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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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aufklaffen und das Höllenfeuer daraus hervorlodern lassen. Er kann sonst was tun. Seine Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt.«
    Lorcy wurde ärgerlich. »Erwarten Sie allen Ernstes von mir, daß ich Sie einfach Ihrem Schicksal überlasse? Solange ich diesen Einsatz leite, fühle ich mich für Ihre Sicherheit verantwortlich, und ich werde tun, was in meiner Macht steht, um Sie und Mr. Silver wieder freizubekommen. Davon lasse ich mich auch von Ihnen nicht abhalten, Mr. Ballard.«
    Ich gab seufzend auf.
    Es war keine Zeit für eine lange Auseinandersetzung. Wir mußten an die Geiseln denken und endlich etwas für sie tun. Deshalb wies ich auf das Megaphon in Lorcys Hand und sagte: »Teilen Sie Zodiac mit, daß wir für den Austausch bereitstehen.«
    ***
    Die Reisenden konnten es noch nicht fassen. Mit verstörten Mienen verließen sie den Zug. Keiner wagte, einfach loszurennen. Zaghaft setzten sie einen Fuß vor den anderen. Zodiac löste die magischen Fesseln, die den Zugführer niederhielten. Art Morton kletterte benommen aus der Lok. Er gesellte sich zu den Geiseln. Zodiac ging einen Schritt weiter: Er entließ Rip Bronson, Ferdy Dunlop, Ritchie Badmin und Joe Napels. Ihre Körper wurden von den Dämonen nicht mehr benötigt. Das Versteckspiel hatte ein Ende. Bronson, Dunlop, Badmin und Napels erwachten wie aus einer tiefen Trance. Mit eckigen Bewegungen verließen sie den Zug.
    Leo Shout und Jerry Strada trugen den einzigen Toten, den es im Verlauf dieser Aktion gegeben hatte: Amuru.
    »Er hatte mehr Mut als wir alle zusammen«, knirschte Jerry Strada mit zuckenden Backenmuskeln.
    »Er hat zuviel gewagt«, sagte Leo Shout ernst. »Ich habe befürchtet, daß es zu diesem Ende kommen würde.«
    Die Reisenden gingen auf Ballard und Silver zu. Als sie sie erreichten, sagte Jerry Strada zu Tony Ballard: »Hören Sie, ich weiß nicht, ob Ihnen das was nützt, was ich Ihnen jetzt sage, aber vielleicht können Sie doch irgend etwas damit anfangen: Mein Koffer ist voller Kanonen. Schießeisen aller Fabrikate und die dazugehörige Munition. Ich sollte sie zu einem Freund in Birmingham schaffen, aber da nun daraus nichts mehr wird, sollten Sie sich der Waffen bedienen.«
    Er sagte noch, in welchem Abteil sein Koffer lag und wie dieser aussah. Dann ging er weiter, ohne sich noch mal umzusehen.
    ***
    Wir standen im Waggon. Über Zodiacs grünlich schimmernden Totenschädel huschte ein hämisches Grinsen. »Na, Ballard, hättest du gedacht, daß wir uns so schnell wiedersehen würden?«
    »Ich habe geglaubt, wir würden dich nie wiedersehen«, gab ich hart zurück.
    »Wie leicht man sich doch irren kann, was?«
    »Herrschen neuerdings mildere Gesetze in den Dimensionen des Schreckens?« fragte ich furchtlos. Hinter Zodiac standen seine drei scheußlichen Helfer, doch auch ihr Anblick konnte mich nicht beeindrucken. »Du bist immerhin ein jämmerlicher Versager. Früher hat man Dämonen wie dich zu einem schrecklichen Tod verurteilt.«
    »Ich bekam die Chance, die Scharte noch mal auszuwetzen, und ich habe diese Chance gut genützt, wie du siehst, Ballard!«
    »Was soll nun weiter geschehen?«
    »Wir fahren mit diesem Zug geradewegs in die Hölle«, antwortete Zodiac. »Ich selbst werde fahren. Das wird ein Freudenfest geben: Mr. Silver, der Ex-Dämon, und Tony Ballard, der erbittertste Dämonenhasser, werden eintauchen in die Dimensionen des Grauens – als meine Gefangenen. Man wird mich feiern. Mein Fehler wird vergessen sein, ich werde von Asmodis persönlich zu meinem großartigen Erfolg beglückwünscht werden. Und dann werde ich dein Blut trinken, Tony Ballard, zur Krönung meines Triumphs!«
    »Noch sind wir auf der Erde!« erwiderte ich nüchtern. »Bis in die Hölle ist es noch ein weiter Weg, Zodiac. Auf der Fahrt dorthin kann noch allerlei passieren.«
    Der Dämon lachte schnarrend. »Du machst dir etwas vor, Ballard. Nichts wird passieren. Gar nichts.« Er wandte sich an seine Helfer. »Los! Nehmt den beiden alle Waffen ab, die sie bei sich tragen! Und vergeßt vor allem Ballards magischen Ring nicht, denn damit kann er den größten Schaden anrichten.«
    ***
    Autobusse kamen an. Die ausgetauschten Geiseln wurden gebeten, einzusteigen. Man brachte die Reisenden fort. Wieder drängten die Reporter nach vorn. Sie schossen Bilder von dem toten Guru, sie wollten hören, was Jake Lorcy dazu sagte, verlangten von ihm einen Bericht über das Gespräch, das er mit Ballard und Silver geführt hatte. Doch Lorcy machte mit

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