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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte ich die Hexe aus dem Jenseits, nachdem sie ihren Rundblick beendet hatte.
    Sie seufzte. »Tut mir leid, Tony, wir sind in Markia gelandet.«
    »Wo liegt Dargan?«
    »Jenseits des Flusses.«
    »Dann begeben wir uns eben da hinüber. Wo befindet sich die Halbinsel Sorticas?«
    »Hinter den Bergen.«
    »Ach, du Schreck.«
    »Ich dachte, wir bitten die Darganesen um Unterstützung. Skup hat die Halbinsel seinem Land einverleibt. Um bis zum Wolfsschrein vorstoßen zu können, werden wir darganesische Hilfe benötigen.«
    »Dann laß uns mal lostraben«, sagte ich und setzte mich in Bewegung, aber ich erstarrte schon nach dem ersten Schritt, denn plötzlich fing der Hügel vor mir zu leben an.
    Sie kamen aus Erdlöchern, die ich zuvor nicht gesehen hatte. Grüne Schattengeschöpfe mit drei Armen, bis an die Zähne bewaffnet.
    Wir waren von kriegerischen Markiasen eingekreist!
    ***
    Vicky Bonney stahl sich aus dem Zimmer. Auf Zehenspitzen verließ sie den Raum, weil sie Hunger hatte. In der Küche kochte sie sich eine Steinpilzsuppe und aß ein Butterbrot dazu. Eine ungewöhnliche Mahlzeit für eine so erfolgreiche Autorin, werden manche denken, aber Vicky hatte trotz ihres internationalen Erfolgs nichts von ihrer Einfachheit verloren.
    Ihre Bücher wurden in acht Sprachen übersetzt, eines wurde bereits mit großem Erfolg verfilmt, an einem zweiten Streifen wurde in Hollywood bereits gearbeitet. Dennoch hielt sie das Haus noch immer selbst in Schuß und stellte auch keine Köchin ein. Was zu tun war, erledigte sie zusammen mit Roxane, und es überforderte sie in keiner Weise.
    Nachdem sie satt war kehrte sie zu Mr. Silver zurück. Bei seinem Anblick krampfte sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Dieser kraftstrotzende Bursche war jetzt von einem kleinen Kind umzupusten. Daß es dazu einmal kommen würde, hätte sich Vicky Bonney nicht träumen lassen.
    Sie hielt Roxane und Tony Ballard die Daumen und hoffte, daß die beiden bald wiederkommen würden. Mit dem Wunderkraut, das Mr. Silver wiederherstellen würde. Es war seine einzige Rettung. Wenn Roxane und Tony versagten, war der Ex-Dämon verloren.
    Wenn sie versagten…
    Die blonde Schriftstellerin fuhr sich an die Lippen. Was wurde dann aus Roxane und Tony Ballard? Würden sie jemals wieder zur Erde zurückkehren? Würde Vicky den Mann, den sie so sehr liebte, je Wiedersehen? Die Schriftstellerin versuchte, diese quälenden Fragen aus ihrem Kopf zu verbannen.
    Langsam ließ sie sich auf den Stuhl nieder, der neben Mr. Silvers Bett stand. Mit einem Tuch tupfte sie die Stirn des Hünen ab. Sein silbriger Schweiß tränkte das Gewebe.
    Er wurde unruhig, atmete röchelnd.
    Er geht auf die Krise zu, dachte Vicky Bonney verzweifelt. Und ich kann ihm nicht helfen. Großer Gott, beeilt euch, Roxane und Tony, sonst…
    Der Ex-Dämon klapperte mit den Zähnen. Er drehte den Kopf heftig hin und her.
    Vicky beugte sich über ihn. »Still, Silver. Sei ruhig, ganz ruhig. Ich bin bei dir…«
    Aber der Hüne mit den Silberhaaren wurde nur noch unruhiger. Er hob abwehrend die kraftlosen Hände. Sein Gesicht verzerrte sich. Vicky Bonney nahm an, daß ihn wieder einer seiner schrecklichen Alpträume quälte. Was sollte sie tun? Ihn aufwecken? Würde der Alptraum dann enden? Oder würde er sich fortsetzen, sobald Mr. Silver wieder weiterschlief?
    Der Ex-Dämon preßte die Kiefer zusammen. Er murmelte unverständliches Zeug.
    Seine Krankheit schien sich zu verschlimmern. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide.
    »Himmel, Silver, du wirst doch nicht - ster…«
    Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch.
    Vickys Augen füllten sich mit Tränen.
    Verstört sah sie den Ex-Dämon an. Er bäumte sich in wilder Verzweiflung auf. Und einen Augenblick später sackte er unvermittelt in sich zusammen. Vollkommen still lag er da.
    Vicky Bonney starrte ihn entgeistert an. Mr. Silver rührte sich nicht mehr. Er atmete nicht mehr. Mit schlaffen Zügen lag er im Bett, als wäre er tot. TOT! Vicky konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie merkte, wie die Trauer ihr die Kehle zuschnürte.
    Alles, was Roxane und Tony Ballard im Reich der grünen Schatten jetzt durchmachten, würde vergeblich sein. Sie hätten umkehren können, denn Mr. Silver brauchte das Heilkraut nicht mehr.
    Der Ex-Dämon war soeben gestorben!
    ***
    Wir rückten näher zusammen. Ich versuchte, die Markiasen zu zählen, doch es waren zu viele. Überall tauchten sie auf, hielten Schwerter und Lanzen, Streitäxte und

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