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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schwierigen Rettungsaktion Fotos geschossen.
    Wills hatte die Sache nicht für die Zeitung ausschlachten wollen, und er hatte später dem Kollegen auch verboten, die Aufnahmen irgend jemandem anzubieten. Er selbst hatte sie gekauft.
    George Wills blickte gedankenverloren auf die Bilder.
    Ganz deutlich erinnerte er sich wieder an die Szene auf der Tower Bridge. Er war heute noch stolz darauf, daß es ihm gelungen war, den Mann davon abzubringen, sich das Leben zu nehmen.
    Zwischen dem verhinderten Selbstmörder und seinem Retter war es zu einer lockeren Freundschaft gekommen. Der Mann, der sich damals vor drei Jahren umbringen wollte, war Wills heute sehr dankbar dafür, daß er ihn überredet hatte, es nicht zu tun.
    Der Selbstmordkandidat von einst hatte inzwischen das große Glück gefunden, und darüber freute sich Wills am meisten.
    Diesen Fotos wollte er einen Ehrenplatz einräumen. Er legte sie gesondert auf die Seite.
    Plötzlich war ihm, als habe er ein Geräusch vernommen. Aber er war sich seiner Sache nicht sicher.
    Wills zog an seiner Zigarette und blies den Rauch langsam über den Tisch. Er konzentrierte sich nicht mehr auf die Fotos. Sein Mißtrauen war wach geworden.
    Er lauschte in die Stille hinein, die im Haus herrschte. Die große Standuhr tickte monoton. Sonst war es ruhig. Und doch wurde George Wills das Gefühl nicht mehr los, daß nicht mehr alles in Ordnung war.
    Er erhob sich.
    Seine Nerven spannten sich.
    Neulich war in das Haus des Nachbarn eingebrochen worden. Der oder die Täter hatten Schmuck im Werte von mehreren tausend Pfund erbeutet. War nun dieses Haus an der Reihe?
    George Wills kniff die Augen zusammen.
    Hatten diese Verbrecher die Frechheit, in sein Haus einzudringen, obwohl sie sahen, daß Licht brannte und folglich jemand zu Hause sein mußte? Wills preßte die Kiefer zusammen.
    Na, die sollten ihr blaues Wunder erleben!
    Er rechnete bereits fest damit, daß es mehrere waren.
    Rasch durcheilte er den Livingroom. Er zog die Schublade einer Kommode auf und griff nach dem darin liegenden Revolver. Da er einem Schützenverein angehörte, durfte er Waffen besitzen. Und da sein Haus das letzte in der Siedlung am Stadtrand von London war, war er zusätzlich – nachdem er den Antrag eingereicht hatte – berechtigt, Waffen im Haus zu haben.
    Eine bewahrte er im Wohnzimmer auf. Eine lag oben in seinem Nachtkästchen.
    Und in einem Gewehrständer im Keller gab es vier Schießprügel, gut geölt und gewartet, auf die George Wills mit Recht stolz sein konnte, denn es handelte sich um alte Stücke, um die ihn seine Schützenfreunde beneideten. Die Gewehre waren heute schon ein kleines Vermögen wert.
    Stille im Haus. Immer noch.
    Aber für George Wills war es zur fixen Idee geworden, daß er sich nicht mehr allein im Gebäude befand. Jemand hatte sich Einlaß verschafft. Jemand, dem er mit der Kanone in der Hand jetzt gleich gehörig die Leviten lesen wollte.
    Wills entsicherte den 45er Revolver. Es war ein Single Action Army von Colt. Wills’ Treffsicherheit damit konnte sich sehen lassen.
    Da war wieder ein Geräusch!
    Ein Schleifen. Ein Tappen.
    George Wills’ Blick richtete sich auf die geschlossene Livingroom-Tür. Seine Spannung wuchs. Teufel noch mal, die Eindringlinge versuchten nicht, leise zu sein. Sie machten sich diese Mühe überhaupt nicht. Sie mußten sich ihrer Sache ziemlich sicher sein.
    Wills merkte, daß ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Der untersetzte Mann fuhr sich mit den Fingern durch das dunkle Kraushaar.
    Waren die Eindringlinge gar nicht an Wertsachen interessiert? Was wollten sie dann? Wollten sie zu ihm? Weshalb?
    Die Schritte näherten sich zweifellos der Tür. Wills atmete rascher.
    Er wurde unsicher, wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Immer deutlicher waren die Schritte zu hören. Wills hielt die Spannung plötzlich nicht mehr aus.
    Er wollte etwas unternehmen.
    Es war seine Absicht, die Livingroom-Tür aufzureißen und mit der Waffe in der Hand sein Hausrecht zu verteidigen. Doch als er den ersten Schritt auf die Tür zumachte, wurde sie aufgestoßen. Sie schwang zur Seite und krachte gegen die Wand.
    Und dann sah George Wills drei Schatten!
    ***
    David McKay ächzte. Sein Hals schmerzte ihn. Er erwachte eben erst aus der Ohnmacht, war noch nicht richtig da. Sein Gesicht verzerrte sich. Er drehte den Kopf hin und her und schlug die Augen auf.
    Naßkalte Wände umgaben ihn. Verwirrt setzte er sich auf. Wo war er? Langsam kam sein Denkapparat

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