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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht mehr Herr seiner Sinne, tastete der Rechtsanwalt nach dem Abzugshahn seiner Schrotflinte, die ihm die grauenvolle Gorgone ans Kinn gesetzt hatte.
    ***
    Der Hagere erreichte das Moor als erster.
    Er umrundete das mannshohe Gebüsch und erstarrte im selben Augenblick. Eisiges Grauen packte ihn.
    »Dan!« brüllte er entsetzt und aus Leibeskräften. »Tu’s nicht, Dan!«
    Warwick stand mit hochrotem, zuckendem Gesicht da.
    Er war allein.
    Er keuchte.
    Steif aufgerichtet stand er im morastigen Boden und preßte die Mündung der Schrotflinte gegen sein Kinn.
    Dann tastete er mit zitternden Fingern nach dem Abzug.
    »Dan!« schrie der Hagere und rannte los.
    Er wollte sich auf den Anwalt stürzen, diesen sinnlosen Selbstmord verhindern.
    Er erreichte Dan Warwick fast. Zwei Schritte trennten ihn noch von dem Anwalt.
    Der morastige Boden ließ ihn diese zwei Schritte nur schleppend tun.
    Der Hagere warf sich mit einem verzweifelten Aufschrei nach vorn.
    Da entlud sich Warwicks Schrotflinte krachend. Der Schuß rollte hallend über das Moor. Warwick brach zusammen.
    Die anderen Jäger kamen heran. Sie erstarrten genauso wie der Hagere, der das, was er gerade gesehen hatte, einfach nicht begreifen konnte.
    Er schüttelte zutiefst erschüttert den Kopf.
    »Warum um alles in der Welt hat er das getan?«
    ***
    Sam Hyde stand im Badezimmer vor dem Spiegelschrank und betrachtete sein bepflastertes Gesicht.
    Ted Mirren hatte ihn ganz schön hergerichtet. Inzwischen waren die Schwellungen ein wenig zurückgegangen, und auch die Schmerzen hatten etwas nachgelassen.
    Aber die Wut war geblieben. Wut und Haß brannten in Hyde wie ein Höllenfeuer.
    Er konnte die Niederlage nicht verwinden.
    Mirren, dieses Schwein, dachte Sam Hyde aufgewühlt, während er das Pflaster über dem Auge wechselte.
    Die Wunde darunter klaffte hellrot. Das würde eine häßliche Narbe geben.
    Nachdem Hyde sein Gesicht behutsam mit Wundbenzin gereinigt hatte, verließ er das Badezimmer, betrat den angrenzenden Wohnraum und nahm sich einen Drink.
    Mit dem Glas in der Hand ließ er sich ächzend in einen Sessel fallen.
    Grimmig nahm er den ersten Schluck und hinterher gleich noch einen.
    Ted Mirren, dieses Erzschwein! dachte er zornig. Er wird das große Geschäft ohne mich machen.
    Er wird den Kuchen allein auffressen, wenn ich nicht schnellstens etwas dagegen unternehme.
    Etwas unternehmen! Aber was?
    Sam Hyde zermarterte sich den Kopf. Wie konnte er Ted Mirren fertigmachen?
    Wenn ich nichts mehr davon habe, soll auch Mirren davon nicht mehr profitieren, dachte Sam Hyde und trank wieder einen kräftigen Schluck.
    Er schaute zum Fenster. Am blauen Himmel zogen weiße Wolken dahin.
    Plötzlich hatte Hyde eine Idee. Ja, so könnte es klappen.
    Mit einemmal war ihm egal, wie schwer es ihn bei dieser Sache selbst erwischen würde.
    Und er sah immer noch eine große Chance für seine Person, wenn er es nur geschickt genug anstellte.
    Er wußte, was er machen mußte. Und er war sicher, daß es klappen würde.
    ***
    Ich kam gegen sechs Uhr abends nach Hause. Ich wußte inzwischen nicht nur, was mit Dan Warwick passiert war, sondern war auch am Ort des schaurigen Ereignisses gewesen.
    Dan Warwick hatte auf eine schreckliche Weise Selbstmord begangen.
    Das war alles, was ich in Erfahrung bringen konnte.
    Ich hatte Hunger und wollte ein paar Eier in die Pfanne schlagen. Zuvor aber nahm ich mir einen Pernod, um mich ein wenig aufzumöbeln.
    Als ich das Glas an die Lippen setzte, läutete das Telefon.
    Ich stellte das Glas ab und griff nach dem Hörer. »Ballard.«
    Am anderen Ende war Dolores Peel.
    »Sie sagten ich soll Sie anrufen, wenn mir noch irgend etwas einfällt, Tony.«
    »Haben Sie schon gegessen?«
    »Nein.«
    »Prächtig. Ich auch nicht. Wenn Sie auch so einen großen Hunger haben wie ich, könnten wir zwei uns ja zusammentun.«
    Sie hatte nichts dagegen. Ich sagte, ich wäre in zwanzig Minuten bei ihr und legte auf.
    Augenblicke später saß ich in meinem Wagen und war zu Dolores Peel unterwegs.
    Dolores erwartete mich vor ihrem Haus. Sie trug ein schilfgrünes Kostüm und gelb schimmernde Ohrringe.
    Sie winkte, als sie meinen Wagen erkannte.
    Ich stieß die Tür auf der Beifahrerseite auf und wies dann auf die Armaturenbrettuhr.
    »Nicht ganz zwanzig Minuten. Nur neunzehn.«
    »Sie müssen ja gerast sein.«
    »Ich gebe zu, ich habe nicht gerade gebummelt.«
    Dolores nahm neben mir Platz und zog die Tür zu. Ich fragte sie, ob sie irgendeinen speziellen

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