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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gab.
    Breitbeinig baute sich Skup vor uns auf. Ich merkte, wie seine Männer ihn fürchteten. Die Angst stand ihnen deutlich ins grüne Schattengesicht geschrieben. Seine Untertanen hatten bestimmt kein leichtes Leben. Wer Skups Unmut erregte, dessen Kopf saß garantiert verdammt locker auf den Schultern.
    »Ich bin Skup, der Herrscher von Markia!« bellte der Tyrann. »Arrgo berichtete mir, daß ihr in unser Land eingedrungen seid!«
    »Es war ein Versehen«, sagte ich.
    »Ja, das sagte mir Arrgo auch. Aber ich glaube euch das ebenso wenig wie er. Ihr habt das Dimensionstor absichtlich aufgestoßen, und zuvor müßt ihr die Wächter ausgeschaltet haben. Für mich kann das Versehen nur darin, bestehen, daß ihr hofftet, nach Dargan zu gelangen! Wolltet ihr nach Dargan?«
    Ich wechselte mit Roxane einen raschen Blick. Was sollte ich antworten?
    »Ja«, sagte die Hexe, ehe ich mich zu einer Antwort durchringen konnte. »Ja, wir wollten nach Dargan.«
    »Die Darganesen sind unsere Todfeinde!« sagte Skup schneidend. »Was habt ihr mit denen zu schaffen?«
    »Mein Freund ist schwerkrank«, sagte Roxane. Sie dachte wohl mit der Wahrheit am ehesten durchzukommen.
    Aber ich war anderer Meinung. Bei Skup kam man mit nichts durch.
    »Im Wolfsschrein auf Sorticas befindet sich das Zauberkraut, das meinen Freund retten könnte«, fuhr Roxane fort. »Wir brauchen es.«
    »Und deshalb wolltet ihr nach Dargan«, knurrte Skup. »Obwohl euch sicherlich auch bekannt ist, daß sich Sorticas seit einiger Zeit in unserem Land befindet. Ihr wolltet nach Dargan, um euch mit Prinzessin Ragu zu verbünden.«
    »Das ist nicht wahr!« warf ich ein.
    »Schweig, Ballard! Dieses Mädchen sagt die Wahrheit!«
    »Aber nein, sie weiß nicht, was sie redet !«
    Ein Fàustschlag ließ mich verstummen. Arrgo hatte mir eine von seinen drei Fäusten in den Bauch gerammt. Ich wünschte mir, nicht gefesselt und mit ihm allein zu sein, dann hätte ich mich für diesen gemeinen Hieb revanchiert.
    »Wenn Skup sagt, du sollst still sein, dann hältst du gefälligst den Mund, Ballard!« blaffte Arrgo.
    Ich sah, wie sich die Augen des Tyrannen verengten, obwohl sie in seinem grünen Schattengesicht nur undeutlich zu erkennen waren.
    »Ihr hattet die Absicht, euch mit unseren Todfeinden zu verbünden. Damit seid auch ihr unsere Todfeinde. Hinzu kommt, daß ihr ohne Erlaubnis in unser Land eingedrungen seid. Dafür kennen wir nur eine Strafe: den Tod!«
    »Aber wir wollten uns doch nur das Zauberkraut holen«, sagte Roxane verzweifelt.
    »Es gehört mir!« schrie Skup sie an. »Es wird von den Satansdruiden und ihren Kristallvampiren bewacht, und nur Markiasen, die loyal hinter mir stehen, dürfen es verwenden, sonst niemand!«
    Skup gab Arrgo ein Zeichen.
    Dieser trat näher an ihn heran. »Ich möchte meinen tapferen Kriegern etwas Besonderes bieten, deshalb werden wir die beiden zu Tingo bringen.«
    Roxane schluckte erschrocken.
    »Tingo?« raunte ich ihr zu. »Wer ist Tingo?«
    »Eine Dämonenschlange«, sagte Roxane, und ich erkannte, daß sie bleich geworden war.
    ***
    Ragu, die Herrscherin von Dargan, saß mit sorgenverhangener Miene auf einem thronähnlichen Stuhl, während ihr Freund und treuer Berater Ugar im großen Raum unruhig auf und ab ging. Seinetwegen hatte Ragu damals Skup den Korb gegeben. Weil sie seit ihrer Kindheit sehr viel für Ugar empfand. Eines Tages würde er an ihrer Seite Dargan regieren. Wann, das hing in erster Linie von ihm ab. Ragu wollte ihn nicht drängen. Er wußte, was sie für ihn empfand, und er würde sie heiraten, sobald es für Dargan diese schreckliche Bedrohung, die Skup hieß, nicht mehr gab.
    Die einäugige Prinzessin war im Reich der grünen Schatten eine sagenhafte Schönheit. Ihr Körper war wohlgeformt, biegsam und geschmeidig. Wie geschaffen für die Liebe und zum Kinderkriegen.
    Aber solange Skup seine Krieger immer wieder gegen Dargan führte, wollte Ugar nicht daran denken, eine Familie zu gründen.
    »Wann wird er endlich aufhören, uns mit seinem Haß zu verfolgen?« sagte Ragu seufzend.
    »Niemals. Der Kampf gegen Dargan ist sein ganzer Lebensinhalt. Er wird erst Ruhe geben, wenn wir beide tot sind und das Land in seinen Besitz übergeht. Er wird die meisten Darganesen vernichten und den Rest zu Sklaven machen.«
    »Was für ein Teufel er doch ist.«
    »Du hast recht getan, ihn nicht zu heiraten, Ragu.«
    »Wir könnten im Reich der grünen Schatten friedlich nebeneinander leben.«
    »Nicht, solange Markia

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