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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.
    Die Blässe schritt immer weiter fort. Nun begannen Hy des Lippen zu beben. Er schaute immer noch starr an mir vorbei, als würde er hinter mir etwas sehen.
    Seine Augen waren weit aufgerissen. Er schien Angst zu haben. Aber nicht vor der Pistole, die ich in der Hand hielt.
    Etwas anderes machte ihm Angst.
    »Sagen Sie mir Ihren Namen!« verlangte ich schroff.
    »Sam Hyde… Ich heiße Sam Hy de«, sagte der Gangster mit tonloser Stimme.
    Ich hatte mit einemmal den Eindruck, der Verbrecher wäre verrückt geworden. Ein irres Feuer flackerte in Hydes weit aufgerissenen Augen.
    »Ist Ihnen nicht gut, Mann?«
    Der Gangster gab keine Antwort.
    »Hyde!« schrie ich ihn an.
    Keine Reaktion.
    »Was ist mit Ihnen?«
    Sam Hydes Wangen begannen heftig zu zucken.
    »Kommen Sie, spielen Sie mir hier kein Theater vor, Hyde!«
    Schweiß perlte auf Hydes Stirn. Es waren dicke, große Schweißtropfen. Sie wurden größer und begannen über Hydes kreideweißes Gesicht zu rinnen.
    Das Zittern des Mannes war inzwischen so heftig geworden, daß er nicht mehr ruhig stehen konnte.
    Er tänzelte aufgeregt hin und her.
    »Geben Sie mir die Pistole, Ballard!« preßte er mühsam hervof. »Ich brauche jetzt meine Pistole.«
    »Ich werde mich hüten.«
    »Ich brauche sie!« brüllte Sam Hyde verzweifelt. »Ich muß mich schützen!«
    »Vor wem?«
    »Da! Hinter Ihnen! Sehen Sie sich um, Ballard! Sie steht hinter Ihnen!« Hyde streckte den Arm aus und wieg an mir vorbei. Seine Angst nahm in erschreckendem Maße zu. »Mein Gott! Sie sieht grauenvoll aus! Man sagt, daß ihr Anblick versteinert!«
    »Von wem reden Sie?«
    »Von der Medusa! Drehen Sie sich um! Sie steht hinter Ihnen!« Sam Hyde schlotterte in panischer Angst. Sein Gesicht verzerrte sich. Er schüttelte verzweifelt den Kopf. Seine Stimme klang unnatürlich schrill. »Ihre Augen glühen! Sie hat statt Haaren Schlangen auf dem Kopf! Und ihre Zähne - entsetzlich! Geben Sie mir die Pistole, ich brauche sie! Ich muß mich verteidigen, sonst bin ich verloren.«
    »Auf den Trick falle ich nicht herein, Hyde. Geben Sie sich keine Mühe.«
    Das schweißnasse Gesicht des Mannes wurde immer mehr zu einer Grimasse.
    »Ich habe Angst!« brüllte er. »Schreckliche Angst! Bitte helfen Sie mir! Ich brauche Ihre Hilfe!«
    »Reißen Sie sich zusammen, Mann!« Ich wandte mich um. »Niemand ist hier. Niemand, Hyde!«
    Hyde stürzte sich mit einem wahnsinnigen Gebrüll auf mich. Ich kam nicht einmal dazu, die Waffe auf ihn zu richten, so schnell war der Kerl.
    Ich fühlte mich hochgerissen. Hyde schien mit einemmal erstaunlich stark zu sein.
    Er schleuderte mich mit ungeheurer Kraft durch das Wohnzimmer.
    Der Aufprall war hart. Ein stechender Schmerz durchraste meinen Körper. Ich war wie gelähmt und vermochte mich nicht aufzurichten.
    Die Schmerzen nahmen an Heftigkeit zu. Vielleicht waren ein paar Rippen gebrochen.
    Ich preßte die Zähne fest aufeinander.
    Sam Hyde stürzte sich auf mich. Er entriß mir die Pistole. Ich konnte es nicht verhindern.
    Hyde hätte mich nun töten können, doch er tat es nicht. Er wirbelte herum und brüllte aus Leibeskräften:
    »Geh weg, du Scheusal! Laß mich! Bleib mir vom Leib! Verschwinde! Hau ab, verdammt! Ich will nicht sterben! Ich will nicht!«
    Ich schauderte. Das war kein Theater. Das war tödlicher Ernst. Der Mann war wahnsinnig geworden.
    Ich konnte niemanden sehen.
    Doch Hyde sah etwas.
    Er hielt die zitternden Arme vor die Augen. Er wankte stöhnend zurück.
    Seine Schritte waren unsicher. Er drohte jeden Moment zu fallen.
    ***
    Die Medusa - die Tony Ballard nicht sehen konnte - kam langsam auf Hyde zu. Sie bleckte die furchterregenden, eberartigen Zähne.
    Sie stieß häßliche Fauchlaute aus und glühte ihr Opfer mit schrecklichen Augen an. Die Schlangen auf ihrem Kopf krochen aufgeregt hin und her.
    Sie bewegten sich auf und ab. Das ganze schlangenbedeckte Haupt war ständig in ekelerregender Bewegung.
    »Geh weg, du verdammte Bestie!« brüllte Hyde verzweifelt. »Laß mich in Ruhe! Rühr mich nicht an! Ich will nicht sterben! Laß mich!«
    Hyde schluchzte und schlug wild um sich. Immer weiter wankte er zurück. Die Medusa folgte ihm mit langsamen Schritten.
    Sie verhielt sich so, als wüßte sie genau, daß ihr dieses Opfer gewiß sei. Es gab für Sam Hyde kein Entrinnen mehr.
    Er wimmerte.
    Er wagte nicht stehenzubleiben, taumelte bis zur Wand zurück und erschrak, als er spürte, daß er nun nicht mehr weiter vor dem abscheulichen Wesen

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