GK323 - Der Selbstmord-Bringer
sein.«
»Kommt nicht in Frage.«
»Irgendwann muß einer mehr als der andere zu sagen haben!« schrie Mirren aufgebracht. »Geht das denn nicht in deinen dämlichen Schädel hinein?«
»Ich weiß, was du vorhast, Ted. Und ich sage, da spiele ich nicht mit.«
»Einer von uns beiden muß bei dieser Partnerschaft einundfünfzig Prozent haben«, entgegnete Ted Mirren wutschnaubend. Und wieder knallte er seine Faust auf den Tisch. »Und derjenige bin ich, Sam!«
»Pah!«
»Wenn dir das nicht paßt, kannst du ja gehen.«
Hyde verzog das Gesicht zu einem breiten, höhnischen Grinsen.
»Du bringst mich da auf eine großartige Idee, Ted.«
»Tatsächlich?«
»Tatsächlich«, echote Sam Hyde und lächelte bösartig. »Ja. Ich werde wirklich gehen.«
»Dann mach, daß du rauskommst! Je eher du weg bist, desto lieber ist es mir.«
»Mein Eigentum nehme ich aber mit, Ted.«
Mirren funkelte Hyde mit haßglühenden Augen an. Er hatte verstanden. Er verstand immer sofort. Er war sehr clever. Trotzdem fragte er knurrend:
»Dein Eigentum?«
Sam Hyde wies mit dem Kinn auf den Safe, der in der Ecke des Büros stand.
»Du weißt wovon ich spreche, Ted.«
Mirren klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn und schrie:
»Mann! Du hast sie ja nicht alle. Wenn du gehen willst, dann geh! Aber mit leeren Händen.«
Hyde kniff die Augen zusammen.
»Ich bin nicht mit leeren Händen dein Partner geworden, Ted.«
Mirren winkte ab.
»Ist mir doch egal.«
»Denkst du, ich begreife nicht, was du vorhast? Du willst mich rausekeln, damit du den ganzen schönen großen Kuchen für dich allein hast. Aber daraus wird nichts. Ich mache dich fertig, wenn du mir in die Suppe spucken willst, Freundchen!«
Mirren konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er war es nicht gewohnt, daß ihm jemand drohte.
Er war es nicht gewohnt, daß jemand so wie Sam Hyde aufbegehrte. Und er wollte sich das auch von Hyde nicht gefallen lassen.
Mit vier Schritten war er um den Schreibtisch herum.
Hyde nahm die Fäuste hoch. Mirren schlug zu und traf Hyde trotz der Deckung voll am Kinn.
Hyde taumelte zurück und krachte gegen die Wand. Er kam benommen wieder und versuchte, Mirren mit unkontrollierten Hieben ins Land der Träume zu schicken.
Doch Mirren war der bessere Mann.
Er wich dem Angriff des Gegners geschickt aus, hatte auch Nehmerqualitäten, steckte Schläge ein, die Hyde vielleicht sogar auf die Bretter geschickt hätten, und konterte geschickt und ziemlich präzise.
Hyde merkte sehr bald, daß er unterliegen würde.
Das machte ihn wütend. Er riß sich zusammen und legte alles in eine Waagschale, um die Auseinandersetzung doch noch für sich zu entscheiden.
Er ging zur Attacke über. Dabei übersah er einen rechten Schwinger von Ted Mirren. Der Schlag raubte ihm beinahe die Besinnung.
Er wußte nicht mehr, wie er es trotzdem schaffte, immer noch auf den Beinen zu bleiben. Er konnte nicht mehr decken.
Ted Mirren hatte leichtes Spiel mit ihm. Der dritte Treffer raffte ihn endgültig von den Beinen.
Er war nicht mehr in der Lage, ohne Hilfe aufzustehen.
Aus seinem Mund sickerte ein Blutsfaden. Sein Magen revoltierte. Es gab keine Stelle an seinem Körper, der ihn im Augenblick nicht schmerzte.
Ein Cut brannte über seinem Auge. Er war blind vor Wut, begriff jedoch, daß er verloren hatte.
Ted Mirren stand mit geballten Händen keuchend über ihm. Er versetzte ihm noch einen Tritt.
Dann wandte er sich um und ging zu seinem Schreibtisch.
Mirren drückte auf einen kleinen roten Knopf.
Zwei Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Ein vierschrötiger Kerl trat ein.
Sein Gesicht hatte etwas Affenartiges an sich.
»Schaff ihn raus, Ben!« knurrte Ted Mirren.
Ben Hore bückte sich und riß Hyde beinahe mühelos auf die Beine.
Hore hatte ungeheure Kräfte. Es gab wohl niemanden, der sich mit ihm anlegen durfte.
»Raus, Boß?« fragte der Kerl.
»Bring ihn nach Hause«, sagte Mirren, der sich bereits erholt hatte.
»Das zahle ich dir heim, du verfluchtes Schwein!« fauchte Sam Hyde. Mirren machte eine wegwerfende Handbewegung.
»Ach, hau doch ab, du Armleuchter!«
Er gab Ben einen Wink, und der schleppte Hyde aus dem Büro.
***
Ich schob mir ein Lakritzbonbon zwischen die Zähne, während ich mit Vicky telefonierte. Es ging ihr gut. Besser als mir. Das freute mich.
Jemand läutete an der Haustür. Ich beendete das Gespräch und begab mich in die Diele.
»Mein Name ist Warwick. Dan Warwick«, sagte dei Mann, der draußen
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