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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gewesen.
    Ein schwarzer Abgrund tat sich vor mir auf, und ich fiel in eine endlose Tiefe.
    Als ich zu mir kam, spürte ich, daß mir kalt war und daß ich entsetzliche Kopfschmerzen hatte.
    Ich schlug benommen und verwirrt die Augen auf. Selbst die Pupillen schmerzten mich. Ich ächzte und schloß die Augen noch einmal.
    Als ich sie zwei Minuten später noch einmal öffnete, fühlte ich mich zwar noch immer nicht besser, aber meine Augen schmerzten nun nicht mehr so, und sie nahmen auch die undeutlichen Konturen einer Gestalt wahr, die sich in meiner unmittelbaren Nähe befand.
    Nur zögernd kehrte die Sehschärfe wieder zurück. Und mit ihr auch die Sinnesschärfe. Ich erkannte ein grinsendes Gesicht.
    Es gehörte einem Mann zwischen fünfunddreißig und vierzig. Einem Mann, der rittlings auf einem Stuhl saß und eine Pistole in der Hand hielt.
    Jene Pistole, mit der er mich zuvor niedergeschlagen hatte. Ich stellte fest, daß ich auf dem Sofa lag - nackt. Deshalb war mir so kalt. Auf meinem Körper glänzten noch die Wassertropfen.
    »Wer sind Sie?« fragte ich wütend. »Was wollen Sie?«
    Der Mann kniff die Augen zusammen.
    »Mein Name tut nichts zur Sache, Ballard.«
    Sein Name war Sam Hyde. Irgendwann sollte ich das erfahren.
    »Warum haben Sie mich niedergeschlagen?«
    »Weil ich ein Feind von unliebsamen Überraschungen bin«, antwortete Sam Hyde grinsend. »Sie hätten sicher versucht, mich zu überwältigen, wenn ich Ihnen bloß die Kanone unter die Nase gehalten hätte.«
    »Wer sagt Ihnen, daß ich das jetzt nicht mehr versuchen werde?«
    »Ich glaube kaum, daß Sie so verrückt sind. Sie sind jetzt angeschlagen. Einen solchen Gegner habe ich nicht zu fürchten.«
    »Gestatten Sie, daß ich mir etwas anziehe? Mir ist kalt.«
    Hyde erhob sich und brachte meinen weinroten Frotteemantel.
    »Hier«, sagte er und warf ihn mir aus sicherer Entfernung zu. »Das muß für Ihren Alabasterkörper reichen.«
    Ich zog den Bademantel an.
    »Wie geht’s jetzt weiter?«
    Sam Hyde grinste.
    »Kann ich Ihnen sagen. Ich werde Ihnen die Augen öffnen.«
    »Gehören Sie etwa zu den Gangstern, die reichen Leuten Briefe schicken, in denen sie zehntausend Pfund verlangen?«
    »Schon möglich«, sagte Sam Hyde.
    »Wie lange sollen diese furchtbaren Verbrechen noch weitergehen? Es hat bisher zweiundzwanzig Tote gegeben. Wie viele unschuldige Menschen sollen noch sterben?« fragte ich schneidend.
    Sam Hyde knirschte wütend mit den Zähnen.
    »Ach was! Die wären nicht gestorben, wenn sie gezahlt hätten, Ballard. Wir haben viele Briefe verschickt. Die Leute, die gezahlt haben, leben alle noch. Nur die, die sich geweigert hatten, sind tot. Dabei wären zehntausend Pfund für diese Leute eine Summe gewesen, die sie mühelos aufgebracht hätten. Es war ihr eigener Geiz, der sie umgebracht hat.«
    Ich hörte aufmerksam zu. Ich beobachtete den Kerl ununterbrochen und lauerte auf meine Chance.
    Wenn sich dieser Bursche eine kleine Unachtsamkeit erlaubte, würde ich versuchen, ihn zu überwältigen.
    Hyde nahm die Pistole in die andere Hand.
    »Wie habt ihr es gemacht?« wollte ich wissen.
    Hyde verlangte, daß ich bei der Polizei Straffreiheit für ihn erwirkte, wenn er redete.
    »Das kann ich nicht«, sagte ich.
    »Irgend jemand muß mir doch Straffreiheit zusichern können, zum Teufel!«
    »Sie haben auf eine mir unerklärliche Weise den Tod von zweiundzwanzig Menschen herbeigeführt. Wissen Sie, wie man das hierzulande nennt? Man nennt es Mord!«
    Hyde beging die Unvorsichtigkeit, auf die ich so lange gewartet hatte.
    Er stürzte sich auf mich und wollte mir die Pistole ins Gesicht schlagen.
    Doch diesmal war ich auf der Hut. Mein Kopf schnellte im richtigen Moment zurück.
    Die Waffe sauste haarscharf an meinem Gesicht vorbei.
    Ich besann mich auf meine Karatekünste und setzte sie gezielt ein.
    Der Mann stieß einen Schmerzensschrei aus. Seine Finger spreizten sich. Die Waffe entfiel seiner Hand und polterte zu Boden.
    Da sprang ich hoch. Hyde wollte sich nach der Pistole bücken.
    Ich verpaßte ihm einen gepfefferten Kinnhaken.
    Der Mann wurde durch den Schlag zurückgeschleudert.
    Ich setzte nicht nach, sondern versuchte nun meinerseits, die Waffe des Gangsters in die Hand zu bekommen, denn dann war die Auseinandersetzung zu meinen Gunsten entschieden.
    Doch Sam Hyde erkannte meine Absicht rechtzeitig.
    Der Mann sprang mich wie ein Panther an. Er packte mich und riß mich zu Boden.
    Wir rollten über den Teppich. Mal war ich

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