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GK416 - Die Rückkehr der Bestie

GK416 - Die Rückkehr der Bestie

Titel: GK416 - Die Rückkehr der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Alderton glaubte in diesem Moment graue Haare zu bekommen. Er befürchtete für den Pfleger das Schlimmste. Der Mann durchstieß mit dem Rücken das Fenster. Glas klirrte.
    Entsetzt spreizte der Pfleger die Arme ab, und so verhinderte er im letzten Moment einen Sturz in die Tiefe. Daraufhin rief Roger Alderton: »Lassen Sie ihn! Greifen Sie ihn nicht mehr an! Es hat keinen Zweck! Er ist uns allen überlegen!«
    Yabsley schritt durch den Raum. Die Pfleger und der Arzt wichen vor ihm zurück. Der Bildhauer verließ das Behandlungszimmer. Niemand hinderte ihn daran.
    Er warf die Tür hinter sich zu. Alderton atmete hörbar aus. Dann startete er. Er lief zur Tür und öffnete sie. Die Krankenschwester kam. »Hier ist die Zwangsjacke.«
    »Sieht so aus, als würden wir sie nicht mehr benötigen«, sagte Roger Alderton.
    »Ist der Patient endlich friedlich geworden?«
    »Nein, er ist abgehauen.«
    ***
    Dave Donovan und ich rätselten herum, was die Blutbestie wohl als nächstes tun würde. »Ist nicht leicht zu sagen«, meinte mein amerikanischer Kollege. »Steve Dury ist unberechenbar wie das Wetter.«
    »Beim Wetter kann man gewisse Strömungen und Tendenzen voraussehen«, sagte ich. »Aber bei Dury…«
    »Ich kann mich so verdammt schwer in seine Lage versetzen«, sagte Dave. »Als ihn Lee J. Flacks Experiment zum Ungeheuer machte, trug er noch gewisse menschliche Züge in sich. Er war zum Beispiel mit Kugeln verletzbar, und Alice, seine Verlobte - meine jetzige Frau -, konnte eine menschliche Saite in ihm zum Schwingen bringen. Sie redete ihm so lange ins Gewissen, bis er bereit war, sich selbst das Leben zu nehmen. Leider hat es nicht geklappt. Ich frage mich heute nun, was von damals noch in ihm steckt. Ist er noch irgendwo ein Mensch oder nur noch Bestie? Sollte er noch irgendwelche Gefühle haben, dann könnte ich mir vorstellen, daß er sich zu dem Haus begibt, in dem Alice gewohnt hat.«
    Ich nickte. »Diese Überlegung ist nicht einmal so übel, Dave. Steve Dury erinnert sich bestimmt noch an Alice und an das Haus, in dem sie gewohnt hat. Vielleicht sollten wir uns da einmal hinbegeben.«
    »Schaden kann’s nicht. Vielleicht haben wir Glück, und die Blutbestie handelt genau so, wie wir denkjen. Wäre doch prima, oder?«
    »Oja, das wäre toll«, sagte ich.
    Wir saßen in Yabsleys Rover. Der Bildhauer würde bstimmt nichts dagegen haben, daß wir seinen Wagen benutzten. Wir hatten Holsworthy kreuz und quer abgefahren und hatten uns auch die Umgebung des Cornwallstädtchens angesehen. Von Steve Dury keine Spur. Aber wir konnten trotzdem sicher sein, daß sich das Monster nicht in Luft aufgelöst hatte. Diesen Gefallen tat uns die Blutbestie bestimmt nicht.
    Dave Donovan sagte mir, wie ich fahren mußte, und zehn Minuten später erreichten wir Alices ehemaliges Zuhause. Sie hatte es verkauft, als Dave sie gefragt hatte, ob sie seine Frau werden wolle und sie mit nach Amerika nahm. Sie war überglücklich über seinen Antrag gewesen. Kein anderer Mann in Holsworthy hatte bei ihr Chancen gehabt. Sie schien gewußt zu haben, daß Dave sie eines Tages zur Frau nehmen würde. Dafür hatte sie gelebt. Für nichts anderes.
    Dury war ein schmerzliches Kapitel in ihrem Leben. Sie hatte Steve sehr geliebt, aber sie hatte für die Bestie, die aus ihrem Verlobten geworden war, keine Liebe mehr empfunden. Nicht nach all den grauenvollen Taten, die Steve Dury verübt hatte.
    Es war ein etwas abseits stehendes Haus, in dem Alice aufgewachsen war. Der jetzige Besitzer hatte nichts daran verändert. Alles war noch so, wie Dave Donovan es in Erinnerung hatte.
    »Wer wohnt in diesem Haus?« wollte ich wissen.
    »Clay Mackintosh und seine vier Söhne: Bill, Erntes, Frank und Dean«, antwortete Dave.
    Wir stiegen aus. James Cobbs Warnung schien bereits die Runde in Holsworthy gemacht zu haben. Der Alarm hatte auch Mackintosh und seine vier Söhne erreicht, und sie hatten sich entsprechend auf die Ausnahmesituation eingestellt und auf ein mögliches Erscheinen von Steve Dury vorbereitet.
    Dave und ich gingen auf die Haustür zu. Ich sah eine Gestalt an einem der dunklen Fenster. Es war also wer im Haus, obwohl nirgendwo Licht brannte. Dave läutete.
    Da sich die Mackintoshs verbarrikadiert hatten, dauerte es eine Weile, bis sich die Tür öffnete. Wir hörten, wie dahinter gepoltert und rumort wurde. Endlich ging die Tür auf, und Clay Mackintosh trat heraus. Er war ein vierschrötiger grauhaariger Mann mit breiten Schultern und

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