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GK363 - Die Toteninsel

GK363 - Die Toteninsel

Titel: GK363 - Die Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wieder einmal dringend einen Schuß nötig hatte.
    Zerlumpt, wie der Bursche aussah, hatte er bestimmt keinen löchrigen Cent in der Tasche.
    Frank ließ das Knochengerüst nicht aus den Augen. Er war sicher, der Junkie hatte es auf seine Brieftasche abgesehen.
    Und er hatte mit diesem Verdacht recht.
    Der Bursche tat so, als hätte er die Absicht, an Frank vorbeizugehen, doch plötzlich zauberte er sein Springmesser aus der Gesäßtasche seiner schmuddeligen Jeans hervor und ließ sofort die Klinge aufschnappen.
    »Okay, Kamerad!« krächzte er. »Und jetzt will ich mal einen Blick in deine Brieftasche werfen!«
    Frank reagierte darauf zornig. »Du kommst mir gerade recht, du verdammte halbe Portion. Hau bloß ab, sonst zerlege ich dich in deine Bestandteile und baue dich verkehrt wieder zusammen!«
    »Du nimmst mich wohl nicht für voll, he?«
    »Erraten.«
    »Dann werde ich dich mal ein bißchen mit meinem Messer kitzeln und dich zur Ader lassen. Der Anblick deines Blutes wird dich schnell erkennen lassen, daß ich nicht spaße.«
    Frank zog sein Jackett aus und wickelte es um den linken Unterarm. Wütend erwartete er den Angriff.
    Der Junkie stach zu. Frank fing das Messer mit seinem geschützten Arm ab, holte mit der Rechten aus und gab dem Burschen einen gewaltigen Kinnhaken.
    Gleichzeitig riß er seinen linken Arm zur Seite. Dadurch entfiel dem Junkie das Messer.
    Frank kickte es in die Gosse und landete zwei schmerzhafte Treffer bei dem Süchtigen.
    Daraufhin erkannte dieser, daß er dem Mann, den er um sein Geld erleichtern wollte, nicht gewachsen war.
    Mit blutender Nase und wackeligen Beinen machte er kehrt und suchte schleunigst das Weite.
    »Mistkerl!« schimpfte Frank. Er zog sein Jackett wieder an und setzte seinen Weg fort.
    Auf dem Sunset Boulevard betrat er im Morgengrauen ein Lokal, das rund um die Uhr auf hatte.
    Er nahm ein frugales Frühstück zu sich und konnte es kaum erwarten, daß die Zeit verging.
    Um neun ließ er sich in einem Barber Shop rasieren, und um halb zehn durchschritt er wieder das große Glasportal des Krankenhauses, in das Cloris Leachman eingeliefert worden war.
    Eine Schwester rief für ihn Dr. Dan Uggams aus.
    Der junge Doktor brauchte nichts zu sagen, Frank schaute ihn an und wußte auch so, daß es Cloris Leachman nicht geschafft hatte.
    »Sie ist tot«, stellte Frank fest.
    »Ja. Tut mir leid. Wir haben getan, was wir konnten. Aber wir haben unsere Grenzen.«
    »Wann ist sie…«
    »Um halb fünf.«
    »Was geschieht nun mit ihr?«
    »Sie wird obduziert.«
    »Die Todesursache ist doch klar.«
    »Wir wollen ganz sicher sein.«
    Frank nickte. Er stakte mit hängenden Schultern aus dem Krankenhaus, das er in der vergangenen Nacht voll Hoffnung verlassen hatte.
    Charlton Leachman hatte seine Frau zu sich geholt, wie er es prophezeit hatte!
    ***
    Der Ex-Dämon Mr. Silver machte eine unachtsame Drehung und stieß mit dem Ellenbogen einen Blumentopf von der Kommode.
    »Silver!« rief Vicky Bonney vorwurfsvoll aus. Die veilchenblauen Augen des blonden Mädchens funkelten böse. »Kannst du denn nicht aufpassen?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren hob bedauernd die breiten Schultern.
    »Entschuldige, Vicky. Es tut mir wirklich leid.«
    »Das kann jeder sagen«, schaltete ich mich ein, um grinsend ein bißchen Öl aufs Feuer zu gießen.
    »Halt du dich da raus, ja?« maulte Mr. Silver. Die Sache war ihm schon unangenehm genug. Er brauchte nicht auch noch meinen ätzenden Kommentar.
    »Du bist ein Elefant im Porzellanladen«, sagte ich und wies auf die Scherben des Topfes. Auf dem Teppich breitete sich die schwarze Blumenerde aus.
    Vicky, meine bildhübsche Freundin, seufzte. »Es ist sehr anstrengend, mit zwei Männern unter einem Dach zu leben.«
    Mr. Silver bleckte die Zähne. »Da hörst du’s, Tony. Du solltest dir irgendwo ein möbliertes Zimmer suchen.«
    »Wenn einer geht, dann bist du das.«
    »Und warum ich?«
    »Weil dieses Haus mir gehört. Außerdem bist du der Tolpatsch, nicht ich.«
    »Also da hört sich doch wirklich alles auf. Nur weil ich einmal das Pech hatte, einen Blumentopf…«
    »Denk an die kostbare Vase von vorgestern«, erinnerte ich meinen Freund und Kampfgefährten. »Vickys Herz hat daran gehangen.«
    »Ich habe ihr eine neue Vase gekauft.«
    »Damit konntest du das wertvolle Stück doch nicht ersetzen. Es war einmalig. Und was ist mit den Spiegeleiern, die du uns in der vergangenen Woche auf dem Küchenboden serviert hast?«
    Vicky Bonney ging, um

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