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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zweiter Pfeil hatte den Flügelansatz durchbohrt.
    Ragu erhob sich.
    »Diesen Kundschafter haben wir aus der Luft heruntergeholt«, sagte einer ihrer Krieger stolz.
    Die Vogelbestie starrte die Prinzessin durchdringend an. Mit gefletschten Säbelzähnen zischte das Wesen aus der anderen Dimension: »Ich habe keine Angst vor euch! Egal, was ihr mit mir macht, ihr werdet dafür bezahlen! Ytlar wird euch knechten. Wer sich ihm nicht bedingungslos unterwirft, wird eines grauenvollen Todes sterben!«
    »Was habt ihr in unserem Reich zu suchen?« herrschte ihn Ragu an. »Wie kommt ihr dazu, in unser Land einzufallen wie eine Schar höllischer Barbaren? Wer gibt euch das Recht, so etwas zu tun?«
    »Das Recht des Stärkeren ist auf unserer Seite«, behauptete die Vogelbestie.
    »Wie ist dein Name?«
    »Ich heiße Patar!« sagte das geflügelte Wesen stolz.
    »Wer ist Ytlar?« wollte Ragu wissen.
    »Unser Herrscher. Er wird dich zu seiner Leibeigenen machen.«
    »Hat er das gesagt?« fragte Ragu entrüstet.
    Pannor sprang auf und zückte sein Schwert. »Laß mich ihn töten, Ragu!« keuchte er.
    Doch die Prinzessin schüttelte energisch den Kopf. »In meinem Haus wird niemandem das Leben genommen. Steck dein Schwert ein, Pannor!«
    Der Angesprochene tat es höchst widerwillig. Mr. Silver und ich hielten uns vorläufig aus der Angelegenheit heraus. Niemand sollte den Eindruck haben, ich wäre Ragus Vormund. Sie herrschte, in diesem Land. Sie mußte die Entscheidungen treffen. Von ihr nahmen die grünen Schatten ihre Befehle entgegen, nicht von mir und auch nicht von Mr. Silver.
    »Ytlar hat deinen Freund und Berater in seine Gewalt gebracht«, sagte die Vogelbestie.
    Ragu zuckte zusammen. »Lebt Ugar noch?«
    »Er ist verletzt. An der Schulter. Aber er lebt.«
    Ragu atmete erleichtert auf.
    »Du wirst ihn dennoch nicht Wiedersehen«, sagte Patar höhnisch. »Denn Ytlar wird ihn den Göttern opfern.«
    »Wann?« fragte Ragu hastig.
    »Erst muß die Wunde verheilen. Die Götter wollen nur unversehrte Opfer«, sagte Patar.
    Noch einmal atmete Ragu auf. Und auch ich fühlte eine gewisse Erleichterung. Wir brauchten nichts zu überstürzen. Wenn Ytlar wartete, bis Ugars Schulterverletzung verheilt war, hatten wir Zeit, seine Befreiung gründlich zu planen.
    »Wie viele seid ihr?« wollte die Prinzessin wissen.
    »Mehr als ihr«, antwortete Patar ausweichend. »Wir werden über euch hinwegfegen wie der Ausbruch eines Vulkans.«
    »Wo befindet sich euer Lager?«
    Der Kundschafter der Vogelbestien beantwortete in seinem Hochmut sogar diese Frage, denn seiner Ansicht nach vermochten die grünen Schatten nicht das geringste gegen Ytlar und sein Volk auszurichten.
    »Euer Blut wird den Boden tränken!« tönte Patar großspurig. »Unsere Krieger werden euch mit ihren Schwertern zerhacken.«
    Eine Zornwelle erfaßte Ragu. Sie hatte Mühe, sich zu beherrschen. »Wir fürchten die Vogejbestien nicht. Wenn es sein muß, werden wir gegen sie kämpfen und sie besiegen. Aber wir sind ein friedliebendes Volk. Ich bin froh, daß endlich Frieden im Reich der grünen Schatten herrscht, und um diesen Frieden zu erhalten, bin ich bereit, große Opfer zu bringen. Ich werde mit Ytlar reden.«
    Patar lachte. »Er wird dich nicht anhören, sondern dich sofort gefangennehmen.«
    »Hat er denn keinen Verstand? Ist es nicht besser, sich zu arrangieren, als unnütz Blut zu vergießen?«
    »Ytlar ist ein Krieger, kein Schwätzer.«
    »Dann werden wir ihn und sein Volk aus unserem Reich verjagen.«
    »Vergiß nicht, er hat Ugar. Wenn ihr ihn angreift, läßt er deinen Freund und Berater auf der Stelle töten.«
    Ragu hob trotzig den Kopf. »Na schön, er hat Ugar. Und wir haben dich.«
    »Ytlar würde niemals Rücksicht auf mich nehmen«, sagte Patar.
    Doch Ragus Entschluß stand fest. Sie wollte den Kundschafter der Vogelbestien als Faustpfand behalten. Mit einer herrischen Handbewegung sagte sie: »Sperrt ihn ein. Versorgt seine Wunden und bewacht ihn gut, damit er uns nicht entkommt.«
    Patar wurde abgeführt. Ragu setzte sich wieder neben mich und schaute mich mit ihrem Auge besorgt an. »Kannst du dir vorstellen, daß Ytlar einem Austausch zustimmt, Tony Ballard?«
    »Ugar gegen Patar?« Ich schüttelte den Kopf. »Nach allem, was ich gehört habe, halte ich das für ausgeschlossen.«
    Ramba traf ein. Der hagere Zauberer kam auf uns zu. Sein weiter grüner Umhang wehte hinter ihm her. Er verneigte sich vor der Prinzessin. Tief im grünen Schatten war ein

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