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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Hatte ihm Bernard Moody soeben ein handfestes Angebot gemacht? Das war beinahe unvorstellbar. Moody setzte doch nicht seinetwegen seine Existenz aufs Spiel.
    Obwohl es undenkbar war, klammerte sich Tim Shakespeare sofort an dieses vage Angebot wie der Ertrinkende an den Strohhalm.
    Bernard Moody hob eine Braue. »Ich könnte eventuell etwas für dich tun, Dichter.«
    Tim Shakespeare leckte sich hastig über die Lippen. »Einen Moment«, sagte er so leise wie Moody. »Um ein Mißverständnis von vornherein auszuräumen… Heißt das, Sie machen mir das Angebot, mich aus dem Knast hinauszulotsen?«
    Der Oberaufseher nickte ernst. »Das heißt es.«
    »Warum? Warum tun Sie das? Warum wenden Sie sich mit Ihrem Angebot ausgerechnet an mich?«
    »Vielleicht, weil ich Mitleid mit dir habe. Vielleicht auch, weil ich der Meinung bin, daß keiner meine Hilfe mehr verdient als du. Was interessiert dich der Grund? Warum nimmst du mein Angebot, nicht einfach an und freust dich darüber, daß ich mich für dich entschieden habe?«
    Tim Shakespeare schwankte. Beinahe wäre ihm der Schrubber aus der Hand gefallen.
    »Also… also ich muß gestehen, mich haut’s fast um«, ächzte der Häftling grinsend.
    Das Grinsen verschwand aber gleich wieder aus seinem Gesicht und machte einem mißtrauischen Ausdruck Platz.
    »He, verdammt, Mr. Moody, Sie erlauben sich mit mir doch nicht etwa einen schlechten Scherz, oder?«
    Der Oberaufseher schüttelte bestimmt den Kopf. »Ich stehe nach wie vor zu meinem Angebot. Was hältst du davon?«
    »Ich finde es großartig. Wieviel kostet mich der Spaß?«
    »Keinen Penny.«
    »Keinen Penny?« fragte Tim Shakespeare ungläubig. »Verzeihen Sie, Mr. Moody, aber würden Sie wohl die Güte haben, mir zu verraten, wo bei der Sache der Haken ist?«
    »Es gibt keinen Haken, Dichter.«
    »Ist fast zu schön, um wahr zu sein.«
    »Also, was ist nun?«
    Tim Shakespeare nickte hastig. »Was habe ich schon zu verlieren?«
    »Eben.«
    »Also dann nehme ich Ihr Angebot dankend an. Und wie geht’s nun weiter?«
    »Du sprichst zu keinem ein Wort darüber!«
    »Läßt sich machen.«
    »Wenn du quatschst, wird nichts daraus. Abgesehen davon, daß dir ohnedies niemand auch nur ein einziges Wort glauben würde, würde ich dir den Verrat niemals vergessen.«
    Tim Shakespeare hob die rechte Hand wie zum Schwur und sagte: »Ich werde schweigen wie ein Grab. Zufrieden?«
    Bernard Moody nickte kaum merklieh. »Hör zu. Ich werde dich um Mitternacht aus der Zelle holen.«
    »Und meine Mithäftlinge?«
    »Die werden um diese Zeit friedlich schlummern, während du dich bereit hältst. Ist alles klar?«
    Tim Shakespeare griente. »Was sollte daran unklar sein, Mr. Moody?«
    »Morgen schon bist du ein freier Mann, das garantiere ich dir.«
    »Sie sind ’ne Wucht, Mr. Moody. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen dafür jemals danken soll.«
    Schritte. Bernard Moody schaute sich um. Ein anderer Aufseher kam den Gefängniskorridor entlang.
    »Arbeite weiter!« befahl der Oberaufseher. »Und vergiß nicht: um Mitternacht komme ich dich holen!«
    Tim Shakespeare tauchte den Schrubber in den Eimer. Er klatschte den Lappen auf den Boden und seufzte: »Ich wollte, es wäre schon soweit.«
    Er wäre zutiefst entsetzt gewesen, wenn er geahnt hätte, was ihm um Mitternacht bevorstand.
    ***
    Sicherheitshalber hatte ich Mr. Silver gebeten, sich Ron Ritchie anzusehen. Der Ex-Dämon hatte einwandfrei festgestellt, daß von Ritchie keinerlei Gefahr mehr zu erwarten war.
    Er und Vicky waren zu mir gestoßen, nachdem sie ihre Hälfte der Ritchie-Freunde abgeklappert hatten. Ich trug Vicky auf, sich um Julie Harris zu kümmern.
    Der Freundin von Susan Keith ging es ziemlich schlecht. Vicky machte den Vorschlag, das Mädchen zur Polizei zu bringen.
    Während die beiden Mädchen mit dem weißen Peugeot wegfuhren, betraten Mr. Silver und ich Susan Keiths Haus. Der Hüne mit den Silberhaaren beugte sich kurz über die Leiche und murmelte dann: »Verdammt…«
    »Was ist?« fragte ich meinen Freund.
    »Ich weiß nicht, ob du davon Kenntnis hast, Tony. Es gibt solche und solche Tote.«
    Ich schaute Mr. Silver verwirrt an. »Für mich ist eine Leiche eine Leiche. Für dich nicht?«
    »Nein, Tony.«
    »Das höre ich von dir heute zum erstenmal.«
    »Bisher hatten wir es auch noch nie mit einer solchen Leiche zu tun.«
    »Was ist an dieser Toten anders, als an den anderen…?«
    »Was ist ein Mensch, Tony?«
    »Fang

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