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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mark.«
    »Aber ich brauche das Manuskript in zehn Minuten.«
    »Du hast es in fünfzehn Minuten. Ich bringe es dir selbst.«
    »Na schön, fünfzehn Minuten. Was tut man nicht alles für einen guten Freund, nicht wahr?«
    »Ich setze dich für Weihnachten auf die Geschenkliste«, sagte Rex Russel und legte auf.
    Es klopfte. Der Reporter zuckte erschrocken zusammen.
    Taras Lord! schoß es ihm schon wieder durch den Kopf.
    Verdammt, Demelza Drake hatte ihm da einen miesen Floh ins Ohr gesetzt. Sie hatte ihm mit diesem Namen unterschwellige Furcht injiziert. Er zog die Brauen unwillig zusammen und schüttelte den Kopf. Demelza sollte nicht wagen, ihn an der Ausübung seines Berufes zu hindern. Das würde sie eine Menge Geld kosten. Vielleicht mehr, als sie aufbringen konnte.
    Es klopfte erneut. Einmal, zweimal, dreimal…
    Wie vorhin.
    Laut und unheimlich hallten die Schläge durch das leere Haus.
    Rex Russel biß sich auf die Lippe. Unschlüssig stand er da. Schließlich gab er sich einen Ruck. Er verließ das Wohnzimmer, das gleichzeitig auch sein Arbeitszimmer war, eilte zur Haustür und fragte: »Wer ist da?«
    Er bekam keine Antwort.
    Das unangenehme Gefühl, das ihn vorhin beschlichen hatte, verstärkte sich.
    »Wer ist da?« fragte er noch einmal.
    Nichts.
    Er nahm die Vorlegekette ab, drehte den Schlüssel im Schloß herum. Die Spannung, die auf einmal da war, ließ seine Nerven vibrieren. Vorsichtig zog er die Tür auf.
    Kühle feuchte Luft blies ihm ins Gesicht.
    Vor der Tür stand niemand.
    Für einen Moment war Russel versucht, zu glauben, er habe sich das Klopfen bloß eingebildet. Aber dann murmelte er: »Ich hab’s doch deutlich gehört. Und da feststeht, daß ich nicht verrückt bin, muß jemand geklopft haben.«
    Er trat zwei Schritte hinaus, blickte nach links und rechts.
    Keine Menschenseele.
    »Hat sich einer einen blöden Scherz erlaubt«, sagte der Reporter und trat ins Haus zurück.
    Er ging ins Wohnzimmer, um das Manuskript zu holen. Er lochte die Blätter, die er als Zweitschrift aufzuheben gedachte. Das Original steckte er in einen großen gelben Umschlag, den er zur Redaktion bringen wollte. Er mußte sich sputen, denn er war schon spät dran.
    Als er nach dem Drücker der Schreibtischlampe griff, warf er zufällig einen Blick zur Terrassentür.
    War dort draußen jemand?
    Eine hochgewachsene Gestalt?
    Sie war nur so kurz zu sehen, daß man sie auch für eine Halluzination hätte halten können. Aber Rex Russel hielt sie für keine Sinnestäuschung. Nicht, nachdem jemand vor wenigen Augenblicken an seine Haustür geklopft hatte.
    »Schleicht hier auf meinem Grundstück herum!« knirschte der Reporter. »Spielt Geisterstunde oder etwas Ähnliches. Na, der kann was erleben!«
    Mit forschem Schritt begab er sich zur Terrassentür. Er fegte den Vorhang zur Seite und öffnete die Isolierglastür. Die Terrasse war leer. Ein Lufthauch strich darüber hinweg und brachte welkes Laub zum Rascheln.
    »Ist da jemand?«
    Stille.
    Russel begab sich bis zum Terrassenrand. Er stieg die Waschbetonstufen hinunter. In den nahen Fliederbüschen raschelte es verdächtig. Russel ballte die Hände zu Fäusten und ging entschlossen darauf zu.
    Seine Augen wurden schmal.
    »Wer immer Sie sind – kommen Sie raus!« verlangte er.
    Nichts rührte sich.
    »Ich weiß, daß Sie sich hier verstecken!«
    Keine Reaktion.
    »Na schön!« sagte Russel ärgerlich. Er warf sich in die Büsche, drückte die Zweige auseinander, kämpfte sich durch das struppige Gewirr. Innerhalb weniger Augenblicke brachte er das Gebüsch hinter sich. Aber er fand niemanden, auf den er sich mit seinen Fäusten hätte stürzen können, wie er es vorgehabt hatte.
    Enttäuscht und ärgerlich machte er kehrt.
    Er wollte nicht mehr länger zögern, das Haus mit dem Manuskript zu verlassen. Mark Rogers mußte ohnedies schon länger als versprochen darauf warten.
    Der Reporter betrat das Wohnzimmer. Er schloß die Terrassentür, brachte die Gardine in Ordnung, drehte sich um und erstarrte, denn an seinem Schreibtisch stand ein Fremder.
    Der Kerl hielt das Manuskript und den Durchschlag in seinen Händen. Er lächelte vorwurfsvoll.
    »Sie hätten das nicht schreiben sollen, Russel.«
    »Waren Sie für diese Geisterbahneffekte vorhin verantwortlich? Haben Sie geklopft?«
    »Ja, das war ich.«
    »Ich nehme an, Sie heißen Taras Lord!«
    »Erraten.«
    »Demelza Drake hat Sie also geschickt!«, sagte der Reporter wütend. Er blickte auf die Blätter, die der

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