GK384 - Die Legion des Bösen
früh erfuhr, daß er bestohlen worden war.
Wir winkten Vicky Bonney und Tucker Peckinpah zu uns.
»Ein wertvolles Schwert«, meinte mein Partner.
»Ja. Aber es ist nur eine Leihgabe, wie Sie wissen. Wenn das hier erledigt ist, muß ich es Ludo Arra zurückgeben.«
»Wir müssen uns um Arra kümmern«, sagte Mr. Silver hastig.
»Okay«, erwiderte ich. Dann blickte ich meine Freundin und den Industriellen an. »Ihr haltet euch im Hintergrund, klar? Keine Eskapaden. Das gilt vor allem für dich, Vicky. Du rührst dich nicht von Mr. Peckinpahs Seite.«
»Du kannst dich auf mich verlassen, Tony.«
»Dann ist es gut«, sagte ich. »Kommt.«
Wir eilten aus dem Keller. Ich sagte Vicky und Peckinpah, wo sie auf uns warten sollten, dann hasteten Mr. Silver, sein Doppelgänger und ich weiter.
Mit diesem Ektoplasma war das so eine Sache. Mr. Silver konnte es als körperlosen Nebel einsetzen oder zu etwas Greifbarem erstarren lassen. Ich wäre froh gewesen, wenn auch ich -zumindest diesmal - ebenfalls zu solch einem Kunststück fähig gewesen wäre.
Im Thronsaal war ein Richtblock aufgebaut worden.
Zepar Ness selbst wollte den Henker spielen.
Der schwarze Satan stand grausam grinsend beim Block, vor dem man Ludo Arra auf die Knie geworfen hatte. Die Vampire standen ungeduldig um den Richtblock. Auch der schwarze Satan hatte Mühe, sich in Geduld zu fassen.
Mr. Silver peilte die Lage.
»Es wird ein harter Gang werden«, raunte er mir zu.
»Wie immer«, gab ich ebenso leise zurück.
»Versuche schnurstracks auf Zepar Ness loszugehen«, riet mir mein Freund und Kampfgefährte. »Kümmere dich um nichts sonst. Ich werde bestrebt sein, dir alle Angreifer vom Leib zu halten.«
»Hoffentlich schaffst du’s.«
Der Ex-Dämon grinste. »Hör mal, ich schaffe so gut wie alles.«
»Manchmal«, schränkte ich ein.
»Vielleicht ist heute manchmal.«
»Hoffentlich«, sagte ich.
»Verdammt noch mal, wo bleibt das Schwert!« brüllte in diesem Augenblick der schwarze Satan.
Das war mein Stichwort. Ich wechselte mit Mr. Silver einen raschen Blick und antwortete dem Dämon dann: »Meinst du das hier?«
Schlagartig herrschte Stille im Saal. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Der Kreis der Vampire riß auf. Eine Menge bleicher Gesichter wandten sich uns zu. Dutzende Augenpaare schleuderten uns einen abgrundtiefen Haß entgegen.
Ich verlor trotzdem nicht den Mut. Mit einem einzigen Schwertstreich konnte ich alles entscheiden. Ich mußte nur an den Dämon herankommen. Wenn ich auf Schwertlänge bei ihm war, war er verloren!
»Los jetzt!« zischte ich Mr. Silver zu.
Wie zwei Panzer setzten sich er und sein Ektoplasma in Bewegung.
»Ballard und Mr. Silver!« brüllte Zepar Ness außer sich vor Wut. »Ihr habt es gewagt, in meinen Wohnbereich einzudringen! Das kostet euch das Leben! Packt sie! Ergreift sie! Sie sollen genauso sterben wie Ludo Arra, diese verdammten Diebe! Nehmt ihnen das Schwert weg!«
Die Vampire griffen uns an.
Mr. Silver glich einem Bulldozzer. Er stampfte mit seinem Doppelgänger vor mir her. Alles, was sich ihnen in den Weg stellte, rollten sie regelrecht nieder.
Die Schattenwesen wurden von ihrem Herrn donnernd angefeuert. Zepar Ness’ Stimme überschlug sich vor Wut und Haß.
Plötzlich erhob sich Ludo Arra.
Er faßte mit einemmal neuen Kampfeswillen und stürzte sich auf seinen erbitterten Widersacher.
Der schwarze Satan hieb auf den weißen Dämon ein. Der Graugesichtige mußte schwere Treffer einstecken, doch er ließ sich nicht unterkriegen. Das machte Zepar Ness rasend.
Er setzte seine ganze Kraft ein, um den weißen Dämon wieder in die Knie zu zwingen. Aber Ludo Arras Kampfeswille erstarkte immer mehr. Vielleicht nahm ich der weiße Dämon an uns ein Beispiel.
Es ist eine alte Weisheit, daß nur der in Frieden leben kann, der zu kämpfen versteht und bereit ist, diesen Frieden zu verteidigen.
Der weiße und der schwarze Dämon trugen einen erbitterten Kampf aus. Mir kam das sehr gelegen, denn wenn Zepar Ness abgelenkt war, kam ich leichter an ihn heran.
Während Ludo Arra sich redlich bemühte, den schwarzen Satan zu vernichten, was ihm mit bloßen Händen aber kaum gelingen konnte, kämpften Mr. Silver, sein Doppelgänger und ich gegen die Vampire.
Ich setzte das Schwert gegen sie ein.
Wen die Klinge traf, der war verloren.
Als die Schattenwesen begriffen, daß sie uns nicht gewachsen waren, kamen ihre Angriffe zögernder.
Aber einige versuchten dennoch
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