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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ausbrechen?«
    »Keine schlechte Idee«, gab die Vogelbestie bissig zurück.
    »Hier kommst du nicht raus. Die Tür ist massiv.«
    »Schließ sie auf, damit ich dir die Gurgel durchbeißen kann!«
    »Bist ein keckes Bürschchen!«
    »Ich würde dich mit der linken Hand erledigen!«
    »Gib dir keine Mühe, du kannst mich nicht reizen.«
    »Ich wäre im Handumdrehen mit dir fertig. Soll ich es dir beweisen?«
    »Nein«, sagte der Wächter, wandte sich um und verschwand.
    Patar preßte seinen Bestienschädel gegen die Gitterstäbe. »Elender Feigling!« brüllte er, doch der Wächter ließ sich von ihm nicht aus der Reserve locken.
    Aufgewühlt setzte er sich. Verdammt, er mußte hier raus. Sollte ihm die Flucht gelingen, würde er nicht sofort zu seinem Volk zurückkehren.
    Er würde zuerst noch Ragu heimsuchen. Ja, er würde die Prinzessin töten, und Ytlar würde ihn dann wie einen Helden feiern. Als leuchtendes Beispiel würde ihn Ytlar hinstellen. Der Herrscher der Vogelbestien würde ihn zu seinem Vertrauten machen. Er würde in der Hierarchie weit hinauf gelangen.
    Das alles war mit einem Mord an Prinzessin Ragu zu erreichen.
    Aber dazu mußte er erst einmal aus diesem Kerker raus.
    Schritte.
    Patar hob den Kopf. An der vergitterten Tür tauchten zwei grüne Schatten auf. Wächter waren es. Den einen hatte Patar vorhin zu provozieren versucht. Das Schattenwesen zog sein Kurzschwert.
    »Essen gibt‘s«, sagte der Wächter.
    »Ich habe keinen Hunger.«
    »Egal. Darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Jetzt ist Essenszeit.«
    Die Tür wurde aufgeschlossen, und Patar fing an, vor Aufregung zu zittern. Zum erstenmal, seit er hier drinnen war, öffnete sich diese Tür wieder. Sie durfte sich nicht mehr schließen.
    Nimm deine Chance wahr! sagte sich Patar. Ein kaltes Kribbeln durchlief ihn. Er beobachtete die Wächter. Sie waren auf der Hut. Und sie waren zu zweit. Dennoch wollte es Patar versuchen.
    Sie näherten sich ihm mit einem grünen Napf, aus dem grüner Dampf hochstieg. Patar saß ganz ruhig auf einer Steinstufe.
    Der Wächter, der sein Schwert gezogen hatte, lachte. »Na, ist dein Wutanfall vorüber?«
    Er wollte sie in Sicherheit wiegen, deshalb erwiderte er: »Ja, es ist schon wieder vorbei. Es tut mir leid. Ich hasse es, eingesperrt zu sein. Ich liebe die Weite des Himmels, bin unglücklich, wenn ich mich nicht in die Lüfte erheben kann. Ihr kennt dieses Gefühl nicht, denn ihr habt keine Flügel.«
    »Ich kenne niemanden, der nicht schon mal den Wunsch gehabt hat, zu fliegen«, sagte der Wächter.
    Der andere reichte Patar den Napf. Die Vogelbestie nahm das Gefäß mit beiden Händen in Empfang. Und im selben Augenblick explodierte Patar. Er stieß den Napf nach oben und drückte dem Wächter den heißen Brei ins Gesicht. Dieser fiel schreiend nach hinten und gegen das Schattenwesen mit dem Schwert, das dadurch in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt war.
    Patar sprang auf.
    Er stürzte sich auf den Gegner mit dem Schwert.
    Dieser hieb nach ihm. Patar wich dem Schlag aus, riß sein häßliches Monstermaul auf und schlug dem Schattenwesen seine langen Säbelzähne in den Hals. Tödlich verletzt brach der Wächter zusammen.
    Der zweite hatte inzwischen den Napf von seinem Gesicht fortgefegt. Er wischte sich den Brei aus dem Auge und riß Schwert und Dolch aus der Scheide. Patar bückte sich geschwind.
    Er riß dem getöteten Gegner das Kurzschwert aus der Hand und drang damit auf den Wächter ein. Die Verletzungen behinderten Patar. Aber sein Haß unterdrückte den Schmerz. Schlagend und stechend trieb er den Wächter in die Defensive.
    Der grüne Schatten wich nach links aus und wollte mit dem Dolch durchkommen. Da sauste Patars Schwert herab, und der Wächter heulte auf.
    Patar setzte nach, und schon der nächste Stoß traf das Schattenwesen tödlich. Die Fratze der Vogelbestie verzerrte sich zu einem triumphierenden Grinsen.
    Die Wächter waren tot. Die Tür stand offen. Niemand war da, der Patar daran hindern konnte, in die Freiheit zurückzukehren. Er verließ den Kerker und schwang sich mit geschmeidigen Flügelschlägen in die Lüfte. Um den verletzten Flügel zu schonen, ging er so bald wie möglich in einen Gleitflug über. Er schwebte über die Dächer der Häuseransammlung hinweg und nahm Kurs auf die Gemächer der Prinzessin.
    Erst, wenn sie nicht mehr lebte, wollte er zu Ytlar zurückkehren und ihm die freudige Botschaft überbringen.
    Niemand bemerkte sein Kommen.
    Er landete auf

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