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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sicher gewesen. Vielleicht zu sicher. War es ein Fehler gewesen, in New York, der Stadt, in der auch Garro wohnte, zu bleiben?
    Wäre es nicht vernünftiger gewesen, Garros Revier zu verlassen und sich anderswo niederzulassen?
    Garro! Garro! Garro!
    Dieser Name hallte immer wieder durch seinen Kopf. Er war aufgefegt und bebte innerlich. Mit schnellen Schritten durchmaß er den Living-room.
    Er riß die Lade einer Kommode auf und entnahm ihr eine Beretta. Blitzschnell ließ er den Schlitten klicken. Leicht wollte er es seinem Gegner nicht machen. Er war entschlossen, sein Leben bis zur letzten Kugel zu verteidigen.
    Nervös ließ er die Zunge über seine Lippen huschen.
    Wieso passierte nichts?
    Irgend etwas hätte jetzt doch eigentlich geschehen müssen.
    Aber es war still im Haus. Totenstill! Wie auf einem Friedhof! Efrem Porter schluckte trocken.
    Teufel noch mal, was war er bloß für ein Angsthase. Wieso machte ihn die Stille in seinem Haus so fertig?
    Wie angewurzelt stand er da, während er das Gefühl hatte, sein Herz würde hoch oben im Hals schlagen.
    Er merkte, daß ihn eine prickelnde Gänsehaut einhüllte und war wütend darüber, daß er den Mut nicht aufbrachte, den Raum zu verlassen.
    Das war doch keine haltbare Situation. Wie lange wollte er hier noch herumstehen – gefoltert von dieser scheußlichen Ungewißheit.
    Los! befahl er sich ärgerlich. Sieh nach, was passiert ist. Einmal mußt du’s tun. Also warum nicht gleich?
    Zaghaft Bewegte er sich auf die Tür zu. Seine Spannung wuchs, wurde beinahe unerträglich. Er biß sich auf die Unterlippe, so fest, daß es schmerzte.
    Die Living-room-Tür schien meilenweit entfernt zu sein. Efrem Porter ging und ging und ging, aber es dauerte endlos lange, bis er die Tür erreichte. Jedenfalls kam es ihm so vor.
    Bevor er die Tür öffnete, atmete er tief durch. Er versuchte sich zu beruhigen. Über seine Wirbelsäule lief ein kaltes Prickeln.
    Ein unangenehmes Gefühl.
    Jetzt riß er die Tür auf. Die Beretta war entsichert, und Efrem Porter war in einer Verfassung, in der er auf alles geschossen hätte, was sich bewegte. Aber da war nichts, was sich bewegt hätte.
    Die Halle war leer.
    Porters Nervosität wuchs weiter. Die Hand, die die Pistole hielt, zitterte, und der Anwalt war sich nicht sicher, ob er auch treffen würde, wenn er feuerte. Egal. Er war entschlossen, einfach wild draufloszuballern. Irgendeine von den acht Kugeln würde dann schon im Ziel landen.
    Mißtrauisch schaute sich Efrem Porter um.
    Diese verfluchte Stille war trügerisch. Er durfte sich auf sie nicht verlassen, durfte nicht den Fehler begehen, sich von ihr in Sicherheit wiegen zu lassen, denn er spürte instinktiv, daß ihm große Gefahr drohte.
    »Alex!« rief er.
    Es klang wie ein Hilferuf.
    Der nicht gehört wurde!
    Jetzt erst fiel ihm die offene Haustür auf. Es kostete ihn einige Überwindung, darauf zuzugehen. Er mußte allen Mut zusammenraffen, um nicht auf halbem Wege umzukehren.
    In höchstem Maße beunruhigt blieb er in der offenen Haustür stehen. Er blickte nach draußen, sah seinen Schatten und die Dunkelheit, die schon wenige Yards vom Gebäude entfernt schwarz und undurchdringlich war.
    »Alex?« fragte er unsicher.
    Nichts.
    Aus dem Haus hätten ihn keine zehn Pferde gebracht. Dafür reichte die geringe Menge Beherztheit, die er besaß, nicht.
    Er trat einen Schritt zurück und schloß rasch die Tür. Hastig sperrte er sie zu. Dann begab er sich zu Alex’ Zimmer.
    Er klopfte. »Alex?«
    Keine Antwort.
    »Alex, sind Sie da drinnen? Brauchen Sie Hilfe? Kann ich etwas für Sie tun?«
    Alex sagte nichts.
    Das veranlaßte Efrem Porter, die Tür zu öffnen. Er betrat den Raum. Von Alex keine Spur. Es hatte den Anschein, als habe der Butler dieses Zimmer noch nicht betreten.
    Peinliche Ordnung herrschte hier drinnen. Das Bett war unberührt. Auf dem Tisch vor dem Fenster lag die Tageszeitung, fein säuberlich gefaltet, korrekt abgelegt.
    Es gehörte zu Alex’ Gewohnheiten, die Zeitung im Bett noch mal kurz durchzublättern und jene Artikel zu lesen, zu deren Lektüre ihm tagsüber die Zeit gefehlt hatte.
    Verdammt noch mal, wo war Alex?
    Plötzlich ein Geräusch in der Küche.
    Ganz kurz nur, aber Porter hatte es nicht überhört.
    Er wirbelte herum. Seine Kopfhaut spannte sich. Hastig verließ er das Zimmer des Butlers, und im selben Moment trat Alex aus der Küche.
    »Alex!« preßte der Anwalt heiser hervor.
    »Sir?« gab der Butler kalt zurück.
    »Ich verlange eine

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