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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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weißt doch: Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist immer grüner und verlockender.« Sie grinste ihn an. »Wie geht es Sophie?«
    »Gut.«
    »Gut?«
    »Unverändert. Mal ist sie wackelig auf den Beinen, dann wieder mopsfidel.«
    »Und hat sie schon …?«
    »Hat sie schon was?« Er sah Mur ausdruckslos an – was ihn einige Mühe kostete.
    »Jetzt tu halt nicht so! Du weißt genau, was ich meine. Maurice und ich haben ihr vorgestern ein kleines Präsent dagelassen – neben den Immobilienangeboten. Mich interessiert doch bloß, ob sie es gestern gleich getestet hat.«
    »Christine, es gibt Dinge, die fallen in die Rubrik Privatsphäre!«
    »Siehst du: Genau das habe ich auch gedacht, bis ich an meinem Geburtstag plötzlich von Maurice zum Essen eingeladen wurde. So ganz nebenbei habe ich ihn an dem Abend ein paar Dinge gefragt, die er nur wissen konnte, wenn er hier im Kommissariat über einen Maulwurf verfügt.«
    »Der bin aber ganz sicher nicht ich.«
    »Das stimmt sogar, denn der eine Maulwurf trinkt Kaffee bis zum Umfallen, und der andere hat seinen eigenen Kopf schon so oft getätschelt, dass seine Haare sich weigern, dort noch zu wachsen.«
    »Ich fand es ja auch nicht gut, dass die beiden –«
    »Im Gegenteil, Frank. Es war sogar sehr gut. Denn anders wäre nie das passiert, was passiert ist. Verstehst du?« Sie sah ihn eindringlich an. »Und bei dir und Sophie ist es genau das Gleiche: Wir meinen es doch nur gut mit euch! Also, kann ich anfangen, einen Strampler zu stricken?«
    »Als ob du das könntest«, schnaubte Hackenholt. Die Vorstellung, dass Mur abends vor dem Fernseher saß und Babykleidung in Handarbeit herstellte, brachte ihn zum Lachen.
    »Natürlich kann ich das! Oder glaubst du, meine Fähigkeiten erstrecken sich nur auf den dienstlichen Bereich?« Mur klang fast ein bisschen beleidigt.
    »Gib uns noch ein paar Tage«, murmelte Hackenholt schließlich. »Sophie … ihr ist einfach hundeelend zumute. Ich hoffe, dass sie sich dazu durchringt, einen Termin beim Arzt auszumachen. Ich hätte gern Gewissheit.«
    »Wenn du mal jemanden zum Zuhören brauchst … Ich kann meinen Mund halten.« Mur erhob sich.
    »Danke, Christine. Du wirst die Erste sein, die es erfährt. Versprochen.«
    In der Tür drehte sie sich noch einmal lächelnd um. »Ich drücke euch die Daumen!«
    Als Hackenholts Blick zum Schreibtisch zurückglitt, stellte er zu seinem Erstaunen fest, dass Mur Wünnenbergs Kugelschreiber fein säuberlich wieder zusammengeschraubt hatte – ohne sie bautechnisch zu verändern. Es geschahen noch Zeichen und Wunder.
    Eine halbe Stunde später kam Detlef Schuster in Hackenholts Büro.
    »Gibt es etwas Neues von den Kollegen vom LKA in München?«
    Schuster schüttelte den Kopf. »Sie arbeiten noch an der Festplatte. Aber ich habe dir doch letzte Woche erzählt, dass wir in Ansbach eines der Opfer ermittelt haben, von dessen Konto Geld an Bülent Alkan überwiesen wurde.«
    Hackenholt nickte. Er konnte sich vage daran erinnern – seit Freitagvormittag war so viel passiert, und die Sache mit dem Onlinebanking-Hacker war nun wirklich nicht sein vordringlichstes Problem.
    »Der Geschädigte hat wie angekündigt seinen Laptop vorbeigebracht, von dem aus er seine Bankgeschäfte abgewickelt hat, und ich bin fündig geworden: Auf dem Rechner befindet sich ein Echtzeit-Trojaner, der als ›Man in the Middle‹ fungiert hat.«
    »Was ist denn das?«
    »Pass auf, ich erklär’s dir.« Schuster holte einen Stift aus seiner Hemdtasche und zeichnete ein Diagramm auf Hackenholts Schreibtischunterlage. »Auf welchem Weg der Computer infiziert wurde, haben wir noch nicht herausgefunden. Üblicherweise erfolgt die Infektion der PC s entweder über eine manipulierte Datei, die der Nutzer als E-Mail-Anhang bekommt, oder über sogenannte ›Drive-by-Infections‹. Dabei wird der Rechner über die Schwachstellen des Internetbrowsers angegriffen, wenn der User beim Surfen eine manipulierte Webseite aufruft.«
    »Selbst schuld, wenn man sich auf Sexseiten herumtreibt.«
    »Ach, Frank, die Zeiten sind längst vorbei. Heutzutage kannst du dir auch eine Infektion auf deinen Computer holen, wenn du dich ausschließlich auf seriösen Portalen bewegst. Mir ist ein Fall bekannt, da haben Täter bei einem Online-Politmagazin eine schadhafte Anzeige gehostet.«
    »Das heißt?«
    »Jeder, der das manipulierte Werbebanner angeklickt hat, hat seinen Computer verseucht. Ein einziger Klick und schwups, schon ist die Malware

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