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Glaenzend

Glaenzend

Titel: Glaenzend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Green
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stattgefunden.“
    Céleste zwinkert mir verschwörerisch zu, nimmt danach wieder ihre stolze Kopfhaltung ein, ihr Gesichtsausdruck versteinert und sie ist wieder die unnahbare, erhabene und kalte Schwester. Sie dreht sich um und macht sich weiter auf die Suche nach ihrem Verlobten.
    „Als ich ihn zuletzt gesehen habe, hat Bart sich im Garten versteckt!“
    Sie hebt im Gehen die Hand zum Dank und verschwindet an der nächsten Ecke.
    Mit zugeschnürtem Herzen bin ich alleine im viel zu großen Bett eingeschlafen und habe mich leer gefühlt. Am Morgen weckt mich Gabriel mit einem Kuss auf meine Nasenspitze.
    „Guten Morgen, süße Amande. Wenn du wieder Appetit hast, wartet im Esszimmer schon das Frühstück auf dich. Ich kann es dir aber auch hierher bringen lassen, wenn du möchtest.“
    Ich recke und strecke mich ausgiebig, ziehe die Decke wieder bis zu den halb geschlossenen Augen hoch und runzle die Augenbrauen.
    „Wo warst du? Frühstückst du nicht? Außerdem spreche ich nicht mit dir.“
    „Also habe ich es heute Morgen mit der bitteren Amande zu tun.“
    „Ich bin enttäuscht von dir.“
    „Wir werden noch einmal in Ruhe darüber reden, das verspreche ich dir. Ich habe heute um Punkt 10.00 Uhr ein Treffen, das meine Mutter für mich organisiert hat. Eine Fotografin, die ich sehr bewundere. Die Kunst kann nicht warten!“
    Mit einem Satz springe ich nackt und zerzaust aus dem Bett – ich habe den miesen Trick durchschaut!
    „Du willst versuchen, mich zum Bleiben zu überreden …“
    Ich bedecke meinen nackten Körper mit dem erstbesten Laken, das ich erwische, und werfe Gabriel einen bitterbösen Blick zu, sodass er diesen Gedanken sofort wieder vergisst.
    „Du regelst die Sache mit Silas, indem du ihn verprügelst, meinst, du kannst alles, was ich durchgemacht habe, in einer einzigen Sekunde vergessen machen, lässt mich die ganze Nacht alleine und verdrückst dich in aller Frühe, weil du ein Date mit einer anderen hast! Kannst du mir bitte erklären, wozu ich hier bin, Gabriel?“
    „Deine Eifersucht macht mich noch schärfer als deine Nacktheit.“
    „Ein Date, das deine Mutter für dich verabredet hat! Ist dir klar, was sie erreichen will?“
    „Ja, das weiß ich. Aber glaube mir, das ist alles andere, als ein Date. April Carter ist eine berühmte Künstlerin, sie hatte Ausstellungen auf der ganzen Welt. Sie macht Modeaufnahmen, aber auch Bilder von Prominenten, sie hat in diesem Jahr das offizielle Portrait des amerikanischen Präsidenten gemacht. Es ist ein Privileg, dass sie sich für die Diamonds interessiert.“
    „Beeindruckender Lebenslauf … Aber das ist mir egal, Gabriel! Das ist mir absolut egal. Du merkst ja nicht einmal, dass mich deine Familie hasst, und lässt sie ihre Spielchen spielen! Ich bin in dieser Villa nicht erwünscht, ich weiß nicht einmal, was ich hier überhaupt zu suchen habe!“
    „Du frühstückst jetzt, lässt dir ein Bad ein, siehst dir einen guten Film an – wir haben eine riesige Auswahl im Kino im zweiten Stock – und genießt einfach deine letzten Stunden in Freiheit, bevor wir uns zum Mittagessen treffen. Dann lasse ich dich nicht mehr in Ruhe. Du wirst mich noch anflehen, dich durchatmen zu lassen.“
    Bei diesen Worten hält er mir den Mund zu und blickt mir tief in die Augen. Ich weiß nicht, was mich davon abgehalten hat, ihn zu beißen, bis er blutet. Vielleicht war es seine Hand, die so samtig weich ist, der göttliche Duft seiner Haut, die sexuelle Spannung, die von seinem Körper ausgeht, die Begierde, mich zu besitzen, die in seinen strahlend blauen Augen aufblitzt. Oder vielleicht war es das erotische Versprechen, das meinen ganzen Körper erschauern lässt.
    Mein Gott, bist du schwach …
    Als mein Geliebter durch die Tür verschwunden ist, um in sein Büro zu gehen, das einige Schritte von meinem Zimmer entfernt ist, werfe ich ihm mein Kissen nach, das an der Tür abprallt.
    Mein Gott, bist du armselig …
    Ich höre zwei Frauenstimmen auf dem Flur, von denen ich die eine eindeutig Prudence zuordnen kann, die Gabriel wohl gerade mit dem tollen Gast bekannt macht. So sehr ich mich auch bemühe, schaffe ich es nicht, der Versuchung zu widerstehen, die Tür so leise wie möglich nur wenige Millimeter zu öffnen, um die berühmte April Sonstwie zu sehen. Durch den winzigen Spalt sehe ich eine groß gewachsene, üppige Silhouette mit feuerroten Haaren, bei der mein Herz schneller zu schlagen beginnt. Während sie mit zur Seite geneigtem

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