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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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zwei.«
    »Auf direktem Weg zum nächsten Bratwurststand?«
    Hackenholt nickte grinsend. »Magst du auch Drei im Weggla?«
    »Ja, ausnahmsweise. Ich hoffe nur, ich bereue es nicht.« Mit einem schiefen Lächeln folgte sie ihm.
    Just in dem Moment, in dem Hackenholt seinen Geldbeutel verstaute und sein Brötchen nahm, um die Würstchen in einer ordentlichen Portion Senf zu ertränken, klingelte sein Handy.
    »Na, dein Kollege hat ja ein göttliches Timing«, kommentierte Sophie und nahm ihm sein Brötchen ab, damit er das Telefon aus der Hosentasche kramen konnte.
    Doch es war nicht Peter Renner, der ihn anrief, sondern die Eichstätter Kollegin.
    »Ich habe gute Neuigkeiten: Julia Weiß ist zurück im Studentenwohnheim. Wir konnten sie zweifelsfrei zuordnen, weil wir beobachtet haben, wie sie ein Fenster in ihrem Appartement geöffnet hat. Danach ist sie noch einmal zum Auto gegangen, um einen Karton zu holen, aber das Beste: Sie ist nicht allein. Eine zweite junge Frau, die definitiv einen türkischstämmigen Hintergrund hat, begleitet sie.«
    »Habt ihr schon mit ihr gesprochen?«
    »Nein, ich dachte, ich sage dir erst Bescheid, damit du dich auf den Weg machen kannst. Dann müssen wir mit den beiden nicht so viel Zeit auf der Dienststelle überbrücken, schließlich wird es eine Weile dauern, bis du hier bist.«
    Wieder schaute Hackenholt auf die Uhr und überschlug im Kopf grob, wie lange er brauchen würde. »Pi mal Daumen bin ich in anderthalb Stunden bei euch.« Er beendete das Gespräch und wählte sofort Wünnenbergs Nummer. »Auf geht’s, Ralph. Eichstätt ruft. Ich bin gerade in der Innenstadt und komme direkt zur Dienststelle. Treffen wir uns im Hof unten bei den Fahrzeugen?«
    »Vergiss nicht, irgendwo noch eine Decke aufzutreiben, falls wir zur Abwechslung mal in eine Vollsperrung geraten sollten.«
    Hackenholt schnaubte unwillig und beendete das Gespräch.
    Sophie seufzte. »Das war es dann also mit unserem Spaziergang über den Christkindlesmarkt.« Sie sah ihn kopfschüttelnd an. »Wir haben aber auch immer ein Glück!« Sie drückte ihm erst einen Kuss auf die Wange und dann die beiden Bratwurstbrötchen in die Hände. »Ich kann mir noch eins holen, aber du wirst so schnell sicher nicht zum Essen kommen. Ruf an, wenn du weißt, wie spät es wird, ja? Vielleicht hole ich dich dann in der Schlotfegergasse ab.«
    Die PI Eichstätt lag am südöstlichen Rand der großen Kreisstadt, und wieder einmal fragte sich Hackenholt, warum so viele Polizeidienststellen in alten, zumeist nicht sonderlich funktionalen Gebäuden untergebracht waren.
    Yvonne Kraus erwartete die Nürnberger Beamten im ersten Stock. Nach einer freundlichen Begrüßung erklärte sie ihnen, dass die türkischstämmige Frau tatsächlich Rojin Barzani war, auch wenn sie das zunächst nicht hatte zugeben wollen – schlussendlich hatte sie jedoch ihr Ausweis verraten.
    »Habt ihr die Lichtbilder genau überprüft? Wir müssen sichergehen, dass sich niemand anderes für Frau Barzani ausgibt.«
    »Kein Zweifel. Sie hat eine kleine Narbe am Kinn, die auf dem Passfoto sehr gut zu sehen ist. Sie wollte unerkannt bleiben, weil sie Angst hat. Als wir ihr versichert haben, dass wir ihrer Familie nicht sagen werden, wo sie sich aufhält, ist sie anstandslos mitgekommen.«
    »Und ihre Freundin?«
    »Frau Weiß hat sie begleitet. Wir haben sie allerdings in einen separaten Raum gesetzt.«
    »Gut, dann lass uns anfangen. Während wir beide uns mit Frau Barzani unterhalten, könnte einer deiner Kollegen zusammen mit Ralph Frau Weiß vernehmen.«
    Die Beamtin nickte und rief einen anderen Polizisten zu sich, der mit Wünnenberg in einem Zimmer am Ende des Flurs verschwand, bevor sie selbst mit Hackenholt zu der jungen Deutschtürkin ging. Nach nur einem Blick stellt der Hauptkommissar fest, dass Rojin Barzani eine ausnehmend hübsche Frau war. Dichte Wimpern, schön geschwungene Augenbrauen und lange dunkle Haare betonten ihre wachen, ausdrucksstarken Augen. Dominiert wurde das lange, schmale Gesicht jedoch von einem sinnlichen Mund.
    »Frau Barzani, ich denke, Sie wissen, warum wir mit Ihnen reden müssen«, eröffnete Hackenholt das Gespräch, nachdem er sich vorgestellt hatte.
    »Weil mein Vater eine Vermisstenanzeige aufgegeben hat?« Ihre Stimme war leise, aber nicht unsicher – und sie sprach akzentfreies Deutsch.
    »Ich wünschte, es wäre so einfach. Nein, Frau Barzani, weder Ihr Vater noch einer Ihrer Brüder haben Sie vermisst gemeldet. Ganz

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