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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augenhöhlen waren danach nicht leer.
    Andere Augen wölbten sich in ihnen!
    Giftgrüne Augäpfel waren es, die von einem Netz gelber Adern durchzogen waren. Eine unheimliche Kraft ging von ihnen aus.
    Eine Kraft, die Efrem Porter nun voll zu spüren bekam. In allen seinen Gelenken entstand ein heftiger Schmerz. Er wollte aufbrüllen, doch die Stimme versagte ihm.
    Eine rasch fortschreitende Lähmung ergriff von ihm Besitz.
    Ein Knistern durchlief seine Glieder und wandelte seine Muskeln in einen festen Stoff um. Er konnte sich nicht mehr rühren, kam sich vor wie eine Statue aus Stein.
    Die Umwandlung seiner Zellen hatte zuerst bei seinen Beinen eingesetzt und war dann langsam nach oben gewandert.
    Sie erreichte seine Brust. Deutlich bekam er mit, wie sie erstarrte, und dieser tödliche Prozeß setzte sich fort, solange die schrecklichen Augen des Unheimlichen auf den Anwalt gerichtet waren.
    Schon war Porters Hals von Starre befallen.
    Sie stieg unaufhaltsam weiter, und als sie Efrem Porters Kopf erreichte, hörte er zu denken auf.
    Für immer – denn nun war er tot!
    ***
    Da die Fensterläden des Gästezimmers geschlossen waren, erwachte ich nach tiefem, traumlosem Schlaf um neun Uhr. Ich fühlte mich prächtig, setzte mich auf und dehnte meine Glieder.
    Es war sehr rücksichtsvoll von Frank, mich ausschlafen zu lassen. Er selbst gehörte zu jener üblen Sorte der Frühaufsteher, die bereits im Morgengrauen aus den Federn müssen, weil sie es in ihrem Bett einfach nicht mehr aushalten – egal, wann sie in der vergangenen Nacht nach Hause gekommen sind.
    In Frank Esslins Haus herrschte absolute Stille. Ich war meinem Freund dankbar dafür.
    Nachdem ich mich genug gestreckt und oft genug gegähnt hatte, warf ich tatendurstig die Decke zurück und stand auf.
    Ich begab mich zum Fenster und ließ Licht und Luft herein.
    Es war ein herrlicher Sommertag. Warm und freundlich. In den Bäumen zwitscherten Vögel. Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen.
    Mein Programm für die nächsten zwei Stunden stand bereits fest: Nach der Morgentoilette wollte ich mich in meinen Joggingdreß werfen und im nahegelegenen College Point Shore Front Park ein paar Runden drehen.
    Anschließend unter die Dusche – und danach ein ausgiebiges Frühstück. Vielleicht konnte ich Frank überreden, mit mir zu laufen. Es hätte ihm bestimmt nicht geschadet.
    Ich verließ kurz nach neun mein Zimmer.
    Um 9.15 Uhr trug ich meinen Jogginganzug und polterte – immer zwei Stufen auf einmal nehmend – bestens gelaunt die Treppe hinunter.
    »Frank! He, Frank, wo steckst du?«
    Mein Freund antwortete nicht, und das machte mich stutzig. Ich hatte ganz plötzlich ein flaues Gefühl im Bauch. Frank war nicht da. Deshalb diese vollkommene Stille in seinem Haus.
    Ich war allein.
    Und wo war Frank?
    Ich fürchtete, es zu wissen!
    Glenda Goon. Sie spukte bestimmt immer noch in seinem Kopf herum, und seine verflixte Ritterlichkeit ließ es nicht zu, daß das hübsche blonde Mädchen von Keenan Garro als sein persönliches Eigentum angesehen wurde.
    Ich hatte befürchtet, daß Frank eine Dummheit machen würde.
    Aber daß er sich so rasch, und noch dazu hinter meinem Rücken, dazu entschließen würde, damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
    Ich ärgerte mich über ihn.
    Warum hatte er mir nicht die Möglichkeit geboten, ihm beizustehen? Verdammt noch mal, wir waren doch Freunde. Für gewöhnlich gingen wir zusammen durch dick und dünn.
    Warum diesmal nicht?
    Hatte Frank kein Vertrauen zu mir? Wollte er langen Diskussionen aus dem Wege gehen? Oder unterschätzte er lediglich die Gefahr, in die er sich begab, wenn er sich für Glenda Goon verwendete?
    Obwohl mir klar war, daß ich Frank in seinem Haus nicht finden würde, machte ich rasch einen Rundgang.
    In der Küche, neben der Mokkamaschine, lag ein Zettel für mich.
    Guten Morgen, Tony!
    Hoffentlich hast du gut geschlafen! Habe etwas zu erledigen. Bin bald wieder zurück.
    Frank
    Ärgerlich knüllte ich das Papier zusammen und warf es in den Mülleimer. »Habe etwas zu erledigen«, knurrte ich. »Er schreibt nicht, was. Aber ich weiß es trotzdem.«
    Während ich noch am Überlegen war, was ich nun tun sollte, läutete jemand an der Haustür.
    Ich öffnete. Vor mir stand ein sympathischer Mann mit Schnurrbart. »Sie wünschen?« fragte ich ihn.
    Mein Erscheinen hatte ihn enttäuscht, das sah ich ihm an. Er hatte zu Frank gewollt, und ein Fremder hatte ihm geöffnet. Für einen Moment schien er

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