Glamorous Love - vollkommenes Glück
ein wenig Spaß. Am Abend zogen Tess und ich wie versprochen unsere geschenkten Oberteile an und gesellten uns mit Marie zu den anderen ans Lagerfeuer. Die Stimmung stieg von Minute zu Minute. Außer meiner Laune. Die hatte sich noch immer nicht gebessert und so schaute ich dem lustigen Treiben nur zu. Luc holte zu fortgeschrittener Stunde seine Gitarre raus und spielte französische Songs, die kein Mensch kannte. Nicht jedermanns Sache, trotz allem trug es zur allgemeinen Belustigung bei.
Ich staunte, dass die Betreuer die ganze Meute so gut im Griff hatten. Es waren nämlich weniger Aufpasser als die letzten Jahre. Auf die Jüngeren wurde besonders achtgegeben. Die Verlockung war groß, außerhalb der Reichweite der Eltern richtig einen draufzumachen.
„Ab morgen bekommen die Betreuer noch Verstärkung. Das könnten wir ohne weitere Hilfe nur schlecht bewältigen“, meinte Luc.
Tess spießte sich ein Würstchen auf und hielt es über das Feuer.
Als die Haut des Grillguts in der Hitze platzte und das Fett in die Glut tropfte, hörte man ein leises Zischen. Das machte Lust auf mehr und ich grillte mit. Langsam wurde es ruhiger, die meisten hatten sich nach und nach auf ihre Zimmer zurückgezogen. Einige Feuer waren bereits kurz vor dem Verlöschen. Nur hin und wieder schaffte es ein Windstoß, die Glut kurz anzufachen. Inzwischen hatten sich die Älteren der anderen Lagerfeuer zu uns gesellt. Mariechen war schon lange im Zimmer, sie hatte bemerkt, dass jetzt die „Großen“ ihre Ruhe haben wollten. Wir quatschten noch lange und hatten einige neue Bekanntschaften geschlossen. Ein paar Mädels schlugen vor, sich ein Taxi zu teilen, in den nächsten Ort zu fahren und dort eine Disco aufzusuchen. Tess hielt das für eine Superidee und schloss sich spontan an.
„Du, Tessy, ich komme nicht mehr mit. Keinen Bock!“
Enttäuscht sah sie mich an. „Nicht mal für eine Stunde?“
„Nicht mal für eine Stunde. Keine Chance“, stellte ich klar. „Ich gehe ins Bett und wünsche euch viel Spaß.“
Mit einer flinken Bewegung drehte ich mich um und ging zu meiner Unterkunft. Aus dem Augenwinkel konnte ich noch erkennen, dass sich ein paar Mädels auf Tess stürzten un d sie aufgeregt zuquatschten. Wer weiß. Vielleicht wollten sie wissen, wie man so cool wird wie sie, kam mir in den Kopf. Vor der Haustür zog ich meine Schuhe aus, damit ich Marie nicht weckte. Dann ging ich leise ins Bad, putzte mir die Zähne und kroch in mein Bett.
Vorsichtig zuppelte ich Charlys Pullover unter dem Kissen hervor und legte ihn so, dass ich ihn direkt an der Nase hatte. Im Licht des Handys beobachtete ich den Anhänger meines Armbandes und sah, dass ich keine neue Nachricht hatte. Die Schwermut, die ich im Laufe des Tages gut verdrängt hatte, kam zurück. Schlaf gut, mein Prinz! Du weißt, dass ich es nicht war, sinnierte ich, während ich versuchte zur Ruhe zu kommen.
Am nächsten Morgen weckte mich das Geräusch der Toilettenspülung. Wahrscheinlich war es Marie, die sich gerade im Bad zu schaffen machte, denn Tess schlief selig im Bett gegenüber.
Ich zog mich leise an und ging in den Speisesaal. Luc frühstückte mit ein paar Leuten am Tisch und winkte mich zu sich. Er schob mir einen Stuhl zurecht. Bevor ich mich setzte, holte ich mir einen Kaffee. Essen konnte ich nichts. Ich hatte das Gefühl, einen Stein im Magen zu haben.
Luc grinste mich an. „Wie geht es deiner Freundin Tess?“
„Sie schläft noch. Keine Ahnung, wie es ihr geht.“
Andere, die unser Gespräch verfolgt hatten, fingen an zu lachen. Das wunderte mic h und ich hakte nach: „Wieso?“
„Na ja, habe mir sagen lassen, dass sie ganz schön zugeschlagen hat. Mit ihren Getränken, meine ich.“
„ Oh!“, entrann es mir. „Mir ist jedenfalls nichts aufgefallen. Sie liegt im Bett und schläft.“ Nun kicherte ich mit.
Nach dem Frühstück gingen wir zum Strand. Dort lag Marie. Sie hatte es sich auf einer Decke gemütlich gemacht. Ich setzte mich zu ihr, zog mir das Kleid aus und sonnte mich im Bikini. Während ich sie betrachtete, fiel mir auf, dass sie sich geschminkt hatte und alle Unebenheiten auf i hrem Gesicht abgeklungen waren.
„Du siehst gut aus!“
Sie lächelte mit ihrer glänzenden Zahnspange. „Das habe ich euch zu verdanken! Stell dir vor, ich wurde sogar von einem Jungen angesprochen.“ Sie nickte in Richtung Volleyballfeld. „Guck, es ist der mit den grünen Shorts und den blonden Haaren.“
Gespannt sah ich mir den jungen
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