GK228 - Das Tribunal der Dämonen
stieß mir den Kopf an, schlug mir blaue Flecken an Armen und Beinen, aber was machte das jetzt noch aus?
Wir waren gerettet.
Wir waren nicht gezwungen, die Reise in die Dimensionen des Schreckens mitzumachen. Ich kann keinem sagen, wie glücklich ich in diesem Augenblick war. Ein tonnenschwerer Stein rollte von meiner Brust und ich lachte, lachte, lachte, konnte damit einfach nicht aufhören. Und Mr. Silver und Jake Lorcy lachten mit mir, denn auch sie waren froh darüber, daß uns diese schlimmste aller Katastrophen erspart geblieben war.
Ein zweitesmal hatten wir Zodiac besiegt.
Er war allein in die Hölle hinabgefahren. Mr. Silver und ich wußten, was das für den Dämon bedeutete.
Er hatte eine zweite Niederlage erlitten. Diesmal würde das Tribunal der Dämonen die grausamste Strafe über ihn verhängen, die es im Schattenreich gab. Noch einmal würde er seine Chance nicht bekommen. Diesmal konnten wir sicher sein, ihn nie mehr wiederzusehen.
Meine Erleichterung darüber war unbeschreiblich.
Der Waggon stand auf freier Strecke. Weit und breit kein Licht, kein Mensch, kein Höllentor mehr. Wir waren allein. Stille umfing uns. Wir blickten uns an und konnten es noch nicht so recht fassen, noch einmal davongekommen zu sein.
Jake Lorcy drückte mir grinsend die Hand. »Ich freue mich ehrlich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Mr. Ballard.«
»Nennen Sie mich Tony«, bat ich ihn. »Sie und Mr. Silver waren großartig.«
»O ja, wir sind ein beinahe unschlagbares Team«, feixte ich. Und ich warf einen Blick über meine Schulter, dorthin, wo dieser grobe Sand auf dem Waggonboden lag. Der einzige Zeuge dessen, was sich in den letzten Stunden an Grauenvollem hier drinnen zugetragen hatte. Ich hatte plötzlich einen unbändigen Freiheitsdrang. Mr. Silver und Jake Lorcy erging es genauso. Wir verließen den Waggon, doch erst als wir draußen waren, waren wir sicher, daß wir keine Gefangenen mehr waren…
ENDE
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