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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wunsch hätte. Als sie verneinte, steuerte ich ein nettes Lokal an.
    Dort aßen wir erst einmal ausgiebig. Als der Kellner dann den Beaujolais in unsere Gläser gefüllt hatte, sagte ich:
    »So. Und nun erzählen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben, Dolores.«
    Das Mädchen senkte den Blick.
    Während Dolores das Glas in ihren Händen drehte, sagte sie:
    »Mr. Scott… Es war zwei Tage vor seinem Tod. Ich brachte ihm wie jeden Morgen die Post. Zumeist öffnete er sie erst, wenn ich draußen war. Er war eben ein bißchen eigen, wie Sie wissen. An diesem Morgen begann er sofort mit dem öffnen der Kuverts. Ich war noch dabei, die Blumen in seinem Büro zu gießen. Er schien mich nicht zu bemerken. Der Inhalt eines Briefes schien Mr. Scott irgendwie erschreckt oder verärgert zu haben. Er war kreideweiß und starrte wütend auf den Briefumschlag.«
    »Wissen Sie, um was für einen Brief es sich gehandelt hat, Dolores?«
    »Leider nein.«
    Ich wußte trotzdem Bescheid.
    Also doch, dachte ich. Auch Al Scott hatte einen Erpresserbrief erhalten. Genau wie Dan Warwick.
    Es war nun die Frage, ob auch die anderen Personen, die sich vor den beiden das Leben genommen hatten, ebenfalls solche Briefe erhalten hatten.
    Al Scott hatte den Brief wahrscheinlich vernichtet. Kurz darauf hatten die Gangster ihre Drohung wahrgemacht.
    Aber wie?
    Wie schaffen sie es, einen Menschen so tief in den Wahnsinn hineinzutreiben, daß er sich das Leben nahm?
    Auf keinen Fall geschah das mit Drogen, das hatte die Obduktion der Leichen ergeben.
    Aber wie sonst?
    Während wir unseren Wein austranken, fühlte ich, daß wir uns menschlich näherkamen. Eine platonische Freundschaft bahnte sich an.
    Ich brachte Dolores nach Hause, und ich wußte, daß es nicht beim Händedruck geblieben wäre, wenn es nicht Vicky Bonney gegeben hätte.
    Zu Hause angelangt, stellte ich das Radio an. Paul McCartney und seine Wings sangen. Es paßte genau zu meiner Stimmung.
    Ich bereitete alles für eine kurze Dusche vor.
    Draußen vor dem Haus erloschen in diesem Moment die Scheinwerfer eines Wagens, doch ich bemerkte es nicht.
    ***
    Ein Schatten schälte sich vorsichtig aus dem Wagen.
    Er drückte die Tür lautlos zu und lief dann geduckt auf das heckenumstandene Grundstück zu, auf dem Ballards Haus stand.
    Der Schatten durchschlich die grüne Barriere. Er erreichte die Mauer, lehnte sich dagegen und ließ einige Sekunden verstreichen. Einmal hielt er kurz den Atem an, um zu lauschen.
    Nichts.
    Die Nachbarschaft hatte sich bereits zur Ruhe begeben.
    Niemand kümmerte sich um den Mann, der sich nun von der Hausmauer abstemmte und vorsichtig weiterschlich.
    Bald hatte er den Hauseingang erreicht. Er bückte sich und betrachtete kurz das Schlüsselloch.
    Dann glitt seine Hand in die Tasche. Ein metallischer Gegenstand glänzte zwischen seinen Fingern.
    Ein Dietrich. Das Schloß war für den Mann ein Kinderspiel.
    Ein schabendes Geräusch war zu hören. Dann ein Schnappen. Gleich darauf ließ sich die Eingangstür öffnen.
    Der Schatten schwebte ins Haus und drückte die Tür hinter sich behutsam zu. Wieder lauschte er.
    Ein Radio spielte dezente Musik. Das Rauschen der Dusche war zu hören.
    Der Mann verzichtete darauf, sich zu bemühen, vollkommen lautlos durchs Haus zu schleichen.
    Es war nicht nötig. Es gab zwei Lärmquellen, die seine Schritte total absorbierten.
    Der Mann durchschlich die Halle, das Wohnzimmer und erreichte die Tür zum Bad.
    Das Rauschen und Plätschern war so intensiv, daß der Eindringling nicht zu befürchten brauchte, Ballard hätte gehört, wie er Sekunden zuvor gegen einen Stuhl gestoßen war.
    Nun holte der Mann seine Pistole aus der Schulterhalfter.
    Dann öffnete er ganz langsam die Badezimmertür…
    ***
    Ich seifte meinen Körper gut ein, goß mir den Inhalt eines Badeschaumbeutels über den Kopf und genoß dann mit geschlossenen Augen das lauwarme, prickelnde Wasser auf meinem Körper.
    Nachdem Seife und Schaum im Abfluß verschwunden waren, drehte ich den Kaltwasserhahn auf.
    Eine eisige Kälte stürzte sich aus den zahlreichen Düsen der Brause auf mich und ließ mich heftig mit den Zähnen klappern.
    Ich blickte rein zufällig zur Badezimmertür.
    Im selben Moment flog sie auf.
    Ich sah einen Kerl auf mich zusausen, sah etwas schwarz Schimmerndes in der Faust des Mannes, sah wie der Bursche dieses Schimmernde hochriß und mir in derselben Sekunde an den Kopf knallte.
    Ich hatte zu reagieren versucht, doch ich war zu langsam

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