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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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oben, dann wieder Hyde.
    Ich versuchte verbissen, an die Waffe heranzukommen. Hyde versuchte es mit derselben Verbissenheit.
    Ich setzte meinem Gegner zweimal die Faust ans Kinn.
    Hyde verlor die Kontrolle über seinen Körper. Das waren wertvolle Sekunden für mich.
    Mit einem blitzschnellen Griff faßte ich nach der Pistole des Gangsters.
    Dann sprang ich auf die Beine und richtete die Waffe auf den angeschlagenen Verbrecher.
    »So, Freundchen!« keuchte ich. »Und jetzt wird’s ernst!«
    ***
    Der Name Jess Payne war weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt.
    Er war ein Markenzeichen für einen hervorragenden Schauspieler von Bühne, Fernsehen und Film.
    Payne war schon in Hollywood gewesen. Er hatte die Atelierluft von Cinecittà geatmet, er hatte in Spanien und Frankreich gedreht.
    An der Seite von namhaften Schauspielern, die im Vorspann allerdings erst hinter ihm genannt wurden.
    Zur Zeit spielte Jess Payne in London Theater.
    Er brauchte hin und wieder den direkten Kontakt zum Publikum, und es tat ihm gut, sich wieder einmal auf einer heimischen Bühne von den Strapazen der weltweiten Reisen, die die Filmarbeit mit sich brachte, ein wenig zu erholen.
    Etwa zu der Zeit, wo Tony Ballard sich in den Besitz von Hydes Pistole gebracht hatte, betrat Jess Payne sein feudal eingerichtetes Haus an der Londoner Peripherie.
    Er kam vom Theater und war ein wenig müde.
    Das Publikum war gut gewesen. Er hatte ein hervorragende Leistung geboten. Es hatte viel Sonderapplaus gegeben. Das freute ihn, Payne war vierzig. Auf der Bühne und im Film wirkte er etwas jünger.
    Das war dem Maskenbildner zu verdanken. Ein ungemein fähiger Mann, der Payne zu jedem Engagement begleitete.
    Payne konnte es nicht leiden, wenn andere Menschen in seinem Gesicht herumfummelten. Er hatte seinen eigenen Maskenbildner und kann mit diesem ausgezeichnet zurecht.
    Payne war schlank. Er betrieb viel Sport, um sich fit zu halten.
    Er ging regelmäßig Schwimmen, hatte sich im Haus einen eigenen Body-Building-Raum einrichten lassen, und er ernährte sich zumeist vegetarisch.
    Das Geheimnis für seine Vielbeschäftigung lag sichtbar auf der Hand. Jess Payne war ein Typ, der sowohl bei Frauen als auch bei Männern gut ankam.
    Er war nicht schön und nicht häßlich. Er war beides. Das Publikum konnte sich mit seiner Person identifizieren.
    Und er spielte jede Rolle so überzeugend, daß man ihm selbst banale Sätze bereitwillig abkaufte.
    Payne begab sich gähnend in sein Arbeitszimmer. Sein Sekretär hatte für ihn die Post bereitgelegt.
    Der Mann ging nach strengen Richtlinien vor. Die Verehrerpost kam auf die linke Seite, die Geschäftspost auf die rechte.
    Diesmal lag ein Brief in der Mitte.
    Jss Payne zog seine Brille aus dem Jackett und setzte sie auf.
    Er ließ sich auf den Stuhl nieder und griff nach dem Kuvert. Er holte das Blatt heraus, entfaltete es und las.
    Plötzlich weiteten sich seine Augen. Er schnellte wutschnaubend hoch, rannte zur Hausbar und goß sich Whisky in ein Glas.
    Mit einer abrupten Bewegung kippte er den Drink.
    Zornig schüttelte er den Kopf.
    »Das ist ja… Das ist doch…« Er las die Nachricht noch einmal. Er las es sich laut vor: »Halten Sie zehntausend Pfund in kleinen, nicht markierten Scheinen bereit! Wenn Sie sich weigern, diesen Betrag zu zahlen, oder wenn Sie zur Polizei gehen, werden Sie genauso enden wie…«
    Und dann waren da zweiundzwanzig Namen angeführt.
    Zweiundzwanzig Namen, von denen Jess Payne in letzter Zeit die meisten schon mal gelesen hatte.
    Im Zusammenhang mit diesen mysteriösen Selbstmorden.
    Payne knallte seine Faust wütend auf den Tisch. »Das ist doch wohl der schlechteste Scherz, den man sich jemals mit mir gemacht hat.«
    Er holte zornig sein goldenes Feuerzeug aus der Hosentasche, ließ die Flamme hochschnellen und hielt die Nachricht darüber.
    Das Papier fing sofort Feuer. Payne hielt es so lange, bis er sich die Finger zu verbrennen drohte.
    Dann ließ er es in den Papierkorb fallen und spritzte Sodawasser darauf.
    Zischend erlosch die Flamme.
    ***
    »Wie bringt ihr die Leute dazu, daß sie Selbstmord begehen?« fragte ich den Gangster glashart.
    Sam Hyde hatte sich erhoben. Er war leichenblaß geworden und zitterte. Sein Blick war seltsam starr.
    Er sah nicht mich an, sondern blickte an mir vorbei. Das Zittern verstärkte sich.
    »Raus mit der Sprache!« sagte ich ungeduldig Sam Hyde schien mich nicht zu hören und nicht zu sehen.
    »Wie heißen Sie?« fragte

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