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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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aber Indizien, die für die Anwesenheit der Barzanis sprechen, haben wir nicht gefunden, stattdessen für die von Özgür Alkan und Köksal Aguzüm. Und wenn die Proben, die du gestern von Rojin Barzani mitgebracht hast, analysiert sind, können wir sie ebenfalls zuordnen, aber das war es dann auch schon. Meiner Meinung nach sind entweder Vater und Onkel die Täter oder jemand, den wir noch gar nicht auf dem Radar haben.«
    »Ein anderes Mitglied des Barzani-Clans?«
    Mur zuckte mit den Schultern. »Irgend so jemand.«
    Hackenholts Handy piepte. Auf dem Display wurde eine Schwabacher Nummer angezeigt. In der Annahme, es wäre Peter Renner, entschuldigte sich der Hauptkommissar und ging hinaus, bevor er das Gespräch annahm.
    »Belzl, Kripo Schwabach«, schallte es ihm aus dem Hörer entgegen.
    »Hallo, Lisbet, was kann ich für dich tun?« Sofort hatte Hackenholt die kleine, drahtige Kollegin mit dem eisernen Händedruck und der unendlichen Liebe zu ihren zwei Katzen Skylla und Charybdis vor Augen.
    »Sag mal, kennst du einen Peter Renner?«
    »Ja, warum fragst du?«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn du zu uns nach Schwabach ins Holiday Inn kommst.«
    »Gibt es ein Problem?«
    »Ja.« Sie hielt einen Moment inne, bevor sie hinzufügte: »Er ist tot.«
    »Mein Gott! Wir wollten uns gestern auf dem Christkindlesmarkt treffen, aber er ist nicht aufgekreuzt. Peter ist ein Ermittler vom LKA Nordrhein-Westfalen, wir haben früher in Münster zusammengearbeitet.«
    »Auch das noch. Na dann, prost Mahlzeit! War er dienstlich hier?«
    »Ich … Nein, er hat gesagt, dass er Urlaub macht.«
    »Kannst du bitte gleich herkommen? Im Augenblick bist du der Einzige, der mir etwas über ihn erzählen kann.«
    »Ich mache mich sofort auf den Weg.« Als Hackenholt das Handy hektisch wieder in die Hosentasche steckte, fiel ihm ein, dass er gar nicht nach der Todesursache gefragt hatte. Ein Herzinfarkt? Oder ein Schlaganfall? Eilig ging er zurück in den Besprechungsraum und verteilte die noch ausstehenden Aufgaben, bevor er sich einen Dienstwagen schnappte und nach Schwabach fuhr.
    Das Holiday Inn war ein großes, wuchtiges Gebäude. Während Hackenholt davor parkte und ausstieg, schaute er an der Fassade hinauf und fragte sich, warum Renner in einem solchen Klotz abgestiegen war und nicht in einer der vielen kleinen Pensionen oder in einem Landhotel. Ob Renner den modernen Komfort einer familiären Atmosphäre vorzog? Oder war es ihm um Anonymität gegangen? Merkwürdigerweise war Polizeibeamten auffallend häufig Letzteres wichtig – auch wenn es keinen konkreten Grund dafür gab. Vielleicht eine Berufskrankheit.
    Schweren Herzens betrat Hackenholt das Hotel. Die Schwabacher Hauptkommissarin erwartete ihn schon im menschenleeren Foyer.
    »Was ist passiert, Lisbet?«, fragte Hackenholt nach einer raschen Begrüßung.
    »Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Suizid.«
    »Was?« Hackenholt glaubte sich verhört zu haben. »Aber das ist unmöglich. Peter hätte nie im Leben Selbstmord begangen.« Plötzlich hielt er inne. »Habt ihr einen Abschiedsbrief gefunden?«
    Belzl schüttelte den Kopf.
    »Und was ist mit dem zweiten Blick?«
    »Demnach könnte es auch ein Unfall gewesen sein.«
    »Fakten, Lisbet!«
    »Eine bekleidete Männerleiche in einer gefüllten Badewanne mit eingeschaltetem Rasierapparat legt den Verdacht eines Suizids doch erst mal nahe, findest du nicht?«
    Hackenholt nickte. »Wer hat ihn gefunden?«
    »Das Zimmermädchen. Die Chefin vom Dienst hat die Kollegen von der Streife gerufen, und die haben uns verständigt. Im Moment ist die Spurensicherung im Zimmer. Weißt du, ob Renner Familie hatte?«
    »Damals war er seit einigen Jahren geschieden. Ob er jetzt noch Kontakt zu seiner Exfrau hatte, weiß ich nicht. Aber er hat zwei Söhne, die längst erwachsen sind.«
    »Kennst du seinen Vorgesetzten?«
    Hackenholt schüttelte den Kopf. »Peter und ich haben in Münster zusammengearbeitet. Er ist einige Zeit bevor ich nach Nürnberg kam, zum LKA gewechselt. Aber wie ich ihn kenne, hat er sämtliche Daten in seinem Handy gespeichert. Schon früher hat er alle Nummern gesammelt, von denen er annahm, dass er sie vielleicht irgendwann einmal brauchen könnte.«
    Gemeinsam stiegen sie die Treppe ins zweite Obergeschoss hinauf. Weiter als bis zur Türschwelle des Zimmers kamen sie zwar nicht, doch auch von dort konnte Hackenholt mehr sehen, als ihm eigentlich lieb war. Renner lag nackt in einem geöffneten Leichensack auf

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