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GK311 - Die Todesengel

GK311 - Die Todesengel

Titel: GK311 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hätte sie nicht töten dürfen. Noch nicht. Es gab so viele Fragen, die sie uns noch hätte beantworten können.
    Aber angesichts der für Barry Brennan drohenden Gefahr war Mr. Silver lieber auf Nummer Sicher gegangen.
    Zischend verwandelte sich das Horror-Wesen in eine Dampfwolke, die noch in derselben Sekunde zerfaserte und sich in nichts auflöste.
    Barry Brennan war gerettet.
    Er schien das aber noch nicht mitgekriegt zu haben. Die neuerliche Todesangst griff ihn so schwer an, daß er einen Nervenzusammenbruch erlitt.
    Ein Pfleger, eine Krankenschwester und ein Arzt stürmten in das Krankenzimmer. Wir wurden hinausgeschickt.
    Der Bibelforscher bekam mehrere Injektionen. Seine Schreie wurden schwächer und verstummten schließlich.
    Es dauerte eine Weile, bis sich die Tür öffnete und der Arzt herauskam. Die Schwester und der Pfleger blieben bei Barry.
    »Können Sie mir sagen, wodurch dieser Anfall ausgelöst wurde?« fragte uns der Doktor.
    Ich schüttelte den Kopf. »Er schrie bereits wie am Spieß, als wir aus dem Fahrstuhl traten. Vielleicht hatte er eine Halluzination. Ist er jetzt wieder ansprechbar, Doktor? Wir sind Freunde von ihm und…«
    Der Arzt winkte mit finsterem Blick ab. »Ich darf Ihnen nicht erlauben, ihn zu besuchen. Der Patient braucht jetzt absolute Ruhe. Eine neuerliche Aufregung könnte ihn umbringen. Das wollen Sie doch nicht…«
    »Selbstverständlich nicht«, sagte ich.
    Wir hofften, daß Barry Brennan von den Nachstellungen der Macht des Bösen nun Ruhe haben würde, und wir fanden, daß es hoch an der Zeit war, Octopus frontal anzugreifen.
    Wir wußten nicht, was Barry an diesem Vormittag erlebt hatte. Uns war nur klar, daß dabei Octopus oder eine von seinen Dienerinnen mitgemischt hatten.
    Zazu, Eileen und Merle existierten nicht mehr.
    Cybill war mir auf dem Vergnügungsdampfer entwischt. Ich rechnete damit, daß ich sie Wiedersehen würde, wenn wir auf dem Gelände der aufgelassenen Werft gegen die Wurzel des Übels vorgingen.
    Es mußte uns endlich gelingen, Octopus’ Schlupfwinkel zu finden und den gefährlichen Dämon, der eine enorme Bedrohung für London darstellte, unschädlich zu machen.
    Wir sagten dem Doktor, daß wir ein andermal nach Barry Brennan sehen würden. Dann verließen wir das St. James Hospital.
    Mit grimmigen Mienen setzten wir uns in den weißen Peugeot.
    Mit pfeifenden Pneus zischte der 504 TI ab. Ich streifte meinen Freund und Kampfgefährten mit einem kurzen Blick, und ich stellte fest, daß Mr. Silvers Haut leicht silbrig zu schillern begonnen hatte.
    Ein untrügliches Zeichen dafür, daß der Ex-Dämon mächtig aufgeregt war. Ich baute auf seine übernatürlichen Fähigkeiten.
    Es hatte mal eine Zeit gegeben, da hatte Mr. Silver eine Art Dämonenradar besessen. Damit hatte er jeden Dämon orten und entlarven können.
    Doch nach und nach war diese Fähigkeit, die uns so nützlich gewesen war, verkümmert, und Mr. Silver konnte sie nur noch in den seltensten Fällen wieder aktivieren.
    Vielleicht klappte es diesmal.
    Ich hoffte jedenfalls darauf.
    Nach einer Fahrtdauer von zwanzig Minuten erreichten wir das Areal der aufgelassenen Werft.
    Vereinzelt glänzten noch Regenpfützen auf dem Gelände.
    Wir stiegen aus. Mr. Silvers Kiefer mahlten, während er mit mißtrauischem Blick das Terrain sondierte.
    »Empfängst du irgendeine dämonische Strahlung?« fragte ich.
    Der Hüne mit den Silberhaaren schüttelte langsam den Kopf. »Nichts.«
    Ich machte den Vorschlag, daß wir uns trennen sollten. Mr. Silver hatte nichts dagegen.
    »Mach’s gut«, raunte ich dem Ex-Dämon zu.
    »Mach’s besser«, erwiderte dieser. Dann marschierten wir in verschiedenen Richtungen davon.
    ***
    Als ich in der vergangenen Nacht hier gewesen war, hatte ich kaum die Hand vor den Augen gesehen. Jetzt konnte ich jeden Stein auf dem Boden und jeden Rostfleck an den Wracks erkennen.
    Ich lief zwischen den vergessenen Schiffen hindurch und gelangte zu der Stelle, wo ich niedergeschlagen worden war.
    Ich entdeckte die Eisenstange und gratulierte mir bei ihrem Anblick zu meinem harten Dickschädel.
    Höchstwahrscheinlich hatte Melvyn Spaak die Stange geschwungen, um mich daran zu hindern, daß ich ihm weiter folgte.
    Er war zu Octopus unterwegs gewesen, das war für mich mittlerweile glasklar. Ich erinnerte mich an die Worte des Penners Brad Samie, der mir erzählt hatte, daß es auf diesem Gelände spukte.
    Ich fragte mich, von welchem Versteck dieser Spuk seinen Ausgang

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