Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
seine Stiefel wesentlich tiefer versanken als zuvor.
    Er hielt sich an den herabhängenden Zweigen eines Busches fest.
    Es war nicht ratsam, weiterzugehen. Fieberhaft überlegte Warwick.
    Dort lag der Fasan. Fast in Reichweite.
    Fast! Und trotzdem konnte er ihn nicht holen.
    Während sich der Anwalt nach einem längeren Stock umsah, mit dem er den Fasan näher heranholen konnte, vernahm er plötzlich ein blubberndes Geräusch.
    Er wandte sich irritiert um und starrte entsetzt auf das Moor, das mit einemmal zu brodeln begann. Gleichzeitig war die Luft von einem seltsamen, unerklärlichen Brausen erfüllt.
    Warwick vermochte sich dieses unheimliche Schauspiel nicht zu erklären.
    Er stand gebannt da und schaute reglos auf das immer stärker brodelnde Moor, das häßliche Blasen aufwarf, die ziemlich groß wurden und schließlich mit einem ekelhaften Geräusch zerplatzten.
    Zu dem seltsamen Brausen gesellten sich nun gurgelnde Laute, die sich anhörten, als würde jemand ertrinken. Das alles verstärkte sich in ganz kurzer Zeit.
    Warwick wollte ängstlich zurückweichen, doch seine Beine versagten ihm im Augenblick den Dienst.
    Er stand mit schreckgeweiteten Augen da und beobachtete das unerklärliche Schauspiel.
    Der Sumpf schien zu kochen. Er fing sich nun wellenförmig zu bewegen an. Immer mehr Wellen folgten.
    Plötzlich begannen schwefelgelbe Schwaden aufzusteigen.
    Sie schwebten auf den erstarrten Mann zu, umhüllten ihn und machten ihn auf unerklärliche Weise schwindelig.
    ***
    »Wo ist Dan?«, fragte einer der Jäger, ein hagerer Mann Mitte Fünfzig.
    Die anderen kamen zu ihm.
    »Habt ihr Dan Warwick gesehen?« fragte der Hagere.
    »Nein«, erwiderte ein korpulenter Bursche mit rosigen Wangen. »Wieso?«
    »Seht euch mal seinen Hund an. Der würde sich am liebsten im Boden verkriechen, solche Angst hat er.«
    »Dan hat doch vorhin auf einen Fasan geschossen«, sagte ein Mann, der eine dicke Brille auf der Nase trug. Auf den Gläsern klebten kleine Schlammspritzer. »Jetzt sucht er ihn.«
    Der Hagere lachte. »Jetzt sucht er ihn.«
    »Wozu der seinen Hund mitgenommen hat«, meinte der Korpulente und lachte ebenfalls, daß sein schwerer Bauch hüpfte. »Nun muß er auch noch die Hundearbeit selbst machen.«
    »Was tun wir?« fragte ein anderer Jäger. »Warten wir auf ihn, oder gehen wir inzwischen langsam weiter?«
    »Ich schlage vor, wir machen hier eine kleine Rast«, sagte der Hagere. »Er wird ja gleich wieder zurückkommen.«
    Die anderen waren mit diesem Vorschlag einverstanden.
    Sie ahnten nicht, daß das Grauen sich aus dem Moor erhob.
    ***
    Die schwefelgelben Schwaden drohten Dan Warwick zu ersticken. Er hustete. Er griff sich mit zitternder Hand an die heiße Kehle.
    Da packte ihn mit einemmal das eiskalte Grauen.
    Das Moor brach auf!
    Er sah es ganz deutlich. Nein, es war keine Halluzination. Das Moor, diese schleimige, schlammige Brühe, brach auf.
    Und steif wie ein Brett wuchs daraus eine Gestalt empor.
    Dan Warwicks Herz klopfte wie verrückt gegen die Rippen. Er war in seinem ganzen Leben noch nie so schrecklich aufgeregt gewesen.
    Er hatte in seinem ganzen Leben noch niemals etwas derartiges Grauenvolles gesehen.
    Eine Frau war dem Moor entstiegen. Eine unangenehme Gänsehaut spannte sich über den Rücken des entsetzten Anwalts.
    Der Körper der Frau, die von einem milchigen, fluoreszierenden Schleier umgeben zu sein schien, war von dunklem Schlamm bedeckt.
    Dieser seltsame Körper schien zu dampfen.
    Dan Warwick betrachtete voll Abscheu das schreckliche Gesicht dieser unheimlichen Erscheinung.
    Sie hatte grell glühende Augen, die ihn mordgierig anstarrten. Ihr Mund war zu einem grausamen Lächeln verzerrt.
    Ihre Lippen vermochten die furchterregenden eberartigen Zähne nicht zu bedecken. Bestürzt starrte Warwick auf die Klauen des Monsters.
    Das konnte es doch nicht geben. Das durfte es nicht geben. Wie war so etwas Schreckliches überhaupt möglich?
    Das schlimmste an dieser grauenvollen Erscheinung entdeckte Dan Warwick aber erst in diesem Augenblick.
    Die Frau hatte keine Haare. Ihr Kopf war jedoch trotzdem nicht kahl.
    Dieses Wesen aus einer anderen Welt trug auf dem Kopf statt der Haare Schlangen.
    Schlangen!
    Sie bewegten sich auf und ab. Sie züngelten ihm entgegen, bildeten einen wirren Knäuel, der ununterbrochen in Bewegung war.
    Ein ekelerregender Schlangenhaufen auf dem Kopf dieser Wahnsinnsgestalt!
    Dan Warwick taumelte entsetzt zwei Schritte zurück.
    »Die Medusa!« stöhnte

Weitere Kostenlose Bücher