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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein reißendes Tier an. Er verlor darüber fast den Verstand. Ihm war plötzlich schwindelig. Der Raum schien sich um ihn herum zu drehen.
    Lance konnte ihn nicht anhalten. Tippi Norman bot einen Anblick, der Lance Selbys Magen revoltieren ließ.
    Ihm wurde übel. Würgend rannte er ins Bad, um sich zu übergeben. Sein Körper krampfte sich heftig zusammen.
    So schlecht war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht gewesen. Als sein Magen leer war, wusch Lance sein brennendes Gesicht mit eiskaltem Wasser. Er erholte sich nur langsam.
    Seine Nerven wollten nicht mehr mitspielen. Er zitterte am ganzen Leib. Seinen Mund füllte ein widerlicher Geschmack aus.
    Er wankte aus dem Bad. Er zwang sich, das Mädchen nicht anzusehen. Mit staksigen Schritten verließ er ihr Schlafzimmer.
    Im Wohnzimmer nahm er sich einen Whisky. Wo die Flaschen standen, wußte er. Ächzend ließ er sich in einen der Sessel fallen.
    Er mußte die Hand, die das Whiskyglas hielt, mit der zweiten Hand stützen, sonst hätte er den Schnaps verschüttet.
    Gierig trank er. Auf einen Zug leerte er das Glas. Dann wischte er sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht.
    Er war erledigt. Fix und fertig war er. Zu nichts mehr fähig. Wutschäumend ballte er die Hände zu Fäusten.
    Und dann schrie er seine Verzweiflung heraus: »Du gottverfluchter Höllenbastard! Du widerliches Ekel! Ich werde nichts unversucht lassen, um den Tod dieses Mädchens zu rächen!«
    Mühsam erhob er sich. Wie ein alter Mann schlurfte er zum Telefon, um sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
    ***
    Der Leiter der Mordkommission, die aus Palma de Mallorca angerückt war, hieß Capitano Manuel Alvarez. Ein mittelgroßer Mann mit jettschwarzem Haar und listigen Augen.
    Der Capitano machte auf Lance Selby einen äußerst cleveren Eindruck. Ein Verbrecher, hinter dem Manuel Alvarez her war, hatte wohl kein leichtes Leben mehr.
    Aber in diesem Fall würde der Capitano zu keinem Erfolgsergebnis kommen. Davon war der Parapsychologe überzeugt.
    Hier ging es um keinen menschlichen Killer, sondern um einen grausamen Dämon, der furchtbar gewütet hatte.
    Der Polizeifotograf hatte seine Aufnahmen vom Tatort bereits im Kasten. Nun kamen die Männer von der Spurensicherung zum Zug.
    Und der Polizeiarzt durfte die Lage der Leiche verändern, was nötig war, um eine genauere Untersuchung durchzuführen.
    Lance saß in sich zusammengesunken im Wohnzimmer. Ab und zu warf er einen scheuen Blick zur Schlafzimmertür, hinter der die Beamten rumorten.
    Manuel Alvarez holte seine Zigaretten aus der Hosentasche. Er hielt Lance die Packung hin. »Rauchen Sie?«
    »Ja. Danke.« Lance nahm sich mit zitternden Fingern ein Stäbchen.
    Der Capitano gab ihm Feuer und zündete sich anschließend gleichfalls eine Zigarette an. »Sie sind Engländer, Mr. Selby?« fragte Manuel Alvarez auf englisch, mit deutlichem spanischem Akzent.
    »Ja. Ich wohne in London. Zur Zeit mache ich Urlaub in El Arenal.«
    »Was sind Sie von Beruf, Mr. Selby?«
    »Ich bin Parapsychologe.«
    »Wie interessant. Sie befassen sich mit übernatürlichen Dingen und außersinnlichen Wahrnehmungen, hab’ ich recht? Telepathie. Telekinese…«
    »Das ist richtig, Capitano Alvarez.« Lance nahm einen Zug von seiner Zigarette und blies den Rauch an dem Polizisten vorbei.
    »Sie waren mit Tippi Norman bekannt? Oder befreundet?«
    »Befreundet. Wir wollten heute einen Abendausflug machen. Aber sie kam nicht. Ich rief sie an. Sie hob nicht ab. Ich machte mir Sorgen, deshalb fuhr ich hierher, und im Schlafzimmer fand ich sie dann…«
    Lance brach ab. Seine Stimme war nur noch ein Krächzen gewesen.
    »Haben Sie einen Schlüssel zu diesem Appartement, Mr. Selby?«
    »Nein. Die Tür war offen.«
    »Als Sie hier eintrafen, ist Ihnen da irgend etwas aufgefalien? Haben Sie etwas gesehen oder gehört? Denken Sie bitte genau nach. Die kleinste Kleinigkeit kann unter Umständen immens wichtig für uns sein.«
    Lance nickte mit zusammengezogenen Brauen. »Ich weiß. Ich bin mit einem Privatdetektiv befreundet.«
    »Dann wissen Sie ja Bescheid.«
    »Mir begegnete niemand, als ich das Haus betrat. Ich hörte auch niemanden weglaufen. Das Appartement schien leer zu sein, als ich es betrat. Nur Tippi… war da…«
    »Hat Miß Norman Ihnen gegenüber einmal erwähnt, daß sie vor jemandem Angst habe? Daß sie sich von jemandem bedroht fühle?« erkundigte sich der Capitano. Er stippte die Asche seiner Zigarette in den Keramikaschenbecher, der neben Lance

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