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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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war gerade dabei, mir mein Glas noch einmal mit Pernod zu füllen, da trat sie ein. Unbeschreiblich schön war sie. Ihre Bewegungen hatten etwas Feierliches an sich. Ihr Gang war gravitätisch. Ihre Schönheit faszinierte mich so sehr, daß ich die Flasche wegstellte und das schwarzhaarige Mädchen mit offenem Mund anstarrte.
    Sie lächelte, und dieses Lächeln wärmte eines jeden Mannes Seele.
    Mir fiel auf, daß sie das Lächeln meinem Freund Mr. Silver schenkte. Ich wußte nicht, wer sie war, fühlte aber, daß es zwischen ihr und Mr. Silver Bande gab, die schon vor meiner Zeit geknüpft worden waren.
    »Hallo, Silver«, hauchte sie.
    Plötzlich schien der Ex-Dämon verrückt zu werden. Er sprang auf, als hätte ihn jemand mit einer glühenden Zange in den Hintern gekniffen. Beinahe hätte er den Tisch umgeworfen, gegen den er stieß.
    »Roxane!« röhrte er, und dann liefen sie aufeinander zu und fielen sich lachend in die Arme. »Roxane! O Roxane!«
    Der Hüne drückte die Hexe leidenschaftlich an sich und bedeckte ihr Gesicht mit unzähligen Küssen.
    Ich hatte Mr. Silver noch nie so erlebt. Nie hätte ich mir träumen lassen, daß dieser große Klotz zu solch einer Leidenschaft fähig wäre.
    Seit ich den Namen gehört hatte, kannte ich mich aus. Ich wußte Bescheid. Mr. Silver hatte mir hin und wieder von seiner Jugendliebe erzählt, obwohl er im allgemeinen mit Schwänken aus seinem Vorleben geizte. Er sprach nicht gern über die Zeit von damals, und ich akzeptierte das.
    Aber hin und wieder redete er doch über die Zeit, wo wir uns noch nicht gekannt hatten, und dann fiel auch der Name Roxane.
    Und so sah sie aus. Ein Prachtmädchen. Eine Traumfrau.
    Jetzt konnte ich verstehen, wieso Mr. Silver sie nicht vergessen konnte. Sie hatte einen unauslöschlichen Eindruck auf ihn gemacht, und sie schien ihn immer noch so wie damals zu lieben.
    Ihrer beider Zuneigung hatte die Zeiten überdauert. Nichts hatte sich zwischen ihnen geändert. Sie schienen da fortsetzen zu können, wo sie vor langer Zeit aufzuhören gezwungen gewesen waren.
    Der Ex-Dämon nahm das Gesicht des Mädchens zwischen seine Pranken. »Wie geht es dir, mein Schatz? Bist du immer noch auf der Flucht?«
    »Leider ja, aber ich habe mir gute Verstecke geschaffen. Wenn ich vorsichtig bin, erwischt man mich nie. Im allgemeinen konnte ich feststellen, daß das Interesse derer, die mich jagen, allmählich nachläßt. Ihr Eifer hat sich abgenutzt. Sie haben viele andere Probleme. Was ist dagegen schon eine abtrünnige Hexe?«
    »Wieso kommst du nach Wien?« fragte Mr. Silver.
    »Ich habe erfahren, daß Atax etwas gegen euch im Schild führt.«
    Mr. Silvers Blick verfinsterte sich. »Atax, die Seele des Teufels. Wir haben ihm einen dicken Strich durch seine verdammte Rechnung gemacht.«
    »Das wird er euch nie verzeihen«, sagte Roxane.
    Der Ex-Dämon grinste. »Das stört uns nicht.«
    »Er hat drei Dämonen-Zwerge geschaffen.«
    Mr. Silver blickte mich an. »Hast du das gehört, Tony? Jetzt wissen wir, wer hinter dem Erscheinen dieser kleinen Teufel steckt. Ist sie nicht großartig, meine kleine Roxane? Roxane, das ist mein Freund und Kampfgefährte Tony Ballard. Tony, komm her und gib Roxane einen Kuß.«
    »Das tu? ich gern, aber was wird Roxane dazu sagen?« erwiderte ich grinsend.
    »Sie wird sich darüber freuen.«
    Ich ging hin und küßte sie auf beide Wangen, aber das war ihr nicht genug. Sie selbst küßte mich auf den Mund. Ihre Lippen waren weich und warm und schmeckten nach Himbeeren.
    »Und jetzt du, Vladek«, sagte Mr. Silver.
    Der Brillenfabrikant ließ sich das nicht zweimal sagen. Auch ihn küßte Roxane auf den Mund, und sie sagte: »Mr. Silvers Freunde sind auch meine Freunde. Ich möchte, daß wir uns duzen.«
    »Okay«, sagte Vladek.
    »Einverstanden«, sagte ich.
    »Setzen wir uns«, schlug Mr. Silver vor. »Meine Güte, ich kann es immer noch nicht fassen, dich gesund und munter vor mir zu sehen.«
    Wir nahmen Platz. Roxane setzte sich neben den Ex-Dämon auf die Sitzbank. Ganz klar.
    »Erzähl uns mehr über Atax«, verlangte Mr. Silver.
    »Wie du weißt, besitze ich die Fähigkeit, zwischen den Dimensionen hin- und herzupendeln«, sagte Roxane. »Auf einem dieser Dimensionsprünge kam mir zu Ohren, daß ihr Atax? Pläne durchkreuzt habt. So etwas kann der Herrscher der Spiegelwelt natürlich nicht auf sich sitzen lassen.«
    »Natürlich nicht«, knurrte Mr. Silver.
    »Er hat deshalb einen raffinierten Plan ausgeklügelt, um

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