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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ugar weiter. »Ich verlange nicht von dir, daß du etwas überstürzt, Massas. Laß dir Zeit. Überlege dir alles in Ruhe, und sage mir dann, wie du dich entschieden hast. Wie auch immer deine Entscheidung ausfallen wird, ich werde sie akzeptieren.«
    Massas ging, und Ugar hoffte, daß der Jüngling sich für Flucht und Freiheit und gegen Knechtschaft und Sklaverei entschied.
    ***
    Man stellte uns grüne Schattenpferde zur Verfügung. Auch Ramba, der Zauberer, schwang sich in den Sattel. Ich staunte über die Wendigkeit des hageren Alten. Er trieb sein Pferd an, und wir folgten ihm.
    Bald lagen die letzten Häuser hinter uns. Wir ritten auf einen dichten Wald zu. Außer Mr. Silver und mir gab es nichts, was um uns herum nicht grün gewesen wäre. Ich nahm es schon fast nicht mehr wahr, hatte mich an diesen Zustand gewöhnt.
    Wir tauchten in den Wald ein. Ramba zügelte bald danach sein Pferd. Auch wir hielten unsere Tiere an.
    »Nun ist es nicht mehr weit«, erklärte der Zauberer. »Habt ihr euch noch nicht anders entschieden?«
    »Warum sollten wir?« fragte Mr. Silver tatendurstig. Er konnte es kaum mehr erwarten, den Kampf gegen Tingo aufzunehmen, und ich war entschlossen, ihn dabei nach besten Kräften zu unterstützen. Gemeinsam würden wir mit dem Höllenbiest fertig werden. Diese Überzeugung resultierte aus einer jahrelangen Kampferfahrung. Wenn Mr. Silver und ich zusammen kämpften, hatten wir noch nie versagt, wenngleich es hin und wieder schon stark nach einer Niederlage ausgesehen hatte. Doch letztlich war es uns doch stets gelungen, unseren Kampf als Sieger und nicht als Besiegte zu beenden.
    Ramba ritt weiter.
    »Morgen ist die Nacht des schwarzen Mondes«, sagte er.
    »Was hat es damit auf sich?« wollte ich wissen.
    »In dieser Nacht zieht das Böse durchs Land. Der grüne Himmel wird beherrscht vom schwarzen Mond, und es ist nicht ratsam, in dieser Zeit aus dem Haus zu gehen.«
    »Was passiert, wenn man es doch tut?« fragte Mr. Silver.
    »Man kann vom Bazillus des Bösen angesteckt werden«, sagte Ramba. »Oder man verliert einfach seine Seele an die Hölle. In dieser Nacht verdoppeln sich die Seelen junger Mädchen. Deshalb ist der Teufel darauf besonders scharf. Kein Mädchen würde es wagen, in der Nacht des schwarzen Mondes seinen Fuß vor die Tür zu setzen. Auch Ixa, meine Tochter, versteckte sich immer ängstlich in unserem Haus.«
    Wir gelangten in ein schmales Tal. Der Wald lichtete sich, und Ramba ritt auf eine Felsengruppe zu. Etwa zwanzig Meter davor hielt er sein Pferd an.
    »Seht ihr den Felsen, der wie eine Teufelsfratze aussieht?« fragte der alte Zauberer.
    Wir nickten.
    »Dahinter befindet sich der Eingang in das Labyrinth der Dämonenschlange«, sagte Ramba. »Ich sehe es als meine Pflicht an, euch noch einmal eindringlich zu warnen. Die Gefahren, die euch dort unten erwarten, sind mannigfaltig.«
    Mr. Silver bleckte die Zähne. »Das macht nichts. Wir sind gewappnet«, sagte er und hob die magische Streitaxt.
    »Ich wünsche euch viel Glück«, versetzte Ramba.
    »Danke«, gab ich zurück. »Wir sehen einander bald wieder.«
    »Das hoffe ich«, sagte Ramba, zog sein Pferd herum und ritt zurück.
    Mr. Silvers perlmuttfarbene Augen verengten sich. »Dann mal los!« brummte er und trieb sein Pferd auf die grüne Felsengruppe zu.
    ***
    Sie hatten ihm die Pfeile herausgezogen und seine Wunden mit einer grünen Salbe bestrichen. Nun hockte Patar, der Kundschafter der Vogelbestien, in seinem Kerker und sann nach einem Ausweg aus seiner mißlichen Lage. Im Moment konnte er nicht besonders stolz auf sich sein.
    Die grünen Schatten hatten ihn abgeschossen, weil er sie nicht ernst genommen hatte.
    Ytlar wußte noch nichts davon, aber wenn er es erfuhr, würde er auf ihn nicht gerade gut zu sprechen sein. Wenn er sich Ytlars Gunst wiedererwerben wollte, dann genügte es nicht, einfach von hier zu fliehen. Dann mußte er darüberhinaus auch eine große Tat setzen.
    Patar erhob sich. Er bewegte die Flügel. Der eine schmerzte ihn, aber er würde fliegen können. Ruhelos ging die Vogelbestie im Kerker auf und ab. Grüne Wände umgaben Patar. Das Gitter der Tür war grün. Alles war grün. Er fing an, diese Farbe zu hassen.
    Es zog ihn zurück zu seinem Volk. Grimmig eilte er zur vergitterten Tür. Seine Hände umklammerten die Stäbe. Er rüttelte wütend daran. Sogleich war ein Wächter zur Stelle. Das grüne Schattenwesen war bis an die Zähne bewaffnet.
    »Was hast du vor, Patar? Willst du

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