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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die richtigen Worte, um sie wieder herumzukriegen, denn sie liebte ihn trotz allem weiter.
    Nach der Versöhnung gab es in der Regel einen kurzen Waffenstillstand. Aber der Kater ließ das Mausen nicht, und so begann alles immer wieder von vorn, wobei die Pausen dazwischen immer kürzer wurden.
    Bis Claudia es nicht mehr länger ertragen konnte, sich einen Anwalt nahm und die Scheidung einreichte.
    Aber sie fühlte sich danach nicht besser, sondern leer und ausgebrannt, einsam und verlassen. Der Katzenjammer hielt immer noch an, obwohl er langsam schwächer wurde.
    Sie wandte sich vom Spiegel ab und blickte auf das Telefon. Sofort begannen ihre Nerven zu vibrieren.
    Nein, sie war noch lange nicht darüber hinweg. Sie empfand noch immer etwas für Herbert. Es war ihr nicht gelungen, ihn mit der Scheidung aus ihrem Herzen zu reißen, aber sie war heute wenigstens schon so weit, daß sie sicher sein konnte, nicht noch einmal auf ihn hereinzufallen.
    Sie hatte genug vom Leid, von den Demütigungen, von den Tränen. Sie wollte das nicht noch einmal alles durchmachen. Es wäre über ihre Kräfte gegangen.
    Langsam – als hätte sie Angst davor – näherte sie sich dem Telefon.
    Als ihre Finger den Hörer berührten, war sie wie elektrisiert. Es fiel ihr schwer, sich zu überwinden, den Telefonhörer abzuheben.
    Wie würde Herbert ihren Anruf auffassen? Würde er denken, sie könne das Leben ohne ihn nicht meistern?
    Langsam wählte sie die Nummer seiner Firma. Er arbeitete in einer Wiener Großdruckerei. Die Telefonistin meldete sich. Ihre Stimme klang freundlich, so als ob ihr jedermann willkommen wäre.
    Claudia ließ sich mit Herberts Büro verbinden, und gleich darauf hörte sie die angenehme Stimme ihres geschiedenen Mannes. Ein heftiger Schauer durchlief sie.
    Am liebsten hätte sie den Hörer gleich wieder in die Gabel gelegt.
    »Hallo!« sagte er zum zweitenmal.
    »Guten Tag, Herbert«, sagte Claudia und versuchte ihrer Stimme einen sicheren Klang zu geben.
    »Claudia!« rief er, und sie hatte den Eindruck, daß er sich ehrlich über ihren Anruf freute. »Das ist aber eine erfreuliche Überraschung. Geht es dir gut? Kommst du zurecht? Kann ich irgend etwas für dich tun?«
    Du mit deiner Ritterlichkeit, dachte sie. Immer hilfsbereit, immer besorgt. Aber nur so lange, bis du bekommen hast, was du haben wolltest.
    »Ich kann nicht klagen, es geht mir ausgezeichnet«, sagte sie.
    »Das höre ich gern.«
    »Und dir? Wie geht es dir?«
    »Man schlägt sich so durch. Seit ich dich nicht mehr um mich habe, fehlt mir etwas, und das Leben ist eintönig geworden.«
    Vorsicht! sagte sich Claudia. Er will nur dein Mitleid erregen!
    Sie war froh, daß sie ihn in den sechs Jahren so gut kennengelernt hatte.
    »Ich bin sicher, es gibt jemanden, der dir die Langeweile vertreibt«, sagte sie. »So jemanden hat es immer gegeben.«
    »Im Moment bin ich solo.«
    »Du wirst doch nicht etwa müde geworden sein.«
    »Ein bißchen schon. Der ganze Rummel macht mir nicht mehr so viel Spaß wie früher. Neuerdings bleibe ich abends lieber zu Hause, höre mir Schallplatten an, lese. Ich glaube, ich werde langsam alt.«
    Sie lachte. »Du doch nicht. Du hast die ewige Jugend gepachtet.«
    »Hand aufs Herz, Claudia, gibt es schon wieder einen Verehrer?«
    »Einen? Hunderte. Sie stehen vor meinem Haus Schlange. Aber ich bin von Männern geheilt. Das verdanke ich dir.«
    »Das tut mir aufrichtig leid«, sagte Herbert. »Ich denke sehr oft an die Zeit, die wir zusammen verbracht haben. So schlecht war sie gar nicht.«
    »Nicht für dich, da hast du recht. Du hast dir ja jede Freiheit genommen.«
    Er seufzte. »Ach, Claudia, warum weiß man immer erst nachher, welchen Schatz man verloren hat. Du hast mir sehr viel bedeutet.«
    »Du mir auch.«
    »Du bedeutest mir immer noch viel, Claudia.«
    »Ich bitte dich, laß das. Das führt zu nichts.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    »Könnten wir uns heute abend nicht irgendwo treffen? Nur so. In alter Freundschaft. Wir können von alten Zeiten plaudern.«
    »Ich will das nicht alles noch einmal aufwärmen, Herbert. Was vorbei ist, ist vorbei. Ich möchte es vergessen. Es bringt nichts, sentimental zurückzublicken.«
    »Wie wär's mit einer herrlichen Pizza in diesem kleinen italienischen Restaurant in der Dorotheengasse? Erinnerst du dich noch an den kleinen schnauzbärtigen Kellner, über den du immer so herzlich lachen konntest?«
    Nimm dich zusammen! verlangte Claudia von sich. Laß dich nicht

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