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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hast uns gerufen«, sagten die gespenstischen Erscheinungen mit hohler Stimme.
    »Ja, ich brauche Hilfe«, erwiderte die rothaarige Hexe.
    »Was sollen wir für dich tun?«
    »Man will mich wegen Mordes verurteilen. Urapunga ist ein kleiner Ort. Er hat keinen eigenen Richter. Wenn es gilt, Recht zu sprechen, kommt ein Richter aus Darwin hierher. Ich möchte, daß ihr das verhindert. Sorgt dafür, daß kein Richter nach Uranpunga kommt.«
    »Es wird geschehen.«
    Lucie Lamarr lächelte zufrieden. Es bereitete ihr Vergnügen, dem Sheriff ihre Macht zu demonstrieren, und sie war entschlossen, ihn für die harte Behandlung, die er ihr angedeihen ließ, zu bestrafen.
    Bald, schon sehr bald, würde auch er sterben!
    ***
    Wir erreichten Australien über Singapur, wo Tucker Peckinpah während einer kurzen Zwischenlandung im VIP-Raum des Airports zwei Geschäftsleute traf und mit ihnen über die Bedingungen einer größeren Stahllieferung sprach. Kaum in Darwin angekommen, stürzte sich Peckinpah gleich wieder ins Geschäft. Vom Flugplatz aus rief er mehrere Leute an und vereinbarte mit ihnen Termine. Erst dann fuhren wir zum Hotel, in dem der Industrielle telegrafisch Zimmer reservierenlassen hatte.
    Nachdem wir geduscht hatten, trafen wir uns zu einem Drink in der Hotelbar. Tucker Peckinpah trug einen teuren weißen Seidenanzug. Er sah darin wie ein Filmstar aus. Als ich ihm das sagte, lachte er herzlich.
    »Man muß ein bißchen Eindruck auf die Leute machen, mit denen man Geschäfte tätigen will«, sagte er und blickte auf seine Uhr. »Wird langsam Zeit, daß ich mich auf den Weg mache. Habt ihr schon ein Programm?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Wir legen uns auf die faule Haut.«
    »Auch nicht schlecht.«
    »Das würde Ihnen auch guttun.«
    »Keine Sorge, meine Freizeit kommt nicht zu kurz, darauf achte ich schon.«
    »Ich habe nicht diesen Eindruck.«
    »Sie sind ja nicht immer dabei, wenn ich faulenze.«
    »Weil es nur alle zehn Jahre mal vorkommt«, sagte ich.
    Der Industrielle lächelte verschmitzt, rutschte vom Hocker, ließ die Hälfte seines Drinks stehen und verabschiedete sich.
    »Die freien Tage, die er sich im Jahr gönnt, kannst du an einer Hand abzählen«, brummte Mr. Silver.
    »Wem sagst du das?« erwiderte ich und blickte dem reichen Geschäftsmann kopfschüttelnd nach. »Aber für ihn scheint es das richtige Leben zu sein.«
    Wir blieben noch eine halbe Stunde. Ich genehmigte mir eine zweite Pernodfüllung und anschließend organisierte ich für uns einen Leihwagen. Wir sahen uns die Sehenswürdigkeiten Darwins an: das Gerichtsgebäude, Christ Church, den chinesichen Tempel, erreichten über die Eafct Point Road die Ross Street, wo genau an der Stelle, wo Keith und Ross Smith auf ihrem legendären Flug von London nach Australien im Jahre 1919 die Küstenlinie schnitten, ein Denkmal steht. Auch das Fannie-Bay-Gefängnis sahen wir uns an, und als wir wenig später am Hafen standen, fiel mir auf, daß Mr. Silver sehr schweigsam geworden war.
    Ich sah ihn prüfend an. »Was hast du? Sehnst du dich nach Roxane? Hast du Liebeskummer?«
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf.
    »Was ist es denn? Irgend etwas bedrückt dich, ich sehe es dir an«, sagte ich.
    Der Hüne mit den Silberhaaren rümpfte die Nase. »Irgend etwas stinkt hier, Tony. Wir hätten nicht herkommen sollen. Ich habe da so eine düstere Ahnung. Etwas wird passieren. Schreckliche Ereignisse haben ihren Lauf genommen, und wir werden in sie verstrickt werden.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich weiß nicht, was geschehen wird, aber ich weiß, daß unangenehme Dinge auf uns zukommen.«
    Ich seufzte, und ich hoffte, daß sich Mr. Silver irrte. Doch tief in meinem Inneren wußte ich, daß das nicht der Fall sein würde. Der Ex-Dämon verfügte über so etwas wie ein Radar für Gefahren. Es funktionierte nicht immer, aber wenn es ihn warnte, dann konnte man sich darauf verlassen.
    Von diesem Moment an hatte auch ich nicht mehr viel von den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ich schaltete auf Abwehr, ohne zu wissen, was mir bevorstand.
    Wie hart der Gang werden würde, sollten wir bald erfahren.
    ***
    Kenny Koba war mit Leib und Seele Pilot. Er flog alles, was in die Luft zu kriegen war. Ein waghalsiger Mann, der weder Tod noch Teufel fürchtete. Ein Hansdampf in allen Gassen.
    Mal war er als Postflieger unterwegs, dann half er beim Viehtrieb aus oder flog bei einer Rettungsaktion mit, wenn einer der Heli-Cowboys vom Himmel gefallen war.
    Er hatte schon vielen

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