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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sogar daran zu zweifeln, an der richtigen Adresse zu sein.
    »Sie sind richtig«, beruhigte ich ihn, »wenn Sie zu Frank Esslin wollen.«
    Er nickte. »Das will ich.«
    »Frank ist nicht da.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    »Er hat etwas zu erledigen«, zitierte ich meinen Freund und hatte dabei einen bitteren Geschmack auf der Zunge.
    »Bleibt er lange weg?«
    »Das kommt darauf an«, erwiderte ich. Und zwar kam es darauf an, was sich aus Franks Eifer entwickelte. Wenn Keenan Garro davon erfuhr, konnte es sehr leicht sein, daß Frank für immer wegblieb.
    »Das ist zu dumm«, brummte mein Gegenüber. Er massierte nachdenklich seinen Nacken.
    »Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann…«, machte ich mich erbötig. »Ich bin Franks Freund.«
    »Mein Name ist Hal W. Lawn«, sagte der Mann. »Ich bin Reporter. Mir kam da eine haarsträubende Geschichte zu Ohren, über die ich mich gern mit Frank unterhalten hätte. Er hat doch schon die irrwitzigsten Dinge erlebt, deshalb ist er für mich diesbezüglich so etwas wie ein Fachmann, dessen Meinung mich sehr interessieren würde. Einer seiner Freunde – er lebt in England und ist Privatdetektiv – jagt Geister und Dämonen. Das ist kein Scherz.«
    »Ich weiß.«
    »Tatsächlich?«
    »Der Freund bin nämlich ich.«
    Lawns Augen weiteten sich. »Dann sind Sie Tony Ballard?«
    »Seit meiner Geburt«, gab ich lächelnd zurück.
    »Jesus, dann bin ich ja goldrichtig. Darf ich reinkommen?«
    »Aber natürlich.«
    Ich gab die Tür frei. Hal W. Lawn trat ein. »Waren Sie laufen?«
    »Ich wollte gerade gehen«, sagte ich.
    »Oh, es tut mir leid…«
    »Das ist schon in Ordnung. Setzen Sie sich«, sagte ich im Living-room. »Und erzählen Sie mir die haarsträubende Geschichte, die Sie Frank Esslin berichten wollten. Ich bin sehr gespannt.«
    Der Reporter nahm in einem der Sessel Platz. Ich setzte mich ebenfalls. Lawn schlug die Beine übereinander und präsentierte mir eine Geschichte, die mich sofort alarmierte.
    »Was halten Sie davon?« erkundigte sich Lawn, nachdem die Story zu Ende war.
    »Ich halte sie für wahr«, antwortete ich überzeugt.
    »Kann sich ein Mann denn in Luft auflösen?«
    »Wenn dieser Mann kein Mensch ist – ja.« Der Mann war Brillenträger gewesen. Auch der Fremde, der Keenan Garro zu Hilfe gekommen war, hatte eine Brille getragen. Zufall?
    »Ich hatte nicht den Mut, die Story zu bringen«, gestand der Reporter. »Hatte Angst, daß man mich für verrückt halten würde.«
    »Kenneth Eggar hat Ihnen bestimmt kein Märchen aufgetischt«, behauptete ich. »Er hatte Kontakt mit einem außerirdischen Wesen.«
    »Eggar forderte ihn auf, die Brille abzunehmen, doch der Mann sagte, das solle er sich lieber nicht wünschen. Können Sie sich darauf einen Reim machen, Mr. Ballard?«
    »Im Moment nicht.«
    »Vermutlich hätte ich diese irre Geschichte vergessen, wenn sie nicht heute eine mysteriöse Fortsetzung gefunden hätte – jedenfalls glaube ich, daß die beiden Ereignisse zusammenhängen.«
    »Was ist noch passiert?« fragte ich wißbegierig.
    »Heute morgen hörte ich von einem Mann, den ein recht seltsamer Tod ereilt hat.«
    »Erzählen Sie«, forderte ich Lawn auf.
    »Der Mann war Rechtsanwalt. Efrem Porter hieß er. Hat mal für Keenan Garro gearbeitet. War nicht ganz astrein, und es heißt, daß er Garro übers Ohr gehauen hat. Kurz und gut, dieser Efrem Porter steht jetzt auf seinem Grundstück und gleicht mehr einem Denkmal als einem toten Menschen.«
    »Haben Sie’s nicht ein bißchen genauer«, drängte ich.
    »Porter ist zur Salzsäule erstarrt«, sagte daraufhin Hal W. Lawn.
    Ich spürte auf einmal einen Kloß in meinem Hals. »Das will ich sehen«, würgte ich hervor.
    ***
    Ich war noch nie schneller umgezogen gewesen. Binnen weniger Minuten saß ich neben dem Reporter in dessen Wagen, und in meiner Schulterhalfter steckte der mit geweihten Silberkugeln geladene Colt Diamondback.
    Für alle Fälle.
    Man konnte nie wissen.
    Und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
    In meinem Kopf klickten die Relais. Kenneth Eggar erscheint auf der Aussichtsplattform im 102. Stock des Empire State Building ein gutaussehender Brillenträger, der sich in Luft auflöst!
    Ein gutaussehender Brillenträger steht Keenan Garro bei. Und ein Mann, der Garro übers Ohr gehauen hat, steht heute als Salzsäule auf seinem Grundstück. Für mich waren das untrennbare Zusammenhänge.
    Da hatte ein Wesen mit übernatürlichen Kräften seine Hände im Spiel. Ein Dämon, der

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