GK307 - Der Ghoul von Mallorca
Parapsychologe erhob sich abrupt. »Entschuldigen Sie mich, Miß West.«
»Nur, wenn Sie zurückkommen.«
»Das kann ich leider nicht versprechen.«
»Schade.« Das Mädchen zuckte mit den Schultern. »Vielleicht klappt es ein andermal mit uns beiden. Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Und ich habe noch drei Wochen Urlaub vor mir.«
Lance Selby nickte geistesabwesend. Er verließ die Terrasse und betrat in der Hotelhalle eine der drei Telefonboxen.
Er wählte aufgeregt Tippi Normans Nummer. Zwölfmal oder länger ließ er es läuten, aber niemand hob ab. Ein dünner Schweißfilm legte sich über seine Stirn.
Ratlos fuhr er sich durchs Haar. Tippi mußte etwas zugestoßen sein.
Eine andere Erklärung gab es für Lance nicht.
Er eilte aus dem Hotel, lief zum Parkplatz und setzte sich in den gemieteten Seat. Es war nicht weit bis Cala Blava.
Auf der Küstenstraße herrschte kaum Verkehr. Lance Selby kam flott vorwärts. Er fuhr etwas zu schnell, ohne es zu merken.
Die Ungeduld zwang ihn, mehr auf das Gaspedal zu drücken, als es auf dieser Strecke erlaubt war. Zum Glück passierte nichts.
Sobald Lance die ersten Häuser von Cala Blava erreichte, drosselte er die Geschwindigkeit. Er nagte nervös an seiner Unterlippe, und er hatte irgendwie Angst davor, das Ziel zu erreichen.
Er befürchtete, daß ihn dort etwas Schreckliches erwartete. Dennoch fuhr er mit verkanteten Zügen weiter.
Endlich kam das Appartementhaus in Sicht, in dem die junge Reiseleiterin wohnte. Lance Selby stoppte den Seat zweihundert Meter davor.
Den Rest des Weges legte er zu Fuß zurück. Er ging sehr schnell, lief beinahe. Keuchend erreichte er das Gebäude.
Er betrat die Marmorhalle, die an Nüchternheit nicht zu überbieten war. Glatt und kalt wirkten die Wände.
Wie in einer Leichenhalle, schoß es Lance Selby durch den Kopf. Er erschrak bei diesem Gedanken. Was war ihm da nur für ein schauriger Vergleich eingefallen?
Seine Schritte hallten von den Wänden wider. Er drückte auf den Rufknopf des Lifts. Der Fahrstuhl bewegte sich seiner Meinung nach viel zu langsam. Unruhig tänzelte Lance von einem Bein auf das andere.
Sein Mund trocknete allmählich aus.
Sein Atem ging schnell. Die Handflächen waren feucht. Seine Nervosität nahm zu.
Lance Selby schlug mit der Faust ungeduldig auf die Aufzugstür. »Nun komm schon!« brummte er. »Komm endlich!«
Die Kabine hielt an.
Die Türen glitten leise surrend auseinander. Lance stieg in den Lift. Er warf einen Blick auf sein Spiegelbild und erschrak vor sich selbst.
Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Seine Wangen wirkten bleich. Die Züge sahen hart aus. Die Lippen waren lediglich ein dünner Strich - sie sahen aus wie zwei aufeinandergelegte Messerklingen.
Hastig drückte er auf den Etagenknopf. .
Die Lifttüren schlossen sich. Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Für Lance dauerte es èndlos lange, bis die Türen sich wieder öffneten.
Er sprang aus der Kabine und rannte den Korridor entlang. Von weitem schon sah er die offenstehende Appartementtür.
Das war ein Schock für ihn. Denn eine offene Tür bedeutete in diesem Fall, daß er sich große Sorgen machen mußte.
Atemlos erreichte er Tippi Normans Appartement. Er hatte nicht den Mut einzutreten. Sein Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen.
Vorsichtig legte er die Hand auf das Holz. Er drückte die Tür weiter auf, riß sich zusammen und machte den ersten Schritt in die Wohnung.
Obwohl er mit keiner Antwort rechnete, fragte er heiser: »Tippi, bist du da?«
Absolute Stille herrschte im Appartement. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können.
Lance Selby schluckte schwer. Er durchschritt das Wohnzimmer, warf einen Blick in die Kochnische… Nichts. Keine Spur von Tippi. Aber Lance entdeckte auch nichts, was ihn hätte beunruhigen müssen.
Da war nur die offene Appartementtür, die ihm Kummer machte.
Der Parapsychologe machte kehrt. Er steuerte das Schlafzimmer an. Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven blieb er vor der weißlackierten Tür kurz stehen.
Er fragte sich, was ihn hinter dieser Tür erwartete, und er ertappte sich bei der Hoffnung, daß sich das Mädchen auch nicht im Schlafzimmer befinden würde.
Langsam drehte er den Türknauf.
Unwillkürlich hielt er dabei den Atem an. Die Spannung wurde ihm unerträglich. Als er die Vorhänge sah, wie sie sich gespenstisch aufblähten, bekam er die Gänsehaut.
Fröstelnd betrat er den Raum.
Und dann sah er sie!
Das Grauen sprang ihn wie
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