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GK446 - Der Geisterhenker

GK446 - Der Geisterhenker

Titel: GK446 - Der Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllengalgen gerichtet. Der Geisterscherge versetzte ihnen einen derben Stoß.
    »Vorwärts!«
    Sie setzten sich langsam in Bewegung. Er war nicht leicht für sie - ihr letzter Gang. Ich zog meinen Colt Diamondback und entsicherte ihn. Mir war, als würde ich auf glühenden Kohlen stehen.
    Wann war der richtige Augenblick, einzugreifen? Jetzt schon?
    Die Delinquenten erreichten die Holztreppe, die zum Podium hinaufführte. Oben stand der Geisterhenker mit vor der voluminösen Brust verschränkten Armen. Eine furchteinflößende Erscheinung. Kraftstrotzend und grausam. Er lebte nur, um zu töten, und deswegen haßte ich ihn.
    Als Oliver Kirste seinen Fuß auf die erste Stufe der Treppe setzte, stand mein Entschluß fest, die Attacke zu starten.
    Wie ein Kastenteufel flitzte ich aus meinem Versteck.
    Lance, der auf diesen Augenblick mit vibrierenden Nerven gewartet hatte, tat das gleiche. Die durchscheinenden Gestalten wirbelten herum. Sie entdeckten Lance Selby zuerst und griffen ihn sofort an. Eine Woge aus transparenten Gestalten brandete meinem Freund entgegen.
    Der Parapsychologe wirkte eiskalt.
    Er hob die Commander und begann zu feuern.
    Jeder Schuß war ein Treffer.
    Jeder Treffer löschte ein Geisterleben aus!
    Drei, vier, fünf durchscheinende Wesen vergingen. Die anderen stoppten. Sie wollten nichts auch so enden.
    Lanee schoß weiter. Bis die Pistole leer war. Er ballerte Löcher in die Reihen der Geister. Nachdem er die letzte Kugel aus dem Lauf gejagt hatte, wechselte er blitzschnell das Magazin. Die Geister dachten, ihn in dieser kurzen Zeitspanne zu kriegen. Eine gefährliche Front wuchtete sich ihm entgegen, doch bevor sie ihn erreichte, war die Colt Commander wieder einsatzbereit, und die geweihten Silberkugeln hielten abermals reiche Ernte unter den Höllenwesen.
    Lance war völlig Herr der Lage. Er schlug den Angriff der Geister bravourös zurück. Ich brauchte mich nicht um ihn zu kümmern, konnte mich bedenkenlos jener Aufgabe zuwenden, die ich mir selbst zugedacht hatte.
    Pfeilschnell war ich unterwegs.
    Ich erreichte die Treppe, die zum Podium hinaufführte. Oliver Kirste und Torsten Klenke erhielten von mir einen Stoß, der sie von der Treppe wegbeförderte. Der Höllenknecht stürzte sich auf mich.
    Ich fackelte nicht lange, setzte ihm meinen Colt Diamondback an die Brust und drückte ab. Das geweihte Silber zerstörte ihn. Er löste sich auf. Ich drehte mich schwungvoll um und hetzte die Holzstufen hinauf.
    »Na schön, Ballard, dann wirst eben du am Höllengalgen baumeln!« brüllte der Geisterhenker wutschäumend.
    Er katapultierte sich mir entgegen. Ungemein schnell war er. Schneller, als ich erwartet hatte. Und er setzte seinen Fuß ein. Der Tritt traf meine Schußhand. Ein heftiger Schmerz durchraste mein Handgelenk, und wieder einmal begriff ich, daß sich meine Unverwundbarkeit nur auf irdische Angriffe beschränkte. Wenn ich es mit Geistern und Dämonen zu tun hatte, war ich weiterhin so verletzbar wie früher.
    Der Schmerz machte meine Finger gefühllos und kraftlos. Ich verlor den Revolver. Er überschlug sich mehrmals und fiel auf das Podium. Ich wollte mir die Waffe sofort wiederholen, aber das ließ der Geisterhenker nicht zu.
    Sein harter Faustschlag warf mich gegen den Galgenbalken.
    Ich ergriff mit beiden Händen die Holzleiter. Sie war schwer. Ich rammte sie dem Höllenhenker in den Bauch und stieß ihn zurück, aber er kam sofort wieder. Auch er packte die Leiter. Wir kämpften darum. Ich verlor. Der Geisterhenker warf die Leiter vom Podium.
    Unten schoß sich Lance Selby durch die Geisterreihen einen Weg zu Oliver Kirste und Torsten Klenke. Er nahm die beiden Jungen in seine Obhut, wechselte mit der Geschicklichkeit eines Taschendiebes erneut das Magazin seiner Pistole. Das ging immer wieder so blitzartig, daß die Geister keine Chance hatten, dem Parapsychologen gefährlich zu werden.
    Er löste die Fesseln von Torsten Klenke.
    »Binde deinen Freund los!« verlangte er hastig und feuerte auf eine Spukgestalt, die sich von der Seite an ihn heranzupirschen versuchte.
    Torsten nahm Oliver die Fesseln ab.
    »Rührt euch nicht von der Stelle!« sagte Lance, ohne die transparenten Gegner aus den Augen zu lassen. »Bleibt immer hübsch hinter mir!«
    Die beiden nickten.
    Und der erbitterte Kampf - Gut gegen Böse - tobte weiter!
    Der Geisterhenker stampfte auf mich zu. Er wollte mich packen. Ich tauchte unter seinen Händen weg und sprang nach vorn. Gleichzeitig drehte ich mich,

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