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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Brief bekommen hat.«
    »Hätte er mit Ihnen darüber gesprochen, Mr. Warwick?«
    Der Anwalt zuckte die Achseln. »Vielleicht.«
    »Wie müßte er Ihrer Meinung nach auf einen solchen Brief reagiert haben, Mr. Warwick?«
    Dan Warwick wischte sich mit der Hand über die Augen. Er lächelte.
    »Al war ein wenig - geizig. Er hätte niemals zehntausend Pfund an irgendwelche Gangster bezahlt. Wenn er einen solchen Brief bekommen hätte, hätte er ihn in den Kamin geworfen.«
    »So einfach ist die Sache aber nicht abzutun.«
    »Möglicherweise macht sich irgendein cleverer Ganove die Situation zunutze, um von mir Geld zu erpressen.«
    »Werden Sie zahlen?«
    Dan Warwick setzte eine Miene auf, als hätte ich ihn beleidigt.
    »Natürlich nicht.«
    Ich nickte zufrieden.
    »Sie sagten vorhin, daß für morgen eine Fasanenjagd angesetzt ist, Mr. Warwick.«
    »Ganz recht, Mr. Ballard.«
    »Ich würde Ihnen dringend davon abraten!«
    Warwick erschrak beinahe. »Ich kann da nicht absagen. Das läßt sich nicht machen. Es ist alles abgesprochen. Man rechnet mit meiner Teilnahme.«
    Ich seufzte.
    »Dann kann ich Ihnen nur dringend empfehlen, von jetzt an auf der Hut zu sein. Es wäre wirklich bedauerlich, wenn sich diese geheimnisvolle Selbstmordserie fortsetzen würde.«
    ***
    Das steppenartige Gelände war mit unzähligen kleinen und großen Büschen bestanden. Der Boden war feucht. Ab und zu wuchs ein schmaler Schilfstreifen.
    Die Sonne stand schräg am Himmel. Sie schickte ihr gleißendes Licht durch hellgraue Wolkenbänke.
    Ein frischer Wind fegte über die Landschaft, direkt auf das stille, weite Moor zu.
    Sieben Jäger waren mit kläffenden Hunden unterwegs. Einer von ihnen war der Rechtsanwalt Dan Warwick.
    Man hatte noch nicht allzu viele Fasane geschossen. Die Jäger waren ausgeschwärmt.
    Sie bildeten eine lange Kette und bemühten sich, auf gleicher Höhe zu bleiben, damit keiner den anderen gefährdete.
    Sieben Jäger. Der Verleger Al Scott wäre der achte Mann gewesen.
    Dan Warwick hatte seine Schrotflinte unter den Arm geklemmt. Sein Hund kläffte mit den anderen um die Wette.
    Er zog ungeduldig und nervös an der Leine. Das Jagdfieber hatte auch ihn gepackt.
    Dan Warwick hatte den Brief und die Drohung vergessen.
    Er war mit Eifer bei der Sache und suchte mit angestrengten Augen das Gelände nach einem hochfliegenden Fasan ab.
    Da! Ein Flügelschlagen und Flattern war zu hören. Ein prächtiger Vogel stieg hinter einer schmalen Buschwand hoch.
    Dan Warwick reagierte sofort. Er riß die Schrotflinte hoch, zielte ganz kurz und drückte dann blitzschnell ab.
    Der Schuß krachte ohrenbetäubend. Der Fasan überschlug sich mehrmals in der Luft und purzelte zuckend herab.
    Warwick war von seiner Reaktionsschnelle begeistert. Er rannte los, um mit dem Hund den abgeschossenen Fasan zu suchen.
    Er durchlief mehrere Büsche. Der Boden wurde nasser, weicher.
    Plötzlich begann das Tier erschrocken zu winseln. Der Hund blieb stehen und klemmt den Schwanz ängstlich ein.
    Von Jagdfieber keine Spur mehr.
    Warwick fand das Verhalten des Tieres befremdend. Er bückte sich und machte die Leine los.
    Der vierbeinige Freund winselte lauter.
    »Sag mal, was hast du denn?« fragte der Anwalt verwirrt. Der Hund wandte sich um. »Such, Rocco!« schrie Warwick. Der Hund lief zurück. »Hierher, Rocco!« brüllte Dan Warwick wütend. »Hierher!«
    Der Hund rannte wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil davon.
    Warwick schüttelte den Kopf.
    »Verrückter Kerl!«
    Er ging ohne das Tier weiter. Er wollte den abgeschossenen Fasan nicht einfach liegenlassen.
    Das wäre zu schade gewesen. Er war sicher, daß er den Vogel auch ohne die Hilfe des Hundes finden würde. Er hatte sich die Stelle, wo der Fasan abgetrudelt war, gut gemerkt.
    Warwick lief weiter. Die anderen Jäger waren zurückgeblieben.
    Der Anwalt hörte ihre Hunde bellen und vernahm, wie sich die Männer Worte zuriefen.
    Zweige klatschten ihm ins Gesicht. Warwick registrierte es kaum.
    Der Boden war bereits so morastig, daß seine Stiefel tief einsanken. Hier begann das Moor.
    Es kostete ihn viel Mühe, weiterzulaufen. Bei jedem Schritt saugten sich die Stiefel im Boden fest.
    Jeder Schritt war von einem schmatzenden Geräusch begleitet.
    Nun wurde Dan Warwick ein wenig vorsichtiger. Er wollte nicht blindlings ins Moor hineinlaufen und darin versinken.
    Nach den nächsten Schritten entdeckte er den Fasan.
    Er wollte weitergehen und das Tier holen, doch mit einemmal spürte er, wie

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