön, dann will ich dem Häßlichen jetzt gleich mal klarmachen, daß er einen großen Fehler gemacht hat, sich mit Zodiac einzulassen!« fauchte Mr. Silver und wollte sich umdrehen und den Friedhof verlassen, doch ich hielt ihn am Arm zurück.
    »Wir sollten nichts überstürzen, Silver.«
    »Der Mann ist ein Dämonendiener! Wir müssen ihn unschädlich machen, ehe er daran geht, Mist zu bauen, Tony.«
    »Sundance ist ein Gegner, mit dem wir allemal noch fertig werden. Ihn können wir uns für später aufheben. Jetzt sollten wir uns nur auf Zodiac konzentrieren.«
    »Zodiac ist mit einem lauten Knall aus diesem Grab verschwunden!« sagte Mr. Silver mit donnernder Stimme.
    »Um so mehr brauchen wir Sundance«, sagte ich eindringlich.
    »Wieso?«
    »Möglicherweise schaffen wir es mit Sundances unfreiwilliger Hilfe, an Zodiac heranzukommen, deshalb wirst du es unterlassen, Sundance frontal anzugreifen, ist das klar, Silver?«
    Mein Freund knirschte mit den Zähnen und scharrte ärgerlich mit dem Fuß über den Boden. Es kostete ihn viel Mühe, zu sagen: »Okay, Tony. Du bist der Boß.«
    ***
    An diesem Abend trank Lorraine West keinen Tropfen Alkohol. Dr. Carter hatte ihr diesen Rat gegeben, und sie befolgte ihn, um für die nächsten Drehtage in Form zu sein. Die Szenen, die sie am Nachmittag mit Kookie Banks gespielt hatte, waren zu Richardsons vollster Zufriedenheit ausgefallen. Lorraine war froh, die Chance bekommen zu haben, mit Kookie einen Film zu machen, denn Kookie war zur Zeit die Nummer eins in Hollywood, und jeder, der in seinen Sog geriet, wurde förmlich nach oben gerissen – und oben waren das große Geld, die Spitzenangebote, der Gipfel aller Träume.
    Lorraine entstammte ärmlichen Verhältnissen, und sie hatte hart arbeiten müssen, um da hinzukommen, wo sie jetzt war.
    Sie saß allein im Wohnwagen.
    Norma befand sich in der Cantina. Norma, dachte Lorraine. Ein hübsches Mädchen, aber sie hat zuwenig Talent, deshalb wird sie irgendwann mal in der Versenkung verschwinden. Schade um sie. Schade, wegen ihres netten Charakters. Aber das Filmgeschäft ist hart…
    Es klopfte. Lorraine, aus ihren Gedanken gerissen, hob den Kopf und blickte zur Tür, während sie sagte: »Ja, bitte?«
    Gus Kane steckte den Kopf zur Tür herein. Er lächelte kaum. »Darf ich reinkommen?«
    »Aber sicher.«
    »Störe ich nicht?«
    »Wobei denn?« erwiderte Lorraine. Gus betrat den Wohnwagen. Er und Virgil Todd waren gute Freunde. Sie hatten in zahlreichen Filmen schon gemeinsam Kopf und Kragen riskiert, und Virgil sollte – so erzählte man jedenfalls – Kane schon mal das Leben gerettet haben.
    Virgil, dachte Lorraine und seufzte.
    Der Tequila mußte ihn verrückt gemacht haben. Nie zuvor war Virgil gewalttätig gewesen…
    Kane stand vor Lorraine. Ihre Lider flatterten kurz. Sie wies auf die schmale Sitzbank gegenüber. »Es ist zwar alles ein bißchen eng hier drin, aber deshalb brauchst du nicht zu stehen, Gus.«
    »Danke, Lorraine«, sagte er und setzte sich. Das Mädchen glaubte zu erkennen, daß Kane irgend etwas

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