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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schneidend.
    Tränen quollen aus den Augen des Mädchens. Sie schluchzte verzweifelt.
    »Reden Sie!« herrschte ich sie an. »Nehmen Sie sich zusammen, und reden Sie!«
    Sie schüttelte verstört den Kopf.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich das Mädchen.
    »Julie… Harris«, kam es stockend über ihre bebenden Lippen.
    »Sind Sie eine Freundin von Susan Keith?«
    »Ja.«
    »Was ist mit Susan?«
    »Sie… sie… Susan ist tot. Sie wurde ermordet! Sie liegt im Wohnzimmer! Er hat es getan… Ron Ritchie…«
    »Wieso wissen Sie das?« fragte ich das verstörte Mädchen.
    »Er ist noch im Haus! Ich habe ihn gesehen! O mein Gott, er wollte auch mich…«
    »Bleiben Sie hier, Julie. Oder setzen Sie sich in Ihren Wagen. Aber fahren Sie nicht weg, verstanden?«
    Das Mädchen nickte. Ich ließ sie los, konnte mich nicht mehr weiter um sie kümmern. Ich mußte den Zombie festnageln. Er durfte nicht entkommen. Was wir befürchtet hatten, war geschehen: Er hatte einen Mord begangen, und es war sicher, daß er weiter morden würde, wenn es mir nicht gelänge, ihn hier und heute daran zu hindern.
    Hinter mir schluchzte das zutiefst erschütterte Mädchen. Ich hastete auf den Hintereingang zu.
    Sobald ich in der Küche war, blieb ich stehen. Mein Atem ging schnell. Ich versuchte, für einen Moment die Luft anzuhalten, um zu lauschen.
    Aus dem Wohnzimmer drang ein Geräusch an mein Ohr. Ich hörte das Knarren von Holz. Vorsichtig setzte ich mich wieder in Bewegung.
    Augenblicke später entdeckte ich den wandelnden Leichnam. Meine Züge wurden hart. Der tote Killer stand auf der vorletzten Stufe einer Holztreppe, die zum Obergeschoß führte.
    Er bleckte kurz die Zähne und verschwand in der nächsten Sekunde aus meinem Blickfeld.
    Ich lief quer durch den Raum, sprang über die Scherben von zu Bruch gegangenen Vasen, über Stühle und Blumentöpfe, deren Inhalt über den Boden verstreut war.
    Sobald ich die Treppe erreicht hatte, hetzte ich die Stufen hinauf. Oben fiel eine Tür krachend zu.
    Einen Lidschlag später hörte ich, wie ein Schlüssel im Schloß herumgedreht wurde. Der Zombie hatte sich eingeschlossen.
    Wütend erreichte ich das obere Treppenende. Drei Türen. Ich stieß die erste auf - Bad. Die zweite - Gästezimmer. Die dritte ließ sich nicht öffnen.
    Ron Ritchie hatte sich in Susan Keiths Schlafzimmer eingeschlossen. Ich hämmerte mit den Fäusten gegen das Holz.
    Die Schläge hallten laut durch das Haus. »Ritchie!« brüllte ich aus vollem Halse. »Ritchie, machen Sie auf!«
    Er dachte nicht daran.
    »Ritchie, es hat keinen Zweck! Sie entkommen mir nicht!«
    Er schien anderer Meinung zu sein.
    »Wenn Sie nicht öffnen, trete ich die Tür ein!«
    Darauf ließ er es ankommen. Ich fackelte nicht lange. Ich trat einen Schritt zurück und rammte mein rechtes Bein in Schloßhöhe gegen die Tür. Einmal, zweimal, dreimal… Dann knirschte zum erstenmal das Holz.
    Ich straffte meine Muskeln und warf mich sodann mit der Schulter ungestüm gegen die Tür.
    Krachend splitterte das Holz. Die Tür flog zur Seite und knallte gegen die Wand.
    Ich suchte in fiebernder Hast den Untoten.
    Französische Liege, Einbauschrank, Schminkspiegel, Fellhocker… Und ein offenes Fenster, vor dem sich die Vorhänge bauschten.
    Das war der Fluchtweg, den Ron Ritchie eingeschlagen hatte! Ich rannte zum Fenster. Unten kreischte Julie Harris: »Dort! Dort läuft er!«
    Sie wies mit zitternder Hand auf den Zombie. Ich hatte ihn längst entdeckt. Seine Absicht war mir sofort klar.
    Er hetzte über die Wiese, auf kürzestem Wege dem Wald entgegen. Ich mußte um jeden Preis verhindern, daß es ihm gelang, im Wald unterzutauchen.
    Er kannte sich dort wie in seiner Westentasche aus. Selbst die Dorfpolizei würde ihn in diesem finsteren Mischwald vergeblich suchen.
    Deshalb mußte ich ihn stoppen, bevor er den Wald erreichte. Denn er würde nicht ewig in diesem riesigen Versteck bleiben, sondern er würde zurückkommen und in seinem Dorf einen neuerlichen Mord verüben.
    Kurz entschlossen schwang ich mich über die Fensterbank. Ich fand guten Halt für meine Schuhspitzen, klammerte mich an den Draht des Blitzableiters und turnte mit affenartiger Geschwindigkeit nach unten.
    Aus einer Höhe von zwei Metern sprang ich. Ich federte den Sprung ab, meine Hand zuckte zur Schulterhalfter, ich riß meinen Colt Diamondback heraus und entsicherte die mit geweihten Silberkugeln geladene Waffe.
    Jetzt kam mir mein tägliches Fitneßtraining zugute. Ich jagte mit

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