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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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aus.«
    Mit der größten Selbstverständlichkeit ließ sich Mur auf Hackenholts Drehstuhl nieder, zog seinen Schreibblock heran und sah Belzl auffordernd an.
    »Also, wie gehen wir vor?«
    »Es sind drei Bereiche, die wir uns genauer anschauen müssen, gell?«
    Mur nickte. »Je einer in Schwabach, Hilpoltstein und Greding.« Sie griff nach einem Blatt, auf dem sie sich den Streckenverlauf notiert hatte.
    »Was ist mit Ansbach? Die Kollegen vom Dauerdienst haben doch anhand der Handyauswertung herausgefunden, dass Sobolew von der Uffenheimer Straße aus direkt dorthin gefahren ist.« Wünnenberg stand hinter den beiden Beamtinnen in der Tür.
    »Der Vater kann Frank nicht versteckt haben. Hätte er es getan, hätte er in dem ersten Telefonat, das wir abgehört haben, Arnold nicht gefragt, was Frank gesagt hat«, erwiderte Mur. »Offensichtlich war er nur in der Uffenheimer Straße dabei, weil sein Sohn Frank nicht alleine überwältigen konnte.«
    »Stimmt«, sagte Wünnenberg, »der Freund von der Tochter, dieser Brian O’Connor, ist übrigens ebenfalls dort gewesen. Das haben die Kollegen vom Dauerdienst anhand der Handyauswertung mittlerweile herausgefunden.«
    »Das heißt was genau?«, hakte Mur nach.
    »O’Connor hat den ganzen Tag bei der Familie in Allersberg verbracht. Erst am Abend, als Schweinsberger junior und sein Vater zum letzten Mal nach Nürnberg gefahren sind, hat er sie begleitet. Während Sobolew, oder besser Schweinsberger senior, sich jedoch in der Uffenheimer Straße verabschiedet hat, ist O’Connor bei Arnold Schweinsberger geblieben und mit ihm über diverse Umwege nach Allersberg zurückgefahren.«
    »Gib Manfred Bescheid, damit die Kollegen Lindas Freund mit einer höheren Priorität überprüfen. Bisher wissen wir von ihm nur, dass er offiziell in Leipzig gemeldet ist«, sagte Belzl. »Jetzt aber zurück zu den Orten, die als mögliche Verstecke in Frage kommen: Wir können nicht alle drei gleichzeitig überprüfen, so viele Kräfte haben wir nicht.«
    »Andererseits sind die Gebiete verhältnismäßig klein. Es müssen keine Hunderte von Hektar Wald durchkämmt werden«, widersprach Mur.
    »Was mir fast lieber wäre«, seufzte Belzl. »Ist dir eigentlich klar, Christine, dass Frank überall sein kann? In jedem Haus, in jedem Keller, in jeder Garage? Solange wir nicht mehr Anhaltspunkte haben, kann ein Radius von wenigen hundert Metern in einer Stadt verdammt groß sein. Den berühmten Vergleich mit der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen will ich gar nicht erst bemühen.«
    Mur biss sich auf die Unterlippe.
    »Komm, lass uns zuerst mal die Bereiche durchgehen, in denen die Funkmasten stehen. Danach klären wir, was für eine Fläche sie abdecken, und anschließend sehen wir weiter.«
    Knappe zwei Stunden später erreichte Mur den kleinen Parkplatz hinter der auf einem Hügel gelegenen Basilika St. Martin in Greding, wo sie sich mit den Einsatzkräften traf, die in diesem Gebiet die Suche übernehmen sollten. Nach eingehender Betrachtung der Landkarten waren die Nürnberger Ermittler übereingekommen, dass Wünnenberg die Fahndung in Schwabach leiten, Mur Greding übernehmen und Belzl sich um Hilpoltstein kümmern sollte, da sie sich dort am besten auskannte.
    »Hoffentlich ist es kein schlechtes Omen, dass wir uns ausgerechnet an diesem Ort sammeln«, begrüßte der Leiter der lokalen Freiwilligen Feuerwehr die Chefin der Spurensicherung.
    »Warum?« Mur musterte den schnauzbärtigen Mann mit unverhohlener Abneigung. Er war ihr vom ersten Augenblick an unsympathisch. Sie nahm sich vor, penibel darauf zu achten, dass er bei der Unterweisung seiner Leute nicht schluderte.
    »Wegen dem Karner«, kam die wenig aufschlussreiche Antwort.
    »Hören Sie bloß nicht auf den Sepp«, winkte der höchstrangige der anwesenden Polizisten ab, der sich zu ihnen gesellt hatte. »Der sieht manchmal Gespenster, wenn er am Sonntag zu lange in der Kirche war.«
    »Könnte mir vielleicht jemand verraten, wer oder was ein Karner ist?«, fragte Mur ein wenig ungehalten.
    »Ein Karner ist ein Beinhaus«, erklärte ihr eine Frau vom THW . Als sie sah, dass Mur auch damit nichts anfangen konnte, fragte sie: »Sagt Ihnen der Begriff Ossuarium etwas?«
    Mur verneinte.
    »Links neben der Basilika ist die ehemalige Michaelskapelle. In ihrem Untergeschoss werden die Gebeine von circa zweitausendfünfhundert Menschen aufbewahrt. Das Beinhaus wurde wahrscheinlich im vierzehnten Jahrhundert aus Platzmangel innerhalb

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