Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
emporschießen. Richardson sagte dem Stuntman, wo er zu Beginn der Szene stehen sollte.
    Dann gab er ihm das Startzeichen, Todd begann zu laufen, während Meagher und der Regisseur auf die Uhr sahen. Richardson brachte mehrere Korrekturen an, und Meagher machte einige weitere Vorschläge. Der Kameramann begab sich anschließend nach draußen, um sich Virgil Todds Lauf von da anzusehen. Als er das Okay-Zeichen machte, klopfte Richardson dem Stuntman auf die Schulter und sagte: »Klappt wunderbar, Virgil. Machen Sie sich jetzt für den Ernstfall fertig.«
    Der Stuntman nickte und verließ das Gebäude.
    Während er in seinen Asbestanzug schlüpfte, bereitete Lionel Meagher die Kamera für den Einsatz vor. Der Filmstab baute sich hinter der Kamera auf. Kookie Banks saß in seinem Klappsessel in der vordersten Reihe, um zu beobachten, wie gut er von Todd gedoubelt wurde.
    Der Stuntman kam zurück.
    »Kann’s losgehen?« fragte Allan Richardson.
    »Von mir aus ja«, gab Todd zurück.
    »Bist du fertig?« fragte der Regisseur den Kameramann.
    »Ich warte auf dein Zeichen.«
    »Na schön. Dann hinein mit Ihnen in das Haus, Todd.«
    Der Stuntman verschwand im Gebäude und nahm die Startposition ein. Richardson griff zu seinem Megaphon und rief die Männer, die für die Gaszufuhr und den Brand zuständig waren. Er sah sich kurz um. Zwei Männer standen für alle Fälle bereit. Sollte es im brennenden Haus einen Unfall geben, würden sie Todd unverzüglich herausholen. Sie waren in Erster Hilfe ausgebildet und gehörten zu Dr. Mortimer Carters kleiner Hilfsmannschaft.
    Drinnen im Haus sprangen die Flammen an.
    Die Filmcrew hielt den Atem an. Das Feuer sah beängstigend aus. Der Regieassistent hielt die Klappentafel vor die Kamera, und dann kam Richardsons Befehl durchs Megaphon, Virgil Todd möge mit seinem Fünfzehn-Sekunden-Lauf beginnen.
    Sie wiederholten die Einstellung insgesamt zwölfmal.
    Einmal hatte Meagher etwas daran auszusetzen, dann waren wieder die Flammen nicht hoch genug. Dann paßte Richardson etwas nicht an Todds Bewegungen. Geduldig begab sich der Stuntman immer wieder zu seiner Startposition zurück, um erneut loszurennen und sich durch die Flammenwand zu kämpfen.
    Er hatte es niemandem gegenüber erwähnt, aber er war an diesem Tag nicht in bester Form. Die vergangene Nacht saß ihm bleiern in den Knochen. Er konnte das Erlebte nicht vergessen, war unkonzentriert und fühlte sich ausgelaugt. Vermutlich hatte die kurze Anwesenheit von Zodiac in seinem Körper stark von seiner Substanz gezehrt.
    Der Schweiß rann ihm in Bächen übers Gesicht. Es war höllisch heiß. Am liebsten hätte Todd das Haus verlassen und gesagt: »Hört mal, ich habe genug für heute. Ich kann nicht mehr. Ich bin nicht richtig auf der Höhe.« Aber das ließ sein Stolz nicht zu. Eine Schwäche zuzugeben kam für ihn nicht in Frage. Deshalb machte er weiter, obwohl er zum Umfallen müde war.
    Richardsons Kommando kam wieder durch das Megaphon: »Action!«
    Und Virgil Todd rannte zum dreizehntenmal los.
    Wie besprochen torkelte er durch die Flammen. Das Feuer leckte über seinen Körper. Er schützte sein Gesicht mit den Armen, wankte auf eines der Fenster zu, zählte dabei im Geist die Sekunden… »Acht, neun, zehn …«
    Die wabernde Wand schien ihn nicht durchlassen zu wollen. Er hatte Schwierigkeiten mit der Luft, torkelte und stolperte über eine Röhre, verlor das Gleichgewicht – und was nicht hätte passieren dürfen, geschah.
    Er knallte hart auf den Boden.
    Aus nächster Nähe schoß ihm das Feuer entgegen.
    »Wunderbar!« rief draußen Richardson ins Megaphon. »Machen Sie so weiter. Virgil. In zwei Sekunden müssen Sie sich am zweiten Fenster zeigen!«
    Alle warteten gespannt.
    Aller Augen starrten in das grelle Feuer. Doch die Umrisse des Stuntman schälten sich nicht mehr aus den Flammen. Beunruhigt erhob sich Kookie Banks. Die Kamera surrte weiter.
    »Da ist etwas passiert!« rief Banks heiser.
    Carter blickte ihn ärgerlich an. Er wollte sagen: Du hast es allemal noch besser als dieser Mann hier! Aber er behielt diese Unmutsäußerung lieber für sich. Es war jetzt keine Zeit, sich mit dem Regisseur zu streiten.
    »Todd!« schrie Richardson. »Todd!« Und dann zu Meagher gewandt: »Kamera stop!« Und nun zu den Männern hinter dem Haus: »Feuer aus!«
    Aber die Flammen blieben.
    »Verdammt noch mal, schlaft ihr dort hinten?« brüllte Richardson wütend. »Macht doch das verfluchte Feuer aus!«
    Einer der Männer

Weitere Kostenlose Bücher